Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0362 - Der Rachegeist von Houston

0362 - Der Rachegeist von Houston

Titel: 0362 - Der Rachegeist von Houston Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
äußern«, sagte er.
    Zamorra musterte ihn nachdenklich, wie es schien. Dabei versuchte er mit seinen schwachen Para-Kräften den Butler zu sondieren. Und er erkannte, daß Dachs weitaus eher bereit war, Spuk zu akzeptieren als Adam Van Clane.
    Zamorra verzichtete darauf, tiefer in das Gedanken- und Gefühlsleben des Butlers einzudringen. Der oberflächliche Eindruck reichte ihm. Mehr war nicht erforderlich. Er zog sich aus der Geistberührung zurück.
    »Kennen Sie die Geschichte dieses Hauses?« fragte Zamorra.
    »Nur, soweit man sie mir erzählte«, sagte Dachs. »Der junge Earl war wohl in Geldschwierigkeiten und mußte verkaufen…«
    Zamorra unterbrach ihn. »Pardon, Sir. Es reicht ein wenig tiefer in die Vergangenheit.« Er erzählte dem Butler von Sir Parcivals Testament.
    »Woher haben Sie das denn erfahren?« staunte Dachs.
    »Das steht jetzt nicht zur Debatte«, wehrte Zamorra ab. »Wichtig ist nur, daß Sir Parcival über verblüffende Kräfte verfügt, wie wir gesehen haben. Und er wird sich nicht mit Zerstörungen und Schocks begnügen. Er wird töten wollen. Ich halte ihn für dazu fähig. – Wohin ist der Mann verschwunden, der hier stand?«
    »Jones? Ich weiß es nicht. Er hatte Anweisung, auf die Rüstungsteile aufzupassen.«
    »Können Sie ihn über die Sprechanlage erreichen? Er soll hierher kommen«, bat Zamorra.
    Dachs rief nach Jones. Aber der einzige, der sich meldete, war Van Clane. »Was ist mit Jones, Joseph?«
    Der Butler erzählte es ihm.
    »Und was sagen Winters Experten dazu?« fragte Van Clane zurück.
    »Daß wir Mister Jones suchen werden«, rief Nicole in das Mikrofon.
    »Wir befürchten, daß ihm etwas zugestoßen ist.«
    Dachs sah sie entgeistert an. »Meinen Sie?« murmelte er.
    Nicole nickte.
    Die Sprechverbindung bestand nicht mehr. Dachs hatte sie unterbrochen.
    »Aber wo sollen wir ihn suchen?«
    »Versetzen wir uns in die Gedankenwelt eines Mannes, der vor mehr als hundert Jahren lebte«, sagte Nicole. »Er hat einen Gefangenen. Wohin wird er ihn wohl bringen?«
    »In einen abschließbaren Raum«, sagte Dachs.
    »Und was war früher der sicherste abschließbare Raum? Das Verlies. Hat Llanfayr Castle so etwas?«
    Dachs nickte. »So etwas Ähnliches«, sagte er. »Kein Verlies, das nur einen Deckenzugang hat und das nur über Seile oder Strickleitern zu betreten und zu verlassen ist, sondern… nun ja, wie eine Art Gefängnis, mit schweren Türen und eisernen Riegeln. Es ist eine Zelle von etwa fünf Kammern, wenn ich mich recht entsinne. Sie liegen nebeneinander im Keller.«
    »Gut. Dann sehen wir uns da mal um«, beschloß Zamorra.
    »Und wenn er tot ist?« murmelte Dachs unsicher.
    »Dann sorgen wir dafür, daß sein Leichnam ein ordentliches Begräbnis erhält«, erwiderte Zamorra. »Kommen Sie, zeigen Sie uns den Weg.«
    ***
    Janet Cook verließ die Bibliothek. Das Buch mit der Chronik von Llanfayr Castle ließ sie geöffnet auf dem Tisch liegen. Vielleicht würde sie noch darin weiterlesen, dann brauchte sie es nicht erst wieder aus dem Regal zu nehmen. Durch das ständige Hin und Her würde sich nämlich der zerrupfte Zustand der Chronik kaum verbessern.
    Sie fand Adam im kleinen Salon, wo er sich mit Winter unterhielt. Der Sheriff machte einen leicht verdrossenen Eindruck.
    »Adam, kann ich ein Telefonat nach England führen?«
    Van Clane hob die Brauen. »Aber selbstverständlich«, sagte er.
    »Warum fragst du?«
    »Weil es deine Telefonrechnung ist«, erwiderte sie.
    Er lachte. »Die wird es überleben. Darf man erfahren, wen du anrufen willst?«
    »Den jungen Llanfayr«, erklärte sie. »Ich möchte ihn etwas fragen.«
    »Du sprichst in Rätseln«, sagte Van Clane.
    »Vielleicht kann er Licht ins Dunkel bringen«, sagte Janet. »Ich möchte wissen, wie sich sein Unfall abgespielt hat.«
    »Weshalb?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Wenn ich mich irre, möchte ich nicht, daß du mich auslachst. Deshalb sage ich lieber vorher nichts.«
    Van Clane erhob sich. »Janet, du meinst, daß der junge Earl… mit einem ähnlichen Phänomen zu tun hatte? Aber das ist doch…«
    »Lachhaft, wolltest du sagen«, erwiderte sie. »Natürlich. Nur weil es nicht in dein Weltbild paßt. Danke für die Telefon-Erlaubnis.« Sie verließ den kleinen Salon. Sie hätte es nicht nötig gehabt, wegen des Gesprächs um Erlaubnis zu fragen. Über die Firma wurde täglich das dreißig- bis vierzigfache an Gebühren vertelefoniert, manchmal noch mehr. Und Van Clane hatte ihr von Anfang an

Weitere Kostenlose Bücher