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0363 - Der Teufel machte Überstunden

0363 - Der Teufel machte Überstunden

Titel: 0363 - Der Teufel machte Überstunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Teufel machte Überstunden
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Worten den Mordversuch an Phil und mir.
    »Haben Sie geschossen?«, fragte Reading.
    »Einmal«, sagte ich. »Ich glaube aber nicht, dass ich ihn getroffen habe. Er markierte den Verletzten, bis ich näher kam. Bevor er aber zu einem weiteren Schuss kam, knallte es seitlich von ihm. Da Phil ihm nur die Waffe aus der Hand schlug, muss einer seiner Komplizen geschossen haben. Er fürchtete wohl, wir würden ihn sonst als Zeugen haben.«
    Reading untersuchte mit zwei Mann und tragbaren Scheinwerfern den Garten. Am Zaun konnte er drei verschiedene Fußspuren ausmachen.
    Phil reichte mir eine Zigarette.
    »Haben Sie die Mörder erkannt?«, fragte Reading, als er mit seiner Untersuchung fertig war.
    ***
    Wir begaben uns in die Halle zurück, die sich inzwischen wieder geleert hatte.
    Die Neugierigen waren wieder ins Bett gegangen, nachdem es nichts Sensationelles mehr zu sehen gab.
    »Erkannt habe ich niemand. Aber ich bin überzeugt, die vier Bankräuber waren da, um uns beide auszuschalten. Sie wissen aus der Zeitung, dass wir hinter ihnen her sind.«
    »Zwei Mann drangen durchs Fenster ein und glaubten uns in den Betten. Sie leerten ihre Magazine und flüchteten über die Feuerleiter«, erklärte Phil. »Die beiden anderen müssen im Garten gewartet haben, um den Rückzug zu decken.«
    »Ich hatte nur mit einem zu tun«, sagte ich, »der andere wartete den günstigsten Moment ab, um mich niederzustrecken. Dann hielt er wohl seinen Komplizen für verwundet, und es war ihm wichtiger, den eigenen Komplizen zum Schweigen zu bringen.«
    Ob meine Theorie richtig war, musste die ärztliche Untersuchung ergeben. Aus meiner Smith & Wesson war nur ein Schuss abgefeuert worden.
    Trotzdem war ich noch nicht ganz beruhigt. Wenn ich auch aus Notwehr gehandelt hatte, ließ mir der Gedanke doch keine Ruhe, einen Menschen vielleicht getötet zu haben.
    Wir zogen uns an und fuhren mit Reading ins Krankenhaus.
    Nachdem die Operation beendet war, kamen der Chirurg und der Doktor, den Phil aus den Bett geholt hatte, über den Gang.
    Fragend schaute ich die beiden Männer an.
    »Die Chance ist minimal«, sagte der Doc langsam. »Es wäre ein Wunder, wenn er durchkäme.«
    In seiner Hand hielt er ein Reagenzglas, in dem eine Kugel lag.
    Er reichte mir das Geschoss: Ein
    45er!
    Also hatte ich recht. Mein Schuss war daneben gegangen.
    »Hatte er Papiere bei sich?«, hörte ich den Sheriff fragen.
    Der Chirurg holte einen Plastikschutz mit einem abgelaufenen Führerschein hervor.
    »Wenn der Name stimmt, heißt der Mann Flint L. Neil«, las er vor. »Die Adresse ist völlig unleserlich.«
    »Sie stimmt doch nicht«, brummte Phil.
    »Lassen Sie die Fingerabdrücke abziehen, dann können wir sie in der Kartei vergleichen«, sagte ich zu Reading. »Wenn er schon mal vorbestraft wurde, ist seine Akte bestimmt im Archiv aufgehoben.«
    Als wir im Büro des Sheriffs ankamen, war es schon nach ein Uhr nachts. Aber wir dachten nicht wieder an Schlaf.
    Sorgfältig puderten wir den Führerschein mit Grafitstaub und zogen dann die sichtbar gewordenen Prints auf Klebefolien. Vier tadellose Fingerabdrücke standen zu unserer Verfügung.
    Reading ließ einen seiner Hilfssheriffs das Päckchen nach New York bringen.
    Phil telefonierte unterdessen mit unserem Distriktgebäude in New York. Die Prints sollten verschlüsselt nach Washington gegeben werden, teilte Phil im Labor mit. Im Zentralarchiv in Washington würde das Elektronengehirn innerhalb von Minuten die Prints mit den 30 Millionen gespeicherten Abdrücken vergleichen.
    Sollte dieser Flint L. Neil schon einmal Berührung mit der Polizei gehabt haben, würden wir in wenigen Stunden mehr über ihn wissen, als in seinem eigenen Lebenslauf stand.
    ***
    Gap Johnson war ein bekannter Tramp zwischen Albany und New York. Er klapperte im selben Rhythmus jedes Jahr die gleiche Strecke ab.
    Wie genau vor zwölf Monaten hielt er sich auch um diese Zeit in Millbrook auf. Er kannte die Sheriffs so genau wie die Farmer, bei denen er ab und zu arbeitete, um eine Mahlzeit zu bekommen.
    Seit einer halben Stunde saß er im Vorzimmer von Sheriff Readings Büro. Den abgewetzten Hut drehte er wie den letzten Cent zwischen den Händen.
    Johnson wusste, dass es nichts schadete, wenn man sich ab und zu bei der Polizeibehörde beliebt machte. Und heute Nacht hatte er etwas bemerkt, was der Sheriff gern hören würde.
    Schon dreimal hatte er zaghaft geklopft, doch jedes Mal war es überhört worden. Endlich nahm er seinen Mut

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