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0363 - Der Teufel machte Überstunden

0363 - Der Teufel machte Überstunden

Titel: 0363 - Der Teufel machte Überstunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Teufel machte Überstunden
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ebenso unauffindbar wie ein Dollarstück in einer Gletscherspalte.
    ***
    Um vier Minuten vor Mitternacht fuhr der inzwischen um Jahre gealterte Lieferwagen aus der Garage. Clark und Purvis saßen im Führerhaus, Ted und Flint hockten auf ein paar Koffern im Laderaum.
    Sie fuhren direkt in die Höhle des Löwen, nach Millbrook.
    »Wenn die Cops wüssten, dass wir vor ihrer Tür spazieren gehen, gäbe es ein Scheibenschießen«, brummte Clark.
    »Auf die Idee kommen sie nie«, sagte Purvis rau. »Ihrer Logik nach sind wir jetzt schon 1000 Meilen weit weg. Hier suchen sie uns zuletzt.«
    Purvis hatte nicht unrecht. Die Straßensperren waren wieder restlos beseitigt. Offenbar glaubte niemand mehr so recht, dass sich die Bankräuber noch in der Nähe des Tatortes auf hielten.
    Die Scheinwerfer fraßen sich unaufhörlich in das Dunkel. Gleichmäßig brummend rollte der Wagen auf der Straße 44 dahin.
    Zwanzig Minuten nach Mitternacht hatten die Gangster das Ortsschild von Millbrook erreicht. Die Stadt lag dunkel und verlassen da. Millbrook kennt kein Nachtleben.
    In Sheriff Readings Büro brannte Licht.
    Die Gangster kümmerten sich nicht darum. Sie fuhren auf direktem Weg zum Jefferson Hotel, dem einzigen von Millbrook.
    Das Gebäude hatte seine Glanzzeit in den frühen 20er Jahren gehabt. Eine einbruchsichere Tür gab es sowenig wie eine Alarmanlage oder einen Nachtportier.
    Sie stellten den Wagen an der nächsten Straßenecke ab und legten die fünfzig Yards bis zur Court Street zu Fuß zurück.
    Ted und Flint bewachten den Hintereingang. Im Schutz eines Mauervorsprungs waren sie in der Dunkelheit
    20 nicht zu erkennen. Die Revolver in der Hand, warteten sie ab.
    Clark drückte mit einem Handschuh vorsichtig ein Kellerfenster ein. Ein paar Scherben fielen zu Boden, doch im Haus rührte sich nichts. Neben ihm stand Purvis.
    Vorsichtig riegelte Clark das Fenster auf. Mit einer Taschenlampe leuchtete er den Kellerraum aus. Es standen nur ein paar veraltete Möbelstücke herum.
    Sie sprangen auf den Betonfußboden und näherten sich der Tür. Sie war verschlossen, doch schafften sie das Schloss mit einem Dietrich in weniger als einer Minute.
    »Erster oder zweiter Stock?«, fragte Clark flüsternd, als sie auf der Treppe standen.
    »Zweiter, Nummer 3«, gab Purvis ebenso leise zurück. »Der Boss hat das ausgekundschaftet. Er hat im Hotel angerufen, und man gab ihm bereitwillig über die G-men Auskunft.«
    Sie trugen hauchdünne Handschuhe und eng anliegende Motorradhauben aus Segeltuch. Auf Gesichtsmasken hatten sie verzichtet, denn sie glaubten nicht, dass ihre Opfer Gelegenheit hatten, die Täter zu verraten.
    ***
    Geräuschlos wie Katzen auf der Jagd, schlichen sie durch das stockdunkle Treppenhaus. Ab und zu ließ Clark seine Lampe kurz aufblitzen, um eventuelle Hindernisse rechtzeitig zu erkennen.
    Nach wenigen Minuten waren sie am Ziel. In verschnörkelter Schrift stand die Nummer drei auf einer ehemals weißen Tür.
    Vorsichtiger als ein Chirurg bei der Operation führte Clark den Dietrich ins Schloss. Unendlich langsam tastete er die Zuhaltungen ab. Ohne das geringste Geräusch zu verursachen, ließ er die Zuhaltungszungen zurückgleiten.
    Aufatmend zog er den Dietrich zurück. Die Gangster hielten ihre Waffen bereit. Purvis drückte mit der Linken die Klinke vorsichtig hinunter.
    Nur mit Mühe konnte er einen Fluch zwischen den Zähnen unterdrücken. Die Tür ließ sich nicht öffnen.
    Einen Moment überlegte er, ob er nicht das Schloss einfach mit ein paar Schüssen sprengen sollte. Er verwarf aber diesen Gedanken sofort, denn bis er freies Schussfeld hatte, würden die G-men längst die Magazine ihrer Waffen leer gefeuert haben.
    Sie versuchten es von der anderen Seite. Am Ende des Flurs führte ein Fenster auf den Balkon, der an der ganzen Ostseite entlanglief.
    Zwischen den einzelnen Zimmern war der Balkon nur durch Eisengitter getrennt, die sie übersteigen konnten.
    Nach mehreren Minuten Klettertour waren sie vor dem Zimmerfenster der beiden G-men angelangt.
    Clark holte ein kreisrundes Stück Stoff aus der Tasche, das einseitig dick mit Teer bestrichen war. Es gab ein schmatzendes Geräusch, als er den Fetzen auseinanderfaltete.
    Dicht neben dem Fensterriegel drückte er die klebrige Seite fest auf das Glas. Dann schlug er mit dem Lauf der Pistole genau in die Mitte des Stoffes.
    Der Hieb war genau richtig dosiert. Das Glas zersprang, doch die Scherben blieben an dem Pech kleben. Kein Scherbenklirren

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