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0363 - Nacht zwischen den Sonnen

Titel: 0363 - Nacht zwischen den Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verwaschene Tasterechos ab. Ein kleiner Verband der Dumfries legte sich vor die Lücke, die die Phalanx der vier Schiffe in den Sperriegel gezwungen hatte.
    Perry Rhodan verspürte plötzlich ohnmächtigen Zorn auf den Dumfrie-Kommandanten, der seinen Untergebenen diesen Wahnsinnsbefehl gegeben hatte.
    „Können wir ihnen irgendwie ausweichen, Oberst?" wandte er sich an den Kommandanten.
    „Nein, Sir!" gab Merlin Akran lakonisch zurück.
    Rhodan schaltete sich in die Frequenz des Ersten Feuerleitoffiziers ein.
    „Konzentriertes Punktfeuer zwischen die Schiffe, die uns den Weg versperren!" befahl er. „Nach Möglichkeit Schutzschirme der Gegner überlasten. Ansonsten kein Wirkungsfeuer!"
    Atlan gab den gleichen Befehl an den Posbikommandanten und die Haluter weiter.
    Doch beide Männer ahnten, daß ihr Bemühen um einen unblutigen Sieg teilweise bereits gescheitert war.
    Sekunden später erbebte die CREST IV unter dem konzentrischen Wirkungsfeuer der gewaltigen Dumfrie-Schlachtschiffe. Der HÜ-Schirm verhinderte zwar, daß die Vernichtung bis zum Schiff vordrang, aber er machte durch die heftigen Energieentladungen in seinem Innern eine genaue Ortung und ein sicheres Zielen unmöglich.
    Rhodan spielte mit dem Gedanken, das Feuer ganz einstellen zu lassen. Aber da war bereits alles vorüber. Auch der zweite, notdürftige Sperriegel der Dumfries hatte sie nicht aufhalten können. Drei expandierende, zerflatternde Wolken glühenden Gases zeugten vom Untergang dreier todesmutiger Schiffsbesatzungen. Sie hatten entweder bei dem Inferno keine Möglichkeit mehr gefunden, dem terranischen Auflösungsfeuer auszuweichen, oder sie waren Opfer ihres eigenen Feuers geworden, das den Geschützbedienungen der beschossenen Schiffe ein exaktes Zielen unmöglich gemacht hatte.
    „Tut mir leid", sagte der Großadministrator mit schwachem Lächeln zu Professor Tschu, der sich auf dem Notsitz neben ihm niederließ. „Uns trifft keine Schuld."
    Tschu Piao-Teh blickte ihn ernst an.
    „Nicht direkt, Sir. Dennoch brauchte dies alles nicht zu sein, denn die Dumfries opferten sich, weil sie annehmen mußten, daß wir die Daten von Monol auf schnellstem Wege den Bestien überbringen wollten." Er zuckte die Schultern. „Natürlich ist man hinterher immer klüger als zuvor. Man muß es sich nur selbst eingestehen, damit die gleichen Fehler nicht noch einmal gemacht werden können."
    „Ich weiß", warf Atlan ein. „Es ist das ewige Problem: Jemand blufft, um den Kampf zu vermeiden, und es gelingt ihm manchmal. Aber zu einer anderen Zeit rächt sich die Methode der Täuschung, denn der Gegenspieler glaubt daran und meint, nur kompromißloser Kampf könne ihn retten."
    Der Kosmopsychologe nickte.
    „So ist es, Sir. Ich hoffe, daß Sie sich mit den Bestien nicht auf ein neues Intrigenspiel einlassen.
    Diese kosmischen Fehlentwicklungen müssen erbarmungslos bekämpft werden denn nur so können wir den Intelligenzen dieser Galaxis die Furcht vor den Bestien nehmen, wegen der sie uns bisher mit Mißtrauen und Feindseligkeit begegneten."
    „Das Schiff geht in den Zwischenraum!" ertönte Merlin Akrans dröhnende Stimme. „Erbitte dringend Zielkurskoordinaten!"
    Atlan sprang auf.
    „Jetzt wird es sich zeigen, ob Olukhs ,Befreiung' uns ein Stück weiterbringen kann. Tut mir leid.
    Professor Tschu." Er deutete eine Gebärde des Bedauerns an. „Aber vorerst muß ich weiterhin mit gezinkten Karten spielen - zumindest unserem bestialischen ,Freund' gegenüber."
    „Ob Sie es glauben oder nicht, Sir", erwidert Tschu, „ich möchte Ihnen dabei helfen."
    Der Arkonide starrte ihn verblüfft an. Seine albinotisch rötlichen Augäpfel schimmerten eigenartig.
    Plötzlich lachte er und ergriff Tschus Arm.
    „Kommen Sie, Freund! Wenn wir beide einmal einer Meinung sind, können wir nichts als Erfolg haben."
     
    *
     
    Während die beiden ungleichen Männer über Korridore gingen, sich von Transportbändern tragen ließen und sich den unsichtbaren Kraftfeldern von Antigravschächten anvertrauten, holte Atlan über Telekom einen Kurzbericht von Harl Dephin ein. Der siganesische USO-Spezialist berichtete, Olukh habe sich etwas beruhigt.
    „Sagen Sie, Lordadmiral", meinte Tschu nach einiger Zeit mit einem versteckten Lächeln, „Sie sind ja vor mehr als zehntausend Jahren ebenfalls als Kosmopsychologe ausgebildet worden ..."
    „Als Galaktopsychologe", korrigierte ihn der Arkonide. „Damals war unser Denken - im Vergleich zu dem der heutigen Terraner -

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