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0363 - Der Werwolf von Alaska

0363 - Der Werwolf von Alaska

Titel: 0363 - Der Werwolf von Alaska Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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als der Indianer bereits tot war!
    Unwillkürlich drehte Zamorra sich einmal um sich selbst. Er vermutete eine Falle. Aber niemand griff ihn an. Rasch durchsuchte er den Bungalow. Aber außer dem Toten und ihm selbst befand sich niemand hier.
    Zamorra ließ sich in einen zweiten Sessel fallen. Er saß dem Toten gegenüber und betrachtete ihn, versuchte, aus seinem Erscheinungsbild eine Botschaft zu lesen. Etwas stimmte hier nicht.
    Der Athapaske war im Camp bekannt gewesen. Als Mitglied der Chefetage auf jeden Fall. Es war nicht anzunehmen, daß der Keeper ihn nicht gekannt und mit dem Überbringer der Nachricht verwechselt hatte. Cay Yonkin mußte selbst im Saloon gewesen sein. Da hatte er also noch gelebt.
    Und das konnte noch nicht sehr lange her sein.
    Er hatte also dem Keeper aufgetragen, Zamorra in Yonkins Bungalow zu bestellen, weil er gefunden habe, was Zamorra suchte. Danach hatte der Werwolf ihn gerissen und den Leichnam hierher ins Haus gebracht!
    Was hatte Yonkin gefunden? Den Verschwundenen der vergangenen Nacht? Daran glaube Zamorra plötzlich nicht mehr. Die Botschaft ließ viele Möglichkeiten offen, auch die, daß Yonkin herausgefunden hatte, wer die Bestie war. Deshalb hatte der Werwolf ihn umgebracht!
    Aber dennoch paßte da wieder etwas nicht zusammen. Zwei Dinge stimmten nicht.
    Warum war die Leiche des vergangenen Abends verschwunden, und warum der Indianer nicht? Als Warnung für Zamorra? Aber dann war die Entführung der anderen Leiche doch unlogisch.
    Der zweite Punkt war: Werwölfe sind Kreaturen der Nacht. Sie schlagen nicht bei Tage zu.
    Oder war hier im Polarbereich der Mond-Rhythmus auch für die Schattenkreaturen anders? Wirkte hier bereits die lange Polarnacht mit, die schon hundert Meilen weiter nördlich für ewige Winternacht sorgte?
    Zamorra konnte nur rätseln. Am nördlichen Polarkreis hatte er bislang noch keine einschlägigen Erfahrungen sammeln können.
    Auf jeden Fall schied Yonkin durch seinen Tod aus dem Kreis der Verdächtigen endgültig aus.
    Zamorra schreckte aus seinen Überlegungen auf, als der Türsummer ertönte.
    Hatte Yonkin vor seiner Ermordung noch weitere Besucher hergebeten?
    Schulterzuckend erhob sich der Parapsychologe. Yonkins Tod konnte ohnehin nicht geheim bleiben, und wenn noch jemand kam, gab es zumindest einen Zeugen für die Art der Verletzungen - bevor auch dieser Tote spurlos verschwand.
    Zamorra ging zur Tür. Nicole stand draußen. Sie erschrak, als sie sein steinernes Gesicht sah.
    »Yonkin ist tot«, sagte er. »Wenn du willst, kannst du ihn dir anschauen.«
    »War es der Werwolf? Nein…« Sie sah es Zamorras Gesicht an, daß er hier niemanden zur Strecke gebracht hatte.
    »Wir werden MacNell informieren«, sagte Zamorra. »Yonkin hatte mich hierher bestellen lassen. Ich fand ihn tot vor…«
    »Ich weiß von seiner Botschaft. Ich war auch im Saloon.« Nicole berichtete von ihren Erlebnissen. Vom Auffinden des Einsatzkoffers ohne den Dhyarra-Kristall über die Huskiekopf-Skulptur bis zu der Behauptung der Tänzerin, daß die beiden Eskimos aus dem Kreis der Verdächtigen auszuschließen seien.
    »Ich glaube nicht so recht daran«, sagte Zamorra. »Daß du den Koffer bei Taurak gefunden hast, macht die beiden Brüder nur um so verdächtiger. Vielleicht ist MacNell inzwischen wieder in seinem Büro.«
    Zamorra suchte nach einem Schlüssel für die Haustür, fand ihn aber nicht. Er scheute davor zurück, die Taschen des Toten zu durchsuchen. Also blieb die Haustür offen. Unwillkürlich sahen sie sich draußen nach Spuren um. Aber der Schnee war zu sehr vertrampelt und festgetreten, als daß sich noch Einzelheiten erkennen ließen. Hier hatte entweder seit dem Schneefall der Nacht ein geschäftiges Treiben geherrscht, oder jemand hatte absichtlich Spuren zertrampelt.
    MacNell war inzwischen wieder in seinem Büro eingetroffen. Er war bestürzt, als er von Yonkins Tod hörte.
    »Verdammt. Jetzt fängt er also schon an, unter uns aufzuräumen«, keuchte er. »Und - wir können nicht einmal die Polizei oder sonst jemanden informieren…«
    »Darüber wollte ich auch mit Ihnen reden, Mister MacNell«, sagte Zamorra. Er hatte sich auf der Schreibtischkante niedergelassen. Nicole hockte im Besuchersessel. »Es kommt mir alles bei reiflichem Überlegen recht seltsam vor. Ich kann mir das alles nicht gut vorstellen. Da werden Menschen ermordet. Ingenieure, hochqualifizierte Spezialisten. Und was tut die Polizei, was tun Sie? Die einen zucken ratlos mit den

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