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0359 - Die Korvette der Todeskandidaten

Titel: 0359 - Die Korvette der Todeskandidaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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selbst gegenüber an den Tag zu legen pflegte, machte Don sich klar, daß er einen Entschluß fassen mußte, wenn er sich nicht selbst zum Schwächling stempeln wollte - und entschloß sich.
    Er rief Stan Szypinski. Shippi erschien wenige Augenblicke später, sichtlich erregt.
    „Zur Stelle, Sir. Ist etwas mit Susi...?"
    Der Kontrast zwischen seiner ängstlichen Sorge um ein so geringfügiges Objekt wie die Turu-Maus und der tödlichen Gefahr, die ihnen allen drohte, war so grotesk, daß Don anfing zu lachen.
    Shippi machte ein beleidigtes Gesicht.
    „Nein, Susi ist in Ordnung", lenkte Don ein. „Es dreht sich um etwas anderes. Mach dich fertig zum Ausgang. Und bring uns zwei Schocker aus dem Arsenal."
    Shippi machte ein dummes Gesicht.
    „Wir fliegen zu dem fremden Schiff hinüber", erklärte Don.
    Shippi erwachte.
    „Das geht nicht, Sir. Das ist unmöglich", sprudelte er hervor. „Der Arzt hat Ihnen Bettruhe verordnet.
    Sie sind angewiesen... „, er sah auf die Uhr, „... wenigstens noch sechs Stunden auf der Liege zu bleiben. Ich kann unter diesen Umständen..."
    „Umstände hin, Umstände her", unterbrach ihn Don. „Ich muß mir das Schiff ansehen, und du bist der einzige Begleiter, auf den ich mich verlassen kann. Also verschwinde und besorge uns Monturen und zwei Schocker."
    „Jawohl, Sir", würgte Shippi hervor und stürmte hinaus.
    Wenige Minuten später war er zurück. Er brachte zwei Raumschutzanzüge und zwei Schockstrahler, wie ihm aufgetragen worden war. Don kleidete sich an, und Shippi folgte seinem Beispiel, als er einsah, daß seine Vorstellungen keinerlei Erfolg hatten.
    Don informierte Max Lyman, den Ersten Offizier, über sein Vorhaben, wobei er seine Aussage so formulierte, als läge ihm nur daran, sich Tschai Kulus Gruppe anzuschließen. Lyman, der sich erinnerte, wie sehr Tschai den Psychologen herbeigesehnt hatte, erhob keinen Einwand. Die erste Hürde war damit genommen. Auf Lymans Anordnung wurde in der Äquatorialschleuse ein zweiter Gleiter bereitgestellt, mit dem Don und Shippi an Bord das Walzenschiff Überzusetzen gedachten.
    Die große Schleuse des fremden Fahrzeuges stand wieder offen. Zwar war die Ehrenwache abgezogen, aber eine Handvoll Bedienungspersonal war noch zur Stelle und gestaltete die Landung für die beiden Terraner nahezu ebenso reibungslos, wie sie eine halbe Stunde zuvor für Tschai Kulu und seine Begleitung abgelaufen war.
    Don und Shippi, die sich sofort nach dem Aufsetzen aus dem Gleiter geschwungen hatten, öffneten die Helme ihrer Schutzmonturen, nachdem die Schleusenkammer bewettert worden war. Ein Dumfrie-Offizier trat auf sie zu und salutierte zuvorkommend. Kibosh Baiwoffs Freundlichkeitskampagne war offenbar nicht nur auf eine besondere Gelegenheit zugeschnitten; er hatte sich vorgenommen, ganz allgemein auf die Terraner den Eindruck eines zivilisierten Diplomaten zu machen.
    „Darf ich mich nach Ihrem Begehr erkundigen?" fragte der Dumfrie.
    Don nickte herablassend.
    „Sie dürfen. Ich bitte, zu meinem Kommandanten gewiesen zu werden. Ich bin Mitglied der Verhandlungsgruppe." Er wies auf Shippi. „Leider bin ich zur Zeit etwas unpäßlich, daher bedarf ich einer Eskorte."
    Der Dumfrie verneigte sich verbindlich und eskortierte die beiden Terraner durch den Hangarraum, in den mittlerweile Kulus, Gleiter bugsiert worden war. Don Masters gab sich Mühe, die Spannung, die ihn erfüllte, zu verbergen. Unter der Führung des Dumfrie-Offiziers durchquerten sie den Hangar mit raschen Schritten. Spätestens am Ausgang, sagte sich Don, würde sich entscheiden, ob er mit seinem Plan Erfolg hatte oder nicht. Die Hand in der Tasche, tastete er verstohlen nach dem Schockstrahler und dem kleinen Aufnahmegerät, das er an sich genommen hatte, um die Beweise, die er zu finden hoffte, auf Band festhalten zu können.
    Der Dumfrie begleitete sie durch den Ausgang und durch die kleine Kammer in der Don und Shippi für Bruchteile von Sekunden dasselbe Gefühl der Haltlosigkeit erlebten wie geraume Zeit früher die, die vor ihnen gekommen war. Don sank das Herz. Der Dumfrie schien im Sinne zu haben, sie bis zu dem Raum zu geleiten, in dem Tschai Kulu sich aufhielt.
    Jenseits des zweiten Portals folgte die riesige Halle mit der trennenden Glaswand, die auf Don, obwohl er den Anblick weniger offenen Sinnes als Tschai in sich aufnahm, dennoch beträchtlichen Eindruck machte. Der Dumfrie blieb stehen und wies mit einem seiner rechten Arme den Gang hinter der gläsernen Wand

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