Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0363 - Nacht zwischen den Sonnen

Titel: 0363 - Nacht zwischen den Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
auszugleichen.
    Schon überlegte er, ob er umkehren sollte, da knackte der Lautsprecher der Hyperfunkanlage. Von zahllosen Störgeräuschen begleitet drang Rhodans Stimme an die Ohren der Männer.
    „Terminows Jet hat Triebwerksschaden. Das Fahrzeug treibt brennend in der Nähe des vorgesehenen Treffpunktes. Ras Tschubai kann ohne Orientierung nicht teleportieren. Wir müssen die Jet finden und auf Peilnähe herangehen. Bitte, bestätigen Sie. Ende!"
    Der Psychologe schaltete den Sender des Hyperkoms ein.
    „Nachricht empfangen. Hier Tschu. An Bord von MC-03 alles in Ordnung. Wir mußten vorübergehend das Triebwerk abschalten, sonst wäre die Energie zurückgeschlagen. Versuchen Terminow zu finden.
    Ende!"
    „Das hätte Terminow auch tun sollen", erwiderte Rhodan.
    „Tut mir leid, Sir...", erscholl schwach und schwankend die Stimme des Leutnants. „Ich wollte den Zeitplan ein ..." Die Lautstärke sank ab, so daß die letzten Worte unverständlich blieben.
    „Dieser Terminow war schon immer ein Draufgänger", schimpfte Bysiphere. „Kein Wunder, daß es ihn zuerst erwischt hat."
    „Auch er hat seine Qualitäten" entgegnete Tschu. „Leider gehört die Geduld nicht dazu. Strengen Sie sich ja an, damit wir ihn finden, Armond!"
    „Sagen Sie das dem Hypertaster!" murrte der Hyperphysiker. „Auf dem Schirm erscheinen nur körnige Flecke. Wie soll man da ein winziges Raumschiff finden."
    Tschu Piao-Teh wußte, daß Armond recht hatte. In diesem Staubmeer konnten sie möglicherweise lächerliche hundert Kilometer an Terminos Raumjäger vorbeifliegen, ohne daß der Hypertaster ein typisches Echo hereinholte.
    „Seltsam", sagte Bysiphere nach einer Weile. „Voraus wird überhaupt nichts mehr angezeigt. Gibt es dort vielleicht ein Loch in der Dunkelwolke?"
    Der Psychologe runzelte die Stirn. Er konnte keine Veränderung erkennen. Allerdings verdeckte der stark belastete HÜ-Schirm die Sicht nach vorn.
    Tschu überlegte, ob sie es wagen könnten, den HU-Schirm für eine Sekunde abzuschalten, da sank das grelle Leuchten plötzlich zu einem schwachen, transparenten Flimmern ab.
    „Was ist das?" schrie der Hyperphysiker. „lch bekomme überhaupt keine Tasterechos mehr."
    Tschu Piao-Teh spürte, wie sich sein Nackenhaar sträubte. Außerhalb der Kanzel war nichts mehr von der Staubmaterie zu sehen. Er schaltete den Relieftaster ein - und erstarrte.
    „Wir befinden uns im Zwischenraum!" rief er. „Sofort Kalupkontrolle vornehmen, Armond!"
    „Kalup ist nicht aktiviert", meldete Bysiphere kurz darauf.
    Tschu starrte auf den Reliefschirm. Dieses Gerät erhielt seine Aktivierungsimpulse vom Relieftaster, der wiederum nichts anderes war als ein Gerät zur Erfassung von Normalraumstreustrahlung und deren Transformation in Bildimpulse. Dadurch wurde beim linearen Zwischenraumflug die Steuerung nach Sicht erlaubt.
    Normalerweise nahm man eine Sonne als Orientierungsobjekt, weil deren paradimensionale Emissionen am stärksten waren. Planeten konnten nur auf geringe Distanz vom Relieftaster erfaßt werden. Andere Objekte optisch sichtbar zu machen, galt als ausgeschlossen. Dennoch konnte Tschu Piao-Teh deutlich die Konturen eines schlanken Schiffskörpers ausmachen. Das hintere Drittel glühte in hellem Rot.
    Der Kosmopsychologe wußte, daß dies nur die brennende Moskitojet von Leutnant Terminow und Ras Tschubai sein konnte. Doch obwohl der Raumjäger scheinbar zum Greifen nahe war, sah Tschu keine Möglichkeit, den Zwischenraumflug zu beenden. Einen nicht eingeschalteten Kalup konnte man eben auch nicht ausschalten.
    Verzweifelt rief er über Hyperkom nach Terminow und dem Großadministrator. Es war sinnlos, und er wußte das. Aber er mußte einfach irgend etwas tun, um nicht völlig untätig dazusitzen.
    Das Reliefbild der Moskitojet wuchs sehr langsam. Auch das gab es praktisch nicht. Jedes im Linearraum befindliche Raumschiff mußte eine gewisse untere Geschwindigkeit einhalten, aber offenbar bewegte sich die MC-03 mit nur wenigen Stundenkilometern vorwärts. Genaue Daten darüber konnte Tschu natürlich nicht erhalten, denn eine Geschwindigkeitsbestimmung erforderte unter anderem genaue Fakten über die Ausströmgeschwindigkeit der Triebwerksimpulse, und das Triebwerk der MC-03 war desaktiviert.
    Plötzlich das Relieftasterecho erfaßte nur noch einen Ausschnitt der Moskitojet - wurde die Maschine schlagartig wieder von tintiger Schwärze umhüllt.
    Professor Tschus Atem stockte. Er sah seinen Raumjäger bereits mit der

Weitere Kostenlose Bücher