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0363 - Der Werwolf von Alaska

0363 - Der Werwolf von Alaska

Titel: 0363 - Der Werwolf von Alaska Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wir ein paar wichtige Instrumente aufbewahrten. Du hast die Leiche verschwinden lassen. Du fühltest dich plötzlich in die Enge getrieben, als du erkanntest, wer ich bin, nicht wahr?«
    Angaunoks Augen wurden schmal. Sein Gesicht verzerrte sich.
    »Verschwinde«, zischte er. »Geh mir aus den Augen. Ich werde dafür sorgen, daß du das Camp unverzüglich verläßt, verstehst du mich? Wenn du nichts anderes im Kopf hast, als Leute zu verdächtigen…«
    Zamorra grinste ihn an.
    »Natürlich werde ich das Camp verlassen - sobald ich den Werwolf unschädlich gemacht habe«, sagte er. »Und das wird schon ziemlich bald passieren. Ich habe die Leiche nämlich gefunden und trotzdem auf Spuren untersucht. Und daher weiß ich jetzt, wer die Bestie ist.«
    Er rechnete mit einem wütenden Angriff. Wenn Angaunok die Bestie war, würde er zwar nicht hier in der Öffentlichkeit zum Werwolf werden -aber möglicherweise die Beherrschung verlieren und mit den Fäusten auf Zamorra losgehen. Irgendwie mußte er auf den Bluff mit dem Auffinden des verschwundenen Toten ja reagieren.
    Aber Angaunok lachte nur heiser auf.
    »Wenn du es weißt - warum verdächtigst du dann mich?« stieß er hervor. »Du bist ein Scharlatan, ein Spinner. Verschwinde, bevor ich mich vergesse.«
    Er drehte sich um und stapfte mit langen Schritten davon.
    Zamorra sah ihm mit hochgezogenen Brauen nach. Angaunok hatte völlig untypisch reagiert Selbst wenn er vollkommen unschuldig war, hätte er anders handeln müssen.
    Nun, dachte Zamorra. Das Karussell beginnt zu rotieren. Wir werden sehen, wer bis zuletzt drauf sitzen bleibt…
    ***
    »Was machen Sie hier? Wie kommen Sie hier herein?« stieß Nicole hervor. »Sie sind Taurak, nicht wahr?«
    Taurak nickte. »Das sind viele Fragen auf einmal«, sagte er. Er steckte sein Werkzeug ein und drehte den Speckstein zwischen den Fingern hin und her. Ein großer Hundekopf war zu erkennen, an dem aber noch eine Menge zu arbeiten sein würde.
    »Ich wollte mich nur für deinen Besuch in meinem Zimmer bedanken, Nicole Duval«, fuhr Taurak fort. »Wie ich sehe, bist du fündig geworden.«
    Nicole setzte den Koffer ab. Okay, sie konnte sich nicht über Tauraks Eindringen beschweren. Immerhin war sie auch unbefugt in seiner Unterkunft gewesen, aber deren Tür hatte offengestanden - der Bungalow dagegen war abgeschlossen gewesen, die Fenster geschlossen.
    Und - woher hatte Taurak gewußt, daß sie bei ihm gewesen war?
    »Ich weiß vieles«, sagte er.
    »Können Sie Gedanken lesen?«
    Taurak grinste und schüttelte den Kopf. »Deine nicht, und Zamorras Gedanken auch nicht. Das solltest du wissen. Abgesehen davon habe ich nicht einmal Interesse daran, die Gedanken anderer Leute zu lesen. Ich weiß einfach, was geschieht. Du vermißt einen blauen Sternenstein, nicht wahr?«
    Nicole starrte ihn an. Taurak war ihr ein einziges Rätsel. In der Tat hätte sie wissen müssen, daß er keine Telepathie bei ihr anwenden konnte. Zamorra und sie besaßen geistig-magische Abschirmungen, die verhinderten, daß Unbefugte ihr Gedankengut überwachten. Sie konnten sich zwar willentlich selbst »öffnen«, aber ein Eindringen eines Telepathen von außen war unmöglich. Schon oft genug hatte diese Absicherung ihnen das Leben gerettet, weil Magie oder Dämonen nicht in der Lage waren, ihre Gedanken zu lesen und ihre geheimen Pläne zu durchschauen.
    Und trotzdem wußte Taurak so viel! Wie machte er das?
    »Allerdings«, sagte Nicole. »Wo hast du den Dhyarra versteckt?« Sie ging jetzt auch zum Du über.
    »Du überschätzt mich«, sagte Taurak. Langsam erhob er sich, den Hundekopf immer noch zwischen den Fingern drehend. »Ich habe euren Sternenstein nicht versteckt. Aber er kann zur Gefahr für euch werden. Ihr solltet das Camp verlassen. Ihr habt keine Chance.«
    Er ging zur Tür. Nicoles Hand schnellte vor, faßte Tauraks Arm. Sie zwang den Mann, sich herumzudrehen. Seine Lider waren halbgeschlossen und ließen seine Augenfarbe nicht eindeutig erkennen. Nicole spürte plötzlich ein seltsames Unbehagen in sich. Sie ließ Taurak los, und das Unbehagen wich wieder.
    »Heute nacht hat Zamorra dir Fragen gestellt, die du nicht beantwortetest«, sagte Nicole kalt. »Und heute morgen habe ich bei dir diesen Koffer gefunden, der uns gehört. Was soll das? Und was soll diese Drohung?«
    »Keine Drohung«, sagte Taurak. »Es ist nur eine Warnung. Ihr begebt euch beide in Gefahr, Zamorra und du. Aber der, den ihr sucht, ist stärker als ihr. Er sieht

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