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036 - Der Wolfsmensch im Blutrausch

036 - Der Wolfsmensch im Blutrausch

Titel: 036 - Der Wolfsmensch im Blutrausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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wir ebensogut, Mr. Brent«, blieb Lund hartnäckig.
Er sah, daß es Brent nicht besonders gut ging. Doch Larry ließ sich von seinem
gefaßten Vorsatz nicht abbringen.
    »... dann haben Sie es zwar gesehen, aber ich nicht. Und dann sind
wir genausoweit wie jetzt.«
    »Aber bei einer Gehirnerschütterung müssen Sie doch liegen ...«
    Der PSA-Agent ließ Lund nicht zu Ende sprechen. »Ich war schon
immer ein Dickschädel, und das im zweifachen Sinn, Kommissar. Sie dürfen ganz
beruhigt sein: Ich liebe mein Leben ebenfalls, und ich setze meine Gesundheit
nicht unnötig aufs Spiel. Aber ich kenne meinen Körper ziemlich genau, glauben
Sie mir das. Ich weiß auch, was ich mir zumuten kann. Wenn ich nicht dazu
imstande wäre, dann würde ich jetzt das Bett nicht verlassen!«
    Eine Viertelstunde später hatte er die Kleidung, die er brauchte.
Auf dem Hof wohnte ein junger Mann, der in etwa seine Größe hatte. X- RAY-3
verließ auf wankenden Beinen das Haus. Der Djören-Hof sah aus wie eine
belagerte Festung. Mehrere Polizeifahrzeuge standen im Hof und vor dem Eingang,
und einige Männer patrouillierten in der näheren Umgebung. Die aufgestellten
Scheinwerfer machten die Umgebung zum hellen Tag.
    Lunds Dienstwagen verließ diese Lichtinsel. Wenige Minuten später
schon fuhren Larry Brent, Lund und ein Assistent des Kommissars die schmale
Seestraße entlang. Kurz darauf umfing sie die Nacht. Nur die Autoscheinwerfer
rissen die Straße aus dem Dunkel. Niemand im Wagen sprach. Jeder hing seinen
Gedanken nach. X-RAY-3 lehnte sich locker in seinen Sitz zurück. Jede
Unebenheit im Boden bemerkte er. Doch der Fahrer schien von Lund einen
entsprechenden Hinweis bekommen zu haben, denn er steuerte den Wagen äußerst
vorsichtig.
    Dann erreichten sie die Stelle, an der das Hausboot lag. Sie
mußten zu Fuß die Straße verlassen und einen schmalen Pfad benutzen, der leicht
bergab führte. Der Untergrund war hart und felsig.
    Über einen Steg erreichten sie das Hausboot.
    Die Räume, die Morna bewohnte, waren einwandfrei aufgeräumt. Man
sah sofort, daß hier eine Frau lebte. Die Kleider waren säuberlich in den
Schrank gehängt worden; der Duft eines dezenten, unverwechselbaren Parfüms hing
in der Luft.
    Larry sah überall nach. Keine Spur von Morna. Aber auch nicht der
geringste Hinweis darauf, daß die Schwedin mit Gewalt dazu gebracht worden war,
das Boot zu verlassen. Nicht die geringste Spur eines Kampfes fand sich.
    Morna mußte das Hausboot freiwillig verlassen haben. Aber sie
hatte nichts mitgenommen! Larry wußte ungefähr, was die Schwedin an Kleidung
bei sich hatte. Eine blaue, gehäkelte Jacke fehlte.
    Hatte Morna einen Spaziergang gemacht?
    Alle Gedanken, die ihm kamen, waren einfach absurd. Nichts stimmte
hier...
    Er stand draußen auf dem Boot und starrte in das leicht bewegte
Wasser des Sees, in dem sich die große, fahle Mondscheibe spiegelte.
    Es war zwei Uhr, und Larry Brent hatte das Gefühl, seit Tagen
nicht ins Bett gekommen zu sein.
    Er spürte, wie weich seine Knie waren, ging ins Hausboot zurück
und legte sich auf das unbenutzte Bett.
    »Wir werden uns um die Angelegenheit kümmern, Mr. Brent«, sagte
Lund leise. Er schien zu ahnen, was in dem Agenten vorging.
    Auch ihn bedrückten ähnliche Gedanken ... War der Werwolf hier in der
Nähe gewesen, als die schreckliche Verwandlung stattfand? War Morna Ulbrandson
auf irgendeinen besonderen Umstand aufmerksam geworden, konnte aber nicht
riskieren, diesen über das Taschenfunkgerät ihrem Kollegen mitzuteilen? War sie
auf eigene Faust einer Spur nachgegangen und wollte erst dann darüber sprechen,
wenn sie Näheres wußte?
    Larrys Miene war ernst und verschlossen. Der Amerikaner nickte
Lund schließlich zu. »Okay, Kommissar. Ich warte hier auf die Rückkehr meiner
Kollegin. Sie können sich weiter Ihrer Aufgabe widmen. Wenn der Doktor kommt,
schicken Sie ihn bitte hierher, damit er endlich seine Spritze loswird.«
    »Wir werden unser besonderes Augenmerk auf Fräulein Ulbrandson
richten, Mr. Brent«, versicherte Lund. »Wenn Sie es für richtig halten, werden
wir im Morgengrauen den See nach ihr absuchen.«
    »Danke für Ihre Hilfe, Kommissar. Warten wir also die nächsten
Stunden ab. Ja, wenn sie nicht bis zum Tagesanbruch zurück ist, lassen Sie
bitte den See absuchen. So wie die Dinge jetzt stehen, müssen wir mit allem rechnen.«
     
    ●
     
    Im Morgengrauen tauchte Lund auf.
    Er sah bleich und übernächtigt aus. In dieser Nacht hatte er noch
kein Auge

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