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0360 - Mörder-Magie

0360 - Mörder-Magie

Titel: 0360 - Mörder-Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Zamorra, Ted Ewigk anzurufen. Es war ihm zwar klar, wie spät es war und daß der Reporter mit Sicherheit gerade im tiefsten Schlaf lag. Aber es war wichtig, daß der ERHABENE erfuhr, was geschehen war.
    Aber niemand hob in Teds Zimmer ab. Entweder hatte Ted das Telefon abgeschaltet - oder er befand sich nicht in dem Zimmer!
    »Klopf doch mal bei ihm an«, schlug Nicole vor. »Vielleicht reagiert er darauf.«
    Zamorra suchte Zimmer 17 im 5. Stock auf und klopfte an. Aber niemand antwortete. Da drückte der Parapsychologe versuchsweise auf die Türklinke.
    Die Tür war nicht abgeschlossen. Sie ließ sich öffnen.
    Zamorra trat ein und knipste das Licht an. »Ted?« fragte er halblaut. »Bist du hier? Schläfst du?«
    Keine Antwort.
    Augenblicke später wußte Zamorra, daß Ted nicht in seinem Zimmer war. Das Bett war benutzt, aber kein Gepäck vorhanden. Der Reporter schien bereits abgereist zu sein!
    »Verflixt«, murmelte Zamorra. Er ging zum Zimmertelefon und wählte die Rezeption an. »Zamorra hier. Ist mein Freund Ewigk, Zimmer 517, bereits abgereist?«
    »Vor einer Stunde, Sir«, wurde ihm geantwortet. »Er hat eine Nachricht für Sie hinterlassen.«
    Zamorra fuhr mit dem Lift nach unten und nahm den Umschlag entgegen, der ihm gereicht wurde. »Warum haben Sie mir den nicht ausgehändigt, als wir vorhin das Haus betraten, Mac?« fragte er etwas unfreundlich.
    »Verzeihen Sie, Sir«, bat der Nachtportier. »Aber ich… äh… ich habe gar nicht so recht registriert, daß Sie es waren. Hm…«
    Das heißt also, dachte Zamorra verdrossen, daß bei dieser Schlafmütze von Nachtportier Hinz und Kunz kommen und Schlüssel von Zimmern fordern können, die sie gar nicht bewohnen! Immerhin hatte er deutlich die Zimmernummer erwähnt, und der Umschlag hatte im entsprechenden Fach gelegen. Sicher, Zamorra hatte nicht darauf geachtet - aber er hatte ja auch nichts davon ahnen können.
    Er fuhr wieder nach oben. Im Zimmer warf er sich in einen der Sessel und öffnete den Umschlag.
    Tut mir leid, Freunde. Aber wer etwas erreichen will, muß früh aufstehen. Ich werde früher zuschlagen müssen als geplant. Verrat ist im Spiel. Ich muß sie überraschen. Wartet auf Gamma, er wird Euch bei Babs’ Befreiung unterstützen. Gruß - Ted.
    Zamorra warf den Zettel auf den Tisch. Augenblicklich kräuselte er sich zusammen und verbrannte, ohne dabei Wärme freizusetzen. Nicht einmal Asche blieb zurück. Nicole pfiff durch die Zähne.
    »Er ist ein Narr«, sagte Zamorra. »Wir müssen ihn aufhalten, oder es gibt eine Katastrophe. Wenn ich eines glaube, dann, daß sie Babs umbringen, sobald Ted zuschlägt.«
    »Immerhin hat er von dem Verat erfahren, von dem Gammas letzte Vision sprach. Er wußte nur nicht, daß sie Gamma erwischt haben«, sagte Nicole. »Aber ich sehe keine Möglichkeit, ihn aufzuhalten. Es führen viele Wege zum Beaminster Cottage, und er wird damit rechnen, daß man ihm folgt, daß die anderen ihm folgen, und seine Spuren verwischen. Wie sollen wir ihn finden? Vor allem rechtzeitig finden?«
    Sie ballte die Fäuste. »Lieber Himmel, Babs darf nicht auch noch draufgehen! Es sind schon viel zu viele von unseren Freunden gestorben. Nicht auch noch sie!«
    Zamorra versank in dumpfes Brüten.
    Nach einer Weile erhob er sich und ging zum Telefon. Er schaltete es auf Direktwahl-Ferngespräch.
    Und er wählte eine Nummer an, die es nicht gab.
    ***
    Zu diesem Zeitpunkt jagte ein silbergraues Mercedes-Coupé über die Autobahn M 3 nach Osten. Der blonde Mann am Lenkrad fuhr sehr schnell, aber sicher und entspannt. Die Dunkelheit störte ihn nicht. Dhyarra-Magie ließ ihn wie am hellen Tage sehen. Da in diesen Nachtstunden wenig Verkehr herrschte, fuhr er schneller als erlaubt. Irgendwann bemerkte er das kurze Aufblitzen einer Radar-Kamera und verzog schmerzlich das Gesicht. Es würde teuer werden. Aber wer sich über Vorschriften hinweg setzt, muß eben mit Konsequenzen rechnen.
    Dennoch wurde er nicht langsamer. Es war niemand unterwegs, den er mit der hohen Geschwindigkeit gefährden konnte. Und die Zeit drängte. Er mußte die EWIGEN überraschen, die ihn erwarteten. Er fragte sich, wer den Verrat begangen haben konnte, von dem er gerade noch rechtzeitig erfahren hatte. Es mußte jemand aus seinem engsten Vertrautenkreis sein. Es gab nur wenige EWIGE, die er dazu zählte. Gamma vielleicht… Aber konnte Gamma wirklich zum Verräter geworden sein? Was hätte er davon gehabt?
    Macht! gab Ted sich selbst die Antwort. Macht,

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