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0363 - Nacht zwischen den Sonnen

Titel: 0363 - Nacht zwischen den Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Jonatan mit einem Schachspiel anfangen wollte. Immerhin beruhigte es ihn, daß sich das „Spiel" Jonatans noch in den Grenzen des Schabernacks hielt.
    „Es war eben noch da - und dann einfach weg!" berichtete ein aufgeregter Leutnant. Sein Mitspieler und die Zuschauer nickten dazu.
    „Sonst haben Sie nichts Ungewöhnliches bemerkt?" fragte Tschu.
    „Na, wenn das nicht ungewöhnlich genug ist !" entgegnete der Leutnant. Er zündete sich mit bebenden Fingern eine Zigarette an.
    Ein anderer Offizier lachte.
    „Ein Gespenst geht um in der CREST, das Ge..." Erschrocken hielt er inne. Zwischen den Männern war ein weiß schimmerndes Gebilde aufgetaucht, dessen Konturen an die Witzzeichnungen von „Gespenstern" erinnerte.
    Tschu Piao-Teh griff ohne Zögern nach dem schemenhaften Gebilde. Seine Hand drang ein - und verschwand. Dafür tauchte sie plötzlich auf dem Tisch wieder auf, der zuvor das Schachspiel enthalten hatte.
    John Marshall wollte nach der vermeintlich abgetrennten Hand Tschus fassen. Doch sie ließ sich nicht greifen.
    Der Kosmopsychologe lachte und zog seine Hand wieder aus dem milchig weiß schimmernden „Gespenst" zurück. Sie war unversehrt.
    „Geben Sie sich keine Mühe, Sir", sagte er zu Marshall. „Das dort ist nur eine Projektion."
    „War...", meinte der Telepath lakonisch. „Sie verschwand, nachdem Sie Ihre Hand zurückgezogen hatten."
    „Was bedeutet das eigentlich?" fragte eine nur zu bekannte Stimme und Rhodan schob sich durch den Kreis der Offiziere. Verblüfft blieb er stehen, als er das „Gespenst" sah. „Da soll doch ...!"
    Professor Tschu fand, daß es nun doch Zeit für eine Erklärung war. Er bat den Großadministrator und Marshall um eine Unterredung und führte sie zur Seite, so daß kein anderer hören konnte, was er zu sagen hatte.
    Nachdem sein Bericht über Bysipheres Experiment und Jonatan beendet war, sahen sich die drei Männer eine ganze Weile ratlos an.
    „Das ist beinahe unglaublich", sagte Perry Rhodan schließlich. „Wie bekommen wir dieses Gebilde wieder unter Kontrolle? Es besitzt doch offenbar Intelligenz, nicht wahr?"
    Tschu zuckte die Schultern.
    „Mir scheint es, als würde es nach einer Möglichkeit der Kommunikation mit uns suchen. Es probiert herum, wenn ich einmal so sagen darf. Das deutet sicher auf eine gewisse Intelligenz hin. Ich schlage vor, wir überlassen Jonatan sich selbst."
    „Das kann doch nicht Ihr Ernst sein?" entfuhr es Rhodan.
    Es ist mein voller Ernst", antwortete Tschu. „Wir könnten natürlich mit einigen verschiedenen Waffen herumexperimentieren, um eine zu finden, die gegen ein materialisiertes Hyperwesen wirkt. Damit würden wir aber gleichzeitig riskieren, daß Jonatan sich zur Wehr setzt - und über seine diesbezüglichen Möglichkeiten wissen wir so gut wie nichts."
    „Ich soll also zulassen, daß ein Wesen mit unbekannten Fähigkeiten unkontrolliert in der CREST umhergeistert! Hm! Das gefällt mir gar nicht, Professor Tschu. Aber ich sehe, daß mir nichts anderes übrigbleibt, als Ihren Rat zu befolgen."
    „John, strahlt dieses Unding überhaupt keine Geistesimpulse aus?"
    „Keine, die ein terranischer Telepath empfangen könnte, Sir", gab Marshall zurück.
    Der Großadministrator seufzte. Dann hellte sich sein Gesicht auf. Er hob die Hand und winkte.
    „Hallo, Monsieur Danton! Kommen Sie doch bitte einmal her!"
    Er lächelte verstohlen und flüsterte Tschu zu: „Ich habe eine Aufgabe für ihn, Professor."
    Tschu Piao-Teh lächelte ebenfalls und blickte dem Freihändler entgegen, der mit lautlosen Schritten über den Rasen kam. Roi Danton trug trotz der sommerlichen Wärme im Solarium seine lange, weißgepuderte Perücke und einen Dreispitz mit rotgoldener Kokarde. Seltsamerweise transpirierte er dennoch nicht. Seine Lorgnette baumelte an einer goldenen Kette herab.
    Der Kosmopsychologe fragte sich, wo seine Assistentin geblieben sein könne, die vor kurzem noch mit Danton zusammengewesen war als Eileen Dacran plötzlich über der Rundung einer chinesischen Bogenbrücke auftauchte.
    Und hinter ihr erschien Roi Danton ...!
    Tschu bemerkte, wie Rhodan und Marshall die gleiche Entdeckung machten und wie sie automatisch nach ihren Waffen griffen.
    „Bitte nicht, Sir!" flüsterte er hastig.
    „Diese Gelegenheit lasse ich mir nicht entgehen!" erklärte der Großadministrator grimmig.
    Tschu Piao-Teh lächelte ironisch.
    „Dann schießen Sie am besten beide Dantons nieder, denn woher wollen Sie wissen, wer der echte und

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