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0359 - Ich stieß auf eine heiße Spur

0359 - Ich stieß auf eine heiße Spur

Titel: 0359 - Ich stieß auf eine heiße Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich stieß auf eine heiße Spur
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an, die den Sattelschlepper gebaut hatte. Er ließ sich die Verbrauchswerte unter allen möglichen Belastungen durchgeben und notierte sie. Danach rechneten wir.
    »Quash muss hundertachtzig bis zweihundertsechzig Meilen vor der Stelle, wo er ermordet wurde, zum letzten Mal getankt haben«, fasste Phil unser Ergebnis zusammen. »Wir werden die Tankstelle schon finden.«
    »Ich verstehe nicht, dass er keine Quittung bei sich hatte!«, rief Tuckery kopfschüttelnd. »Die Quittung ist doch für ihn wichtig als Beleg für Betriebsausgaben.«
    »Nach dem, was ich in Ihren Papieren gelesen habe, hatte er eine Kreditkarte bei sich«, wandte ich ein. »Damit konnte er in allen Staaten der USA ohne Bargeld tanken und bekam die Abrechnungen zusammen mit den Quittungen monatlich zugeschickt.«
    »Ach so, ja«, brummte Tuckery. »Also meinetwegen lassen Sie uns die Tankstelle suchen. Aber was versprechen Sie sich davon?«
    Phil breitete die Arme aus und zuckte die Achseln.
    »Versprechen, Sheriff? Es ist bei uns schon zur reinen Gewohnheit geworden, den Weg eines Menschen zurückzuverfolgen, der uns interessiert. Irgendwas kommt dabei immer heraus, aber man kann vorher natürlich nicht sagen, was. Wir müssen noch versuchen, die Fahrtroute festzulegen, die er höchstwahrscheinlich genommen hat. Mit dem Fahrtenschreiber dürfte das nicht allzu schwierig sein. Wir wissen, wo er seine Fracht aufgeladen hat, und wir wissen, wie viele Meilen er vom Ausgangspunkt her zurückgelegt hat. Außerdem wissen wir vom Fahrtenschreiber, wann und wie lange er seine Fahrt unterbrochen hat. Wir werden alle möglichen Straßenverbindungen vom Ladeplatz bis zu seinem Fundort durchprobieren, bis wir die richtige Route gefunden haben. Danach stellen wir durch Zeitvergleich mit dem Fahrtenschreiber fest, wo er ungefähr jeweils gehalten hat. Wenn es dort Raststätten gibt, werden wir das Personal dieser Raststätten vernehmen.«
    Tuckery staunte.
    »Machen Sie das immer so?«
    »Sicher«, bestätigte Phil.
    »Aber das ist doch ein Berg von Kleinarbeit, bei der wahrscheinlich nicht einmal etwas herauskommen wird!«
    Ich lächelte. Sicher, als Sheriff von Bergen County war er gewiss andere Arbeitsmethoden gewöhnt. Und komplizierte Mordfälle waren in seinem vorwiegend ländlichen Gebiet nicht häufig.
    »Wenn wir mit diesen Dingen fertig sind, haben wir noch andere zu erledigen«, erklärte Phil lakonisch.
    »Zum Beispiel?«, fragte Tuckery.
    »Eine Liste sämtlicher Konkurrenzunternehmen aufstellen. Überprüfung aller Lastwagen im Umkreis von rund hundert Meilen. Wo ist die Fahrtenschreiberkarte, die einen Stillstand des Wagens für die Zeit anzeigt, in der Quash ermordet und seine Fracht umgeladen wurde? Benachrichtigung aller infrage kommenden Händler, die schon Elektro-Geräte verkauft haben. Für den Täter gibt es immer nur eine Möglichkeit, ein Verbrechen auszuführen. Aber es gibt jedes Mal ungezählte Wege, an die Aufklärung heranzugehen. Und beim FBI ist es Grundsatz: Man gibt erst auf, wenn man sämtliche Möglichkeiten zweimal durchgearbeitet hat. Dann gibt man auf, schläft sich aus, nimmt ein Bad und ein herzhaftes Frühstück - und dann fängt man wieder von vorne an.«
    »Für eine solche Arbeit bin ich nicht der richtige Mann«, murrte Sheriff Tuckery »Zeigen Sie mir eine Kneipe und sagen Sie mir, dass der ewige Lärm der Gäste allen Nachbarn auf die Nerven geht, und Sie können Gift darauf nehmen, dass ich für Ruhe sorge. Wenn Ihnen in der letzten Nacht sechs Kühe von der Farm gestohlen wurden, könnte ich schwören, dass ich sie finde. Aber herumsitzen, dauernd nachdenken, dann rechnen, bis der Kopf qualmt, und das alles nur, um eine Tankstelle zu ermitteln - no, G-men, das ist nichts für den alten Tuckery.«
    ***
    Mithilfe von-Karten machten wir uns an die Arbeit. Der Fahrtenschreiber zeigte genau an, wann Quash aufgebrochen und wie lange er jeweils mit welcher Geschwindigkeit gefahren war.
    Man konnte demnach auf die Meile genau ausrechnen, wann er sich wo befunden haben musste, sobald man erst einmal die Route gefunden hatte, die er gefahren war. Zum Glück gab es gar nicht so viel Auswahl, wie wir zunächst befürchtet hatten. Es stellte sich bald heraus, dass nach dem Meilenstand seines Wagens nur eine Strecke infrage kommen konnte. Wir steckten den benutzten Highway auf der großen Landkarte, die an der Wand im Office des Sheriffs hing, mit farbigen Fähnchen ab und markierten besonders die beiden Punkte, wo Quash

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