Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0363 - Nacht zwischen den Sonnen

Titel: 0363 - Nacht zwischen den Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
zeigte.
    „Leider kann ich deinen Argumenten nicht viel entgegensetzen, Perry" sagte er mit Bitterkeit. „Wenn wenigstens Olukh noch lebte! So wissen wir außer dem genauen Zielkurs fast nichts über die Todeswolke. Ich frage mich, was die Karte der Skoars mit den veränderten Zustandsformen der Materie im Innern der Wolke gemeint haben könnte."
    „Wir werden es früh genug herausbekommen", erwiderte Rhodan kaltblütig.
    Atlan zuckte die Schultern und zog sich zurück.
    Die CREST IV nahm immer mehr Fahrt auf, und bald würde sie die erste Linearflugetappe hinter sich gebracht haben ..
     
    *
     
    Es vergingen dennoch insgesamt zwei Tage, bevor die riesige Dunkelwolke nach Beendigung der letzten Linearetappe wenige Lichtwochen vor dem Ultraschlachtschiff stand.
    Wegen der großen Nähe füllte sie die vordere Hälfte der Panoramagalerie völlig aus. Die andere Hälfte wurde von einem strahlenden Sonnenmeer eingenommen. Hier, nur 38 000 Lichtjahre vom Zentrum der riesigen Kugelgalaxis entfernt, standen die Sterne nur wenige Lichtwochen oder -monate voneinander in einem Raum, dessen Mikromaterie eine Dichte besaß, wie sie in der heimatlichen Galaxis nur innerhalb von Wasserstoffnebeln erreicht wurde. Leuchtende Schlieren ionisierten Gases kennzeichneten sowohl Materiedichte als auch die unerhörte Dichte der Strahlung.
    „Ich bin gespannt", sagte John Marshall leise, „ob es in dieser Dunkelwolke auch wieder von Ungeheuern wimmelt."
    Perry Rhodan wölbte fragend die Brauen und blickte den Telepathen an.
    Marshall zuckte die Schultern.
    „Ganz so wörtlich dürfen Sie meine Worte nicht nehmen, Sir. Immerhin ist es doch merkwürdig, daß die Geheimnisse anderer Galaxien sich fast immer in Dunkelwolken wie dieser verbergen, nicht wahr?"
    „Sie denken dabei an Hades, John?"
    „Nicht nur an Hades, obwohl es mich noch heute kalt überläuft, wenn ich mich an diesen Nebelsektor in Andromeda erinnere. Dort entsprach die Materiedichte der von normalen Globulen, und mehr als einmal geriet die CREST an den Rand einer Katastrophe. Und dann natürlich die Gemeinschaftsintelligenz von Bengal. Wenn Sie nicht den Illusionskristall von Greenish-7 gehabt hätten - wahrscheinlich wären wir seit damals die Symbiosepartner der intelligenten Pflanzenwelt..."
    Der Großadministrator seufzte.
    „Vielleicht hätten wir dann weniger Sorgen als heute, John. Ja, es ist schon merkwürdig, wie sich die Verhältnisse gleichen: die Dunkelwolke Hades, die Dunkelwolke mit dem Zentralsystem der MdI und jetzt wieder eine Dunkelwolke! Falls das Schicksal sich als Filmregisseur betätigen würde, müßte es sich etwas mehr Abwechslung einfallen lassen."
    Er lachte.
    John Marshall runzelte die Stirn.
    „Was ist eigentlich aus Ihrem Illusionskristall geworden, Sir? Die ersten Untersuchungsergebnisse versprachen doch eine Menge Erkenntnisse."
    „Hm!" machte Rhodan. „Es ist gut daß Sie mich daran erinnern. Ich hatte keine Zeit gefunden, mich persönlich darum zu kümmern. Offenbar hat irgendein Planungskoordinator die weiteren Untersuchungen einstellen lassen, weil ihm der Kristall zu unheimlich vorkam oder was weiß ich.
    Demnächst werde ich in dieser Sache wieder recherchieren."
    Oberst Akran schnallte sich los und kam auf die beiden Männer zu.
    „Verband steht still, Sir!" meldete er. „Die Messungen laufen. Wenn Sie mich fragen: Ich würde lieber im Linearflug durch eine Sonne stoßen, als mein Schiff in diese schwarze Hölle steuern."
    „Ich auch", erwiderte Rhodan. „Leider ist das dort keine Sonne, Oberst."
    Der Epsaler lachte.
    „Wenn Sie nichts dagegen haben, Sir, möchte ich gern einige Moskitojets in die Randgebiete der Wolke schicken. Sie könnten dort Materieproben sammeln und die Möglichkeiten der Kommunikation und Peilung testen."
    „Das ist eine ausgezeichnete Idee!" erwiderte der Großadministrator. „Ich werde selbst mitfliegen.
    Lassen Sie drei Moskitojäger startklar machen, Oberst!"
    Nachdem der Epsaler verschwunden war, schüttelte Atlan vorwurfsvoll den Kopf.
    „Wie alt mußt du eigentlich noch werden, um in den Genuß der Weisheit des Alters zu kommen?"
    „Wahrscheinlich einige zehntausend Jahre älter", entgegnete der Großadministrator abweisend.
    „John, Sie kommen bitte mit. Unterrichten Sie außerdem Tschubai daß er an dem Einsatz teilnehmen wird. Ich möchte für den äußersten Notfall die Garantie haben, daß wir über einen lebenden Sender und einen lebenden Transmitter verfügen können."
    John

Weitere Kostenlose Bücher