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0359 - Ich stieß auf eine heiße Spur

0359 - Ich stieß auf eine heiße Spur

Titel: 0359 - Ich stieß auf eine heiße Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich stieß auf eine heiße Spur
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gehalten hatte. Das erste Mal knapp zehn, beim zweiten Mal fast vierzig Minuten.
    »Da«, sagte ich, »das ist der Punkt, wo eine Raststätte sein dürfte. Vierzig Minuten reichen aus, um etwas zu essen, eine Tasse Kaffee zu trinken und eine Zigarette zu rauchen. Kommen Sie, Tuckery, es ist nicht so weit, wenn man einen Jaguar hat.« Phil musste sich wieder einmal auf den Notsitz zwängen. Er murrte ein bisschen, aber das gehört schon dazu wie das Geräusch des leise und zufrieden 32 schnurrenden Motors. An der Stelle, die wir ausgerechnet hatten, befand sich tatsächlich eine Raststätte, und als wir dort ankamen, fragte ich Tuckery: »Wie gefällt Ihnen der Wagen?«
    Tuckery rieb sich die gefurchte Stirn mit einem großen Taschentuch ab.
    »Ein bisschen langsam«, krächzte er.
    »Sicher«, nickte ich grinsend. »Mit Rotlicht wären wir schneller vorangekommen.«
    »Unterstehen Sie sich!«, stöhnte er.
    Wir bestellten Kaffee und zeigten das Bild von Quash vor, das Tuckery sich von der Witwe des ermordeten Fahrers hatte schicken lassen. Der Kellner betrachtete es mit schief gelegtem Kopf.
    »Ein Fernfahrer?«, fragte er.
    Tuckery nickte. »Kennen Sie ihn?«
    »Das Gesicht kommt mir bekannt vor. Was für einen Zug hat er?«
    »Sattelschlepper. Quash Transporte steht dran.«
    »Ach, warum haben Sie das nicht gleich gesagt? Moll ist das. Aber das Bild taugt nichts. Er sieht älter aus. Das muss ja ein Foto vom Tag der Schulentlassung sein.«
    Phil schaute mich lächelnd an. Wir hatten unsere Erfahrung in solchen Dingen. Wenn man von einer Frau ein Foto erbittet, ohne ausdrücklich zu betonen, man wolle die jüngste Aufnahme, wird sie ein Bild heraussuchen, das sie für das vorteilhafteste hält. Die Ähnlichkeit mit dem Dargestellten spielt dabei für sie eine untergeordnete Rolle.
    Tuckery betrachtete das Bild.
    »Na ja«, gab er zu, »es sieht so aus, als ob die Aufnahme schon ein paar Jahre alt wäre. Wann war der Mann zum letzten Mal hier?«
    »Am Sonntagabend, Sheriff. Es muss gegen zehn gewesen sein. Warum fragen Sie? Hat er etwas angestellt? Kann ich mir bei Molly gar nicht vorstellen. Das ist ein prächtiger Bursche, Sheriff. Gutmütig, hilfsbereit und zuverlässig. Ich wunderte mich noch, dass er mit dem Lastzug am Sonntagabend unterwegs war. ›Dringende Fracht‹, sagte er. ›In der Herstellerfirma haben sie in drei Schichten gearbeitet, um die Maschinen termingerecht abschicken zu können. Sie sollten natürlich Freitagnachmittag fertig sein. Aber heute Nachmittag kam endlich der Anruf, dass ich sie holen könnte. Elektro-Maschinen für irgendein Raketenprogramm.‹ Das sagte Moll, Sheriff, wenn er irgendwie in Schwierigkeiten steckt, lassen Sie es mich wissen. Wenn er vielleicht eine Kaution oder so etwas braucht - ich habe nicht viel, aber was ich gespart habe, kann er sofort bekommen.«
    »Lesen Sie keine Zeitungen?«, fragte Tuckery mit gerunzelter Stirn.
    Der Kellner machte eine Handbewegung.
    »Wie stellen Sie sich das vor?«, fragte er kopfschüttelnd. »Wir haben vierundzwanzig Stunden am Tag Betrieb. Ich bin nämlich der Pächter. In zwei Jahren läuft mein Vertrag aus. Da will ich genug gespart haben, um eine eigene Kneipe aufmachen zu können. Glauben Sie, da kann ich herumsitzen und Zeitungen lesen?«
    »Moll Quash wurde ermordet«, sagte Tuckery. »Ungefähr anderthalb Stunden, nachdem er von hier weggefahren war.«
    »Mich trifft der Schlag«, sagte der Raststättenpächter, und sein Gesicht wurde fahl. »Moll ermordet! Wie ist denn so was möglich? Warum nur? Mölly konnte doch keiner Fliege was zuleide tun! Also das macht mich knieweich, Sheriff.«
    Er hatte sich auf einen freien Stuhl fallen lassen und sah uns entgeistert an. Immer wieder schüttelte er fassungslos den Kopf. Wir fragten ihn aus. Welche Leute am Sonntagabend in der Raststätte waren. Ob er etwas Verdächtiges bemerkt hätte. Ob Quash anders als sonst gewesen sei. Der Pächter konnte uns nicht weiterhelfen.
    Wir fuhren weiter und fanden an der Stelle, wo Quash zum ersten Mal angehalten hatte, eine Tankstelle. Aber auch hier gab es nichts Neues. Müde und abgespannt fuhren wir zurück. Es war abends gegen halb acht, als wir das Büro des Sheriffs wieder betraten. Auf seinem Schreibtisch lag ein Zettel mit dem knappen Vermerk:
    Die G-men sollen New York anrufen.
    Es konnte nur das Distriktgebäude gemeint sein.
    »Vielleicht hat Brick Mansfield inzwischen gestanden«, mutmaßte Phil.
    Und er behielt recht. Ein Kollege vom

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