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0361 - Gangstermord vor hundert Zeugen

0361 - Gangstermord vor hundert Zeugen

Titel: 0361 - Gangstermord vor hundert Zeugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gangstermord vor hundert Zeugen
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will sofort den Chef über Sprechfunk vom Wagen aus anrufen. Soweit ich mich erinnere, sind alle Grundstücksmakler unserer Stadt in einer Art Berufsvereinigung zusammengeschlossen. Dort wird man doch die Anschrift der einzelnen Mitglieder wissen.«
    Wir eilten zu unserem Wagen und fuhren sofort zurück ins Distriktgebäude. Noch während der Fahrt unterrichtete ich Mr. High von unserem Fehlschlag und bat ihn, sich um die Adresse Ernest Steckletts bei der Maklervereinigung zu kümmern.
    Wir hofften, daß die Anschrift schon vorlag, wenn wir in der 69. Straße ankamen.
    Wir ließen den Wagen auf dem Hof der Fahrbereitschaft stehen und gingen hinauf in das Office des Chefs.
    Phil lief voraus. Er stoppte an der Telefonzentrale. Als wir vorbeikamen, hörte ich ihn sagen:
    »Schnellstens eine Batterie Sandwiches in das Office von Mr. High!«
    Phil wollte die kurze Atempause dazu benutzen, seinen Hunger zu stillen. Ich hatte nur eine schwache Hoffnung, daß für uns etwas übrigblieb.
    Mr. High erwartete uns in seinem Büro. »Jeden Augenblick wird die Nachricht durchkommen«, begrüßte er uns, »und der Haussuchungsbefehl wird ebenfalls in wenigen Minuten da sein.«
    Wir ließen uns in die Sessel fallen und warteten. Niemand sprach ein Wort. Erst als aus der Kantine ein Riesenteller Sandwiches ins Office gebracht wurde, wurden wir wieder lebhaft.
    Das konnten wir gut gebrauchen. Phil schien anderer Meinung zu sein.
    »He«, beschwerte er sich, »ihr glaubt doch wohl nicht im Ernst, daß die paar Dinger hier für uns alle reichen. Die habe ich nur für mich bestellt. Kümmert euch selbst um euer Frühstück.«
    Mit diesen Worten wollte er mit dem Teller, auf dem die Verpflegung für eine ganze Kompanie lag, in eine Ecke verschwinden. Er kam jedoch nicht weit. Mit einem geübten Griff hatte ich ihm den Teller aus der Hand genommen.
    Mr. High hatte diesem Spielchen milde lächelnd zugeschaut.
    »Sie scheinen trotz dieses verzwickten Falles noch nicht ausgelastet zu sein«, meinte er.
    Ich hatte gerade mein mageres Frühstück beendet, als das Telefon auf dem Schreibtisch Mr. Highs läutete. Der Chef meldete sich und lauschte einen Augenblick lang in die Muschel. Er nahm einen kleinen Zettel und notierte.
    »Manhattan, 39 East 7. Straße, direkt am Tompkins Square. Gut, ich danke Ihnen.«
    Mr. High legte den Hörer auf und schob mir den Zettel zu.
    »Sie werden ja mitgehört haben, Jerry. Die Maklervereinigung gab mir diese Adresse durch. Versuchen Sie dort noch einmal Ihr Glück. Hoffentlich klappt es.«
    Ich sah meine Mitstreiter, die sich gerade über die Reste auf dem Teller stürzen wollten, mitleidig an. »Schade, meine Herren, daß Sie etwas langsamer essen, als Sie Ihre Aufgaben zu lösen pflegen.«
    Phil nörgelte etwas Unverständliches vor sich hin, erhob sich und schluckte den letzten Bissen hinunter.
    »Soll ich Ihnen noch zwei Leute mitgeben, Jerry? Vielleicht können Sie sie gebrauchen.«
    »Nein, ich glaube, wir können darauf verzichten. Wir sind zu viert, das müßte ausreichen. Wenn etwas Unvorhergesehenes geschieht, dann melden wir uns schon über Sprechfunk.«
    Außer Phil und dem unverwüstlichen Henk Visser befand sich auch noch Doug Stanton, einer der Kollegen, die Steckletts Wohnung am Dyker Beach Park beobachtet hatten, in meiner Begleitung. Gerade als wir an der Tür standen, kam ein Bote und brachte den Haussuchungsbefehl.
    »Es ist doch ein ganz anderes Gefühl, mit vollem Magen an so eine Sache heranzugehen«, brummte Phil zufrieden, »das macht viel mehr Freude.«
    Bis zur 7. Straße auf der East Side war es nicht weit. Wir brauchten nur schnurgerade die First Avenue hinunterzufahren. Von dort zweigte die 7. Straße ab. Wir brauchten fast eine halbe Stunde, bis wir die Kreuzung zur 7. Straße erreicht hatten. Alle Autos unserer Stadt schienen sich auf der First Avenue ein Stelldichein zu geben.
    Das Haus Nr. 39 lag auf der rechten Seite. Phil, der diesmal am Steuer saß, dirigierte den Wagen in eine Parklücke, etwa hundert Yard von dem Haus entfernt.
    Wir blieben noch einen Augenblick lang sitzen und besprachen unsere nächsten Schritte. Doug Stanton, unser Kollege, sollte wieder vor dem Haus Posten beziehen. Henk Visser sollte erkunden, ob das Haus noch einen zweiten Eingang hatte. Wenn dies der Fall war, sollte er den Ausgang bewachen.
    Nachdem wir die Rollen dieses Stückes, von dem wir hofften, daß es nur über einen Akt gehen würde, verteilt hatten, stiegen wir aus dem Wagen.
    Doug

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