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036 - Der Wolfsmensch im Blutrausch

036 - Der Wolfsmensch im Blutrausch

Titel: 036 - Der Wolfsmensch im Blutrausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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geschlossen. In der Begleitung des Kommissars befand sich der Arzt.
Larry bekam seine Spritze.
    »Und schonen Sie sich!« erhielt er als Warnung auf den Weg. »So
harmlos, wie Sie denken, ist Ihre Gehirnerschütterung nicht.«
    »Ich werde mich danach richten, Doktor, wenn es die Umstände zulassen.
Im Übrigen fühle ich mich heute Morgen schon weitaus besser ...«
    Aus dem Proviant, den Morna Ulbrandson an Bord des Hausbootes
geschafft hatte, bereiteten sie sich einen starken Kaffee.
    Schon um sieben Uhr trafen dann Feuerwehr und Männer des
Katastropheneinsatzteams ein. Insgesamt zehn Boote beteiligten sich an der
Suche auf dem See. Mit langen Sonden stachen die Männer Meter für Meter des ufernahen
Raumes ab. Doch sie fanden nichts. Die Suche nach Morna Ulbrandson war eine
Routinemaßnahme. Man hatte keine anderen Anhaltspunkte.
    Noch während die Suche auf vollen Touren lief, schlug Brents Taschenfunkgerät
an.
    Er zuckte zusammen, und ein Hoffnungsschimmer glomm in seinen
Augen, erlosch aber sofort wieder, als er am Codezeichen erkannte, daß es nicht
Morna war.
    Tom Kvaale meldete sich.
    »Ich habe da eine interessante Meldung für dich, Larry«, begann
die Stimme des Norwegers. Kvaale sprach sehr leise, dennoch konnte X- RAY-3
alles gut verstehen. »Hier im Skal-Restaurant schläft noch alles. Dennoch will
ich nicht zu laut sein, weil ich befürchten muß, daß man mich belauscht.«
    Larry Brent lächelte kaum merklich. »Du hast ja auch ganz schön
Staub aufgewirbelt. Ich habe das gestern Abend erlebt, als ich kurz
hineinschaute. Deine Zuhörer hatten alle rote Köpfe vor Aufregung, als du ihnen
von dem Wolfsmenschen erzählt hast.«
    »Ich habe die Geschichte tatsächlich aus Kiruna mitgebracht...«
    »Ja, ich weiß.«
    »Ich mußte die Leute hier aufrütteln. Aber offenbar habe ich des
Guten zuviel getan. In den letzten Stunden habe ich mehr und mehr Namen von
Leuten erfahren, denen man zutraut, etwas mit dem Wolfsmenschen zu tun zu
haben. Zwei Hinweise erscheinen mir besonders erwähnenswert. Da gibt es eine
alte Frau namens Täle. Sie verließ vor dreißig Jahren einen Hof hier in der
Nähe, auf dem sie als Magd tätig gewesen war. Anita Täle wurde schwanger.
Niemand wußte, wer der Vater war, und das Mädchen selbst gab es nicht preis. Das
Kind wurde angeblich tot geboren. Man hat nie wieder etwas von ihm gehört.
Sechs Jahre später schenkte die gleiche Frau einem Jungen das Leben. Zu diesem
Zeitpunkt lebte sie schon auf der anderen Seite des Sees in einem kleinen,
abgelegenen Haus am Ufer. Man munkelte oft, daß auch das erste Kind in
Wirklichkeit gar nicht tot geboren worden sei. Aus irgendeinem unerfindlichen
Grund soll sie es jedoch versteckt gehalten haben. Das Gerede der Leute über diesen
Fall hat sich in den letzten beiden Tagen wieder verstärkt. Man fing an, sich
an sie zu erinnern. Es gibt Stimmen, die behaupten, daß der erstgeborene Sohn
dieser einsam lebenden Frau ein Wolfsmensch sein könnte. Man redet dieser
fremden Frau überhaupt so einiges nach.«
    »Interessant«, murmelte Larry.
    »... und dann ist mir ein zweiter Fall zu Ohren gekommen, der
nicht minder interessant ist«, fuhr Kvaale fort. »Die Geschehnisse spielen allerdings
in der Nachbarschaft Faluns, in Borlänge. Es gibt Hinweise, die darauf
schließen lassen, daß es vor einigen Jahren zu unerklärlichen Vorfällen kam,
bei denen die Bewohner vergebens nach einem Täter fahndeten. Beinahe zeigt sich
dort eine Parallele zu dem Fall seinerzeit in Kiruna: Haustiere verschwanden
oder wurden zerfleischt aufgefunden. Immer zur Vollmondzeit, wie einer zu
berichten wußte. Das liegt jetzt ungefähr fünf Jahre zurück. Leider konnte der
Mann, der in der letzten Nacht in Falun von diesen Dingen erzählte und den ich
in einem Gasthaus in der Innenstadt aufstöberte, sich nicht mehr daran
erinnern, wen man damals verdächtigt hatte.
    Das Ganze wäre eine Überprüfung wert. Bemerkenswert ist noch, daß
nach insgesamt sieben Vollmondnächten die sinnlose Zerfleischerei unter den
Tieren der Stadt seinerzeit aufhörte. Von diesem Zeitpunkt an ereignete sich in
Borlänge nichts mehr, bis vor vier Wochen der erste Wolfsmenschmord geschah.«
    »Bleib am Ball, Tom«, entgegnete X-RAY-3 matt. »Ich bin im Moment
ein bißchen gehandicapt. Sieh dich in Borlänge näher um, versuch so schnell wie
möglich mehr zu erfahren! Ich nehme mir die Alte in dem Haus drüben am See vor
...«
    Larry erwähnte, daß Morna seit letzter Nacht überfällig

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