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036 - Die Söhne des Himmels

036 - Die Söhne des Himmels

Titel: 036 - Die Söhne des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Parrish
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sein.
    Die Shargatoren griffen nicht mehr an, und unbehelligt erreichte das Floß endlich die Insel. Als die Stämme das Ufer berührten und auf den sandigen Grund aufliefen, brachen die Männer ihr Schweigen, erleichtert und froh darüber, am Ziel ihrer Reise angelangt zu sein. Nur Rorke mochte sich noch immer nicht recht darüber freuen.
    Der Weltrattechniker hatte seine Gründe dafür, auch wenn er zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste, dass die drei ungebetenen Besucher längst schon entdeckt worden waren…
    ***
    »Iuusten, wir haben ein Problem! Dort sind Fremde. Gib mir das Teleskop.«
    »Bestätige.«
    Die eine der beiden Gestalten, die bäuchlings im Sand lagen und durch das Gras der Uferböschung spähten, reichte der anderen den Feldstecher, den sie in einer Tasche bei sich trug.
    »Es sind drei«, stellte der erste der beiden Männer fest. »Drei Fremde. Einer trägt die gleiche Uniform wie jene, die vor ihnen kamen.«
    »Spione«, sagte der andere voller Abscheu.
    »Sie kommen immer wieder wie ein stellares Phänomen.«
    »Das können wir nicht wissen«, hielt sein Kumpan dagegen und erntete einen fragenden Blick.
    »Du meinst…?«
    »Die Möglichkeiten des Kosmos sind unbegrenzt. Wir können nicht wissen, was Eisas uns vorherbestimmt hat.«
    »Komanda wird es wissen. Er wird uns sagen, was zu tun ist. Er kennt den Willen der Sterne. Den Willen von Eisas.«
    »Wir werden ihm übermitteln, was wir observiert haben.«
    »Bestätige«, sagte sein Begleiter, »Iuusten Ende.«
    ***
    »Das ist es!«, erklärte Dave begeistert, als sie den sanften Hügel erklommen, der sich jenseits des schmalen Strandes erhob. »Ich erinnere mich genau! Hier bin ich schon einmal gewesen, vor vielen Jahren…«
    »Vor sehr vielen Jahren«, gab Matt zu bedenken. »Kannst du dich tatsächlich an Einzelheiten erinnern?«
    »Aber ja! Dort drüben stand früher das Brückenhaus. Dort wurden alle Fahrzeuge kontrolliert, die ins Raumfahrtzentrum wollten. Und hier verlief einst die Straße…«
    Matt blickte von dem Hügel herab, konnte zwischen Grashalmen und Sanddünen aber wenig mehr erkennen als ein paar Brocken von dunklem Asphalt. Offensichtlich hatte Dave Recht…
    »In Ordnung«, meinte er. »Wenn wir der Straße folgen, müsste sie uns eigentlich direkt ans Ziel unserer Expedition bringen, oder nicht?«
    »Das wäre nicht klug«, gab Rorke zu bedenken. »Dort unten können wir von überall gesehen werden.«
    »Und?« Matt schaute ihn erwartungsvoll an.
    »Diese Insel ist doch unbewohnt… oder nicht?«
    Rorke hielt seinem Blick stand aber eine Antwort blieb er schuldig.
    »Warum nur habe ich das Gefühl, dass Sie uns etwas verheimlichen?«, fragte Matt spitz.
    »Schon die ganze Zeit über glaube ich, dass Sie mehr über diese Sache wissen als uns erzählt wurde. Also los, Rorke, raus damit was ist es?«
    »Nichts«, erklärte der Techniker störrisch.
    »Es ist nichts.«
    »Reden Sie keinen Blödsinn, Mann«, sprang Dave Matt bei. »Man kann sehen, dass Sie die Hosen gestrichen voll haben. Also sagen Sie uns verdammt noch mal, was hier los ist!«
    »Nichts«, versicherte Rorke noch einmal.
    »Aber es wäre möglich, dass… dass…«
    »Ja?«, hakte Matt nach.
    »… dass wir nicht allein auf dieser Insel sind«, rückte Rorke schließlich heraus. »Es ist nicht auszuschließen, dass es Eingeborene gibt, die uns feindlich gesonnen sind.«
    »Das ist alles?« Dave schüttelte unwillig den Kopf. »Also, so weit es mich betrifft, habe ich nicht vor, mich von ein paar Eingeborenen einschüchtern zu lassen.«
    »Es wäre möglich, dass sie gefährlich sind«, fügte Rorke hinzu, worauf sein Mund zuschnappte, als hätte er etwas zu Heißes gegessen. Mehr schien er auf keinen Fall herausrücken zu wollen.
    Matt ließ es dabei bewenden. Fürs Erste war er zufrieden mit dem, was er erfahren hatte. Wenn Rorke Recht hatte, mussten sie von dem Hügel verschwinden. Alles weitere konnten sie später klären.
    »Also schön«, meinte er. »Halten wir uns also im Schutz der Dünen, für alle Fälle. Dave?«
    »Ja?«
    »Du kennst dich hier aus, also übernimm die Führung. Wir folgen dir und halten dir den Rücken frei.«
    ***
    Der Mann, den sie ehrfürchtig »Komanda« nannten, war schlank und groß gewachsen. Er trug das weite wallende Gewand des Hohepriesters und auf seiner Brust prangte das Zeichen. Das heilige Zeichen des Gottes Eisas, der im Himmel wohnte und versprochen hatte, seine Söhne zu sich zu holen. Wenn die Zeit dafür reif

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