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0363 - Der Werwolf von Alaska

0363 - Der Werwolf von Alaska

Titel: 0363 - Der Werwolf von Alaska Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Wolfsköpfe? - aus Speckstein. Also war sie hier richtig. Hier wohnte Taurak, der Mann, der von dem Diebstahl gewußt hatte und der sich draußen im Schnee mit jemandem getroffen hatte. Hastig begann Nicole das Zimmer zu durchsuchen. Der Einsatzkoffer war ja schließlich nicht zu übersehen. Nicole kam sich nicht wie eine Einbrecherin vor. Die Tür war offen gewesen, und sie suchte nach ihrem Eigentum.
    Und sie wurde fündig.
    Das Köfferchen lag unter Tauraks Bett!
    Nicole pfiff undamenhaft durch die Zähne und zog das Einsatzköfferchen hervor. Rasch öffnete sie es. Die magischen Utensilien waren, wie es schien vollständig vorhanden. Nur der Dhyarra-Kristall fehlte!
    Nicole unterdrückte eine Verwünschung und schloß das Köfferchen wieder. Dann verließ sie Tauraks Zimmer und die Baracke wieder und kehrte zu ihrem Gästebungalow zurück. Zamorra würde sich wundern!
    Taurak war also wohl tatsächlich der Dieb gewesen!
    Oder - der Dieb hatte ihm draußen im Schnee den Koffer überreicht. Damit blieb der Kreis der Verdächtigen gleich groß. Allerdings mußte Taurak mehr wissen, als er preisgeben wollte. Er mußte die Identität der Bestie kennen!
    Nicole bedauerte es, den Dhyarra-Kristall nicht gefunden zu haben. Aber der Dieb trug ihn wohl bei sich, vielleicht hatte er ihn aber auch vergraben oder sonst etwas damit angestellt. Immerhin ließ sich auch mit dem restlichen Kofferinhalt schon einiges anfangen. Sie waren jetzt nicht mehr ganz so wehrlos wie in der letzten Nacht.
    Nicole schloß die Bungalowtür auf und trat ein. Das Licht brannte. Sie war sicher, daß sie es nicht angelassen hatte, als sie das Haus verließ, um nach dem Wagen zu sehen. War Zamorra zwischenzeitlich schon zurückgekehrt?
    Sie betrat das Wohnzimmer.
    Ein Mann hatte es sich im Sessel gemütlich gemacht. Er bearbeitete einen schwarzen Speckstein.
    Taurak.
    ***
    Zamorra hatte Angaunok gesucht und gefunden. Der Eskimo hielt sich an einem der im Bau befindlichen Türme auf und gab Anweisungen. In klirrender Kälte arbeiteten die Männer der Frühschicht und setzten Teile des Turmes zusammen. Schwere Fahrzeuge rollten mit und ohne Last hin und her. Geschäftiges Treiben herrschte. Angaunok wandte sich um, als habe er Zamorras Annäherung gespürt.
    Grüßend hob er die Hand.
    »Ich wollte den Wagen untersuchen lassen, aber er war nicht mehr in der Halle«, begrüßte er den Parapsychologen. Er gähnte herzhaft. »Die letzte Nacht war doch recht kurz«, bemerkte er. »Hoffentlich findet das alles bald ein Ende. Es kostet Kraft und Nerven und…«
    »Vor allem, wenn man Leichen beiseiteschaffen muß, nicht wahr?« unterbrach Zamorra ihn.
    »Was soll das heißen?« fragte Angaunok überrascht. »Woher…«
    »Ich habe mit MacNell gesprochen«, eröffnete Zamorra. »Er weiß jetzt, weshalb ich hier bin. Ich soll und werde den Mörder unschädlich machen, der hier einen Ingenieur nach dem anderen beseitigt und damit wohl die Arbeiten zum Erliegen bringen will.« Er fixierte den Eskimo durchdringend.
    Angaunok lachte gekünstelt.
    »Du machst mir Spaß, Zamorra«, sagte er. »Also gut, es hat gestern wieder einen Toten gegeben. MacNell und ich haben ihn…«
    »Still und heimlich in Schuppen siebzehn bringen lassen«, sagte Zamorra. »Und dann hast du ihn wieder verschwinden lassen, ehe ich ihn untersuchen konnte. Woher wußtest du, daß ich mich bereits in dieser Nacht für ihn interessierte?« fragte Zamorra. Er war sich bei weitem nicht sicher. Er bluffte, und er war gespannt darauf, wie Angaunok auf diese Provokation reagierte. Was wußte der Eskimo, und was hatte er unternommen?
    »Du bist verrückt, Zamorra«, sagte er. »Ich weiß nicht, wovon du redest.«
    War da nicht etwas Unsicherheit?
    »Du weißt es verdammt gut«, sagte Zamorra. »Du hast die Leiche aus dem Schuppen verschwinden lassen, bevor ich sie untersuchen konnte. Du hattest Angst, daß ich etwas herausfinden würde, nicht wahr?«
    »Das ist Unsinn!« fauchte Angaunok. »Der Tote ist noch in siebzehn! Ich weiß zwar nicht, was du mit deinen Anschuldigungen bezweckst, aber…«
    Zamorra streckte die Hand aus. Er berührte Angaunoks Parka in Brusthöhe.
    »Ich denke, daß du der Mann bist, den ich suche«, sagte er. »Du bist der Werwolf.«
    »Du hast den Verstand verloren«, sagte Angaunok.
    »Du hast dich mit deinem Generalschlüssel in unserem Bungalow umgesehen und das Gepäck durchwühlt«, hielt Zamorra dem Eskimo vor. »Du hast einen kleinen Koffer an dich gebracht, in dem

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