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0363 - Nacht zwischen den Sonnen

Titel: 0363 - Nacht zwischen den Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Marshall bestätigte den Befehl und ging zum Interkom, um Ras Tschubai zu verständigen.
    Atlan atmete auf.
    „Ich bin direkt glücklich, daß du wenigstens alle Risiken einkalkulierst, Perry. Aber vielleicht solltest du außerdem Dr. Bysiphere mitnehmen - und Professor Tschu ..."
    Rhodan runzelte die Stirn.
    „Bysiphere - ja. Ein Hyperphysiker findet eventuell noch etwas mehr über die Zusammensetzung der Wolke heraus. Aber Tschu...? Was soll ein Psychologe bei dem Unternehmen?"
    „Er besitzt jenes Maß an Weisheit, das ich an dir oft vermisse", entgegnete der Arkonide trocken.
     
    *
     
    Tschu Piao-Teh hatte es durchgesetzt, daß er die Moskitojet steuern durfte, in der Armond Bysiphere mitflog. Da er die entsprechende Pilotenausbildung und auch einige Erfahrungen besaß, war Perry Rhodan schließlich einverstanden gewesen, wenn auch nicht gerade begeistert.
    Der Kosmopsychologe hatte einen gewichtigen Grund für sein Vorgehen. Dieser Grund hieß Jonatan.
    Doch das hatte er dem Großadministrator natürlich nicht verraten.
    „Sie ahnen gar nicht, was Sie mir da antun", stöhnte Bysiphere und zwängte sich in den Kopilotensitz des schlanken Raumjägers. „Wenn nun Jonatan wieder verrückt spielt?"
    „Das glaube ich nicht", antwortete Tschu. Er führte gewissenhaft den Check durch. Die Positionslichter des Moskitos blinkten abwechselnd rot und grün. Der HHe-Meiler im rückwärtigen Teil des Raumjägers wummerte im Leerlauf.
    „Und warum glauben Sie es nicht?" bohrte Bysiphere beharrlich weiter.
    Professor Tschu seufzte.
    Check beendet!" sprach er ins Mikrofon des Telekoms. „MC-3 startbereit." Er schaltete den Telekom aus, wandte den Kopf und sagte leise: „Weil Jonatan Sie mag, Armond. Er wird sich hüten, Ihnen zu schaden das würde er doch, wenn er im Raum verrückt spielte, nicht wahr?"
    Dr. Armond Bysiphere schien nicht überzeugt zu sein. Er betastete seine Beintasche, die er zur doppelten Sicherheit nicht nur mit dem Magnetsaum verschlossen, sondern auch noch durch eine metallische Kodeschloßleiste abgesperrt hatte.
    Nach seinem „Auftritt" im Solarium war Jonatan zu dem Hyperphysiker zurückgekehrt und hatte seine diskusförmige Zustandsform seitdem beibehalten. Es schien, als wäre sein Wissensdurst erschöpft.
    Aber wer kannte schon die Mentalität eines aus Hyperenergie materialisierten Wesens...!
    Tschu Piao-Teh beobachtete die beiden anderen Moskitojäger, die neben der MC-3 auf den Schienen der Energieschleuder ruhten. Er konnte durch die Panzerplastkanzel der linken Jet den Kopf Perry Rhodans sehen und hinter ihm das Profil John Marshalls. In der Jet zur Rechten saßen Leutnant George Terminow als Pilot und Ras Tschubai als Kopilot. Mit dieser Besetzung konnte eigentlich überhaupt nichts schiefgehen.
    Als der Startbefehl kam, klappten die Männer ihre Druckhelme zu. Sie trugen ausnahmslos die neuartigen schweren Kampfanzüge, obwohl niemand ernsthaft mit Kampfhandlungen rechnete. Für einen eventuell notwendigen Ausstieg würden die schweren Anzüge sie jedoch selbst unter extremsten Bedingungen schützen und lange genug am Leben erhalten, bis von der CREST Hilfe eintraf.
    Professor Tschu machte sich seine eigenen Gedanken über die unhandliche und schwere Ausführung des neuen Modells. Im Prinzip war es nicht viel besser als die alten Modelle. Nur die Hochenergiekraftanlage im Rückentornister erzielte wegen ihrer siganesischen Mikrobauweise stärkere Leistungen. Der Kosmopsychologe war der Ansicht, daß die technische Entwicklung zu sehr von Nur-Fachleuten betrieben wurde, die zwar hervorragende Kenntnisse auf ihren Spezialgebieten besaßen, aber nicht genügend Phantasie für revolutionäre Neuerungen aufbrachten.
    Als die Moskitojet anruckte, kehrten Tschus Gedankengänge wieder in die unmittelbare Gegenwart zurück. Fast wie ein Roboter reagierte er auf die Kommandos, die von Perry Rhodan gegeben wurden.
    Die drei Fahrzeuge schossen in den Weltraum hinaus. Der optische Kontakt erlosch beinahe im selben Augenblick.
    „Bei Xminus hundertachtzig L-Manöver!" erscholl Rhodans Stimme aus dem Helmtelekom. „Austritt nach zehn Minuten Maximalbeschleunigung. Erster Orientierungspunkt etwa zwei Lichtminuten vor dem Rand der Wolke. Ende!"
    Tschu Piao-Teh bestätigte. Im Grunde genommen war Rhodans letzter Befehl unnötig gewesen, denn die Flugprogramme liefen vorerst vollautomatisch ab und wurden von der Leitzentrale an Bord der CREST überwacht. Es war lediglich beruhigend, noch andere

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