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0364 - Mein Job in der Todeszelle

0364 - Mein Job in der Todeszelle

Titel: 0364 - Mein Job in der Todeszelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mein Job in der Todeszelle
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hätte ich genau gewusst, auf welchen Hinterhof sie mich schaukelten. Aber in Baltimore kannte ich nur den Bahnhof, das Zuchthaus - und Zimmer 69 im St.-Mary-Hospital.
    Ich wagte nicht, die Gardine von dem Fenster zurückzuziehen, das das Führerhaus mit dem Fond verband. Die Burschen wären dann zu früh gewarnt. In die Höhle des Löwen wollte ich von ihnen gefahren werden.
    ***
    Nach zwanzig Minuten bog der Wagen in eine enge Straße ein, ein Schild wies darauf hin, dass es eine Sackgasse war.
    Der Wagen fuhr in eine Einfahrt. Links stand ein einstöckiges Haus, im Bungalowstil gebaut. Hier konnte man seine Weekends verleben, dachte ich. Der Wagen bremste, der Fahrer verließ seinen Platz und kam um das Fahrzeug herum.
    Ich ergriff beide Revolver und hielt sie auf die Tür gerichtet.
    Der Fahrer zog die Tür von außen auf. Mein Aussehen muss ihn dermaßen erschreckt haben, dass er sekundenlang reglos dastand. Der zweite falsche Pfleger wollte feststellen, was seinen Kollegen so verdutzte, aber er war der veränderten Situation genauso wenig gewachsen. Ich sprang auf und hielt beide mit meiner Special in Schach.
    »Come on!«, zischte ich den dritten Gangster an, der mit mir im Wagen gesessen hatte.
    Ich knallte die Tür zu.
    »Los, hinein zu eurem Boss. Lasst euch die Kündigung geben, ihr Stümper. Er wird begeistert sein, solche Blindgänger wie euch mit durchzuziehen. Ich werde ihm die Augen öffnen!«
    »Das ist keineswegs nötig«, bellte eine raue Stimme.
    Ich wirbelte herum. Im gleichen Augenblick erhielt ich einen Schlag auf den Kopf. Ich verlor das Gleichgewicht und stürzte zu Boden.
    Meine Lungen befanden sich in einem Schraubstock, der immer enger wurde. Ich spürte deutlich, wie mir die Sinne schwanden.
    ***
    Agent Decker, Sie müssen den Mörder finden! Dieser Satz ging meinem Freund nicht aus dem Gedächtnis. Er rannte in unserem Office auf und ab. Ein Telefonanruf unterbrach diese nervenberuhigende Tätigkeit. Mr. High war am Apparat.
    »Hallo, Phil, wie geht es Ihnen. Üben Sie für den 20-Meilen-Marsch?«
    »Nein, keineswegs, Chef.«
    »Der Kollege Bill Cummings, der unter Ihnen sein Büro hat, will Ihnen die Schuhe ausziehen. Was juckt Ihnen denn unter den Fußsohlen? Kommen Sie doch mal rüber!«
    »Okay, sofort, Mr. High«, antwortete Phil artig.
    Mr. High begrüßte meinen Freund und bat ihn, Platz zu nehmen. Phil ließ sich in den Ledersessel sinken.
    Unser Chef sah auf die Uhr und bemerkte: »Vor drei Stunden haben die Gangster Jerry entführt. Das heißt, Jerry war es selbst, der den Plan bei mir durchgesetzt hat. Seiner Meinung nach gab es keine andere Möglichkeit, an das Gangstersyndikat heranzukommen, nachdem Worecki gestorben ist. Ich habe zugestimmt, doch war mir dabei nicht ganz wohl. Ich hatte, ohne Wissen von Jerry, zwei G-men aus Baltimore gebeten, dem Krankenwagen, in dem Jerry entführt worden ist, zu folgen. Vor 30 Minuten erhielt ich einen Anruf vom FBI in Baltimore: Die beiden Kollegen haben den Wagen an einer Kreuzung aus den Augen verloren. Eine Ampel sprang auf Rot, der Wagen der Gangster riskierte, noch über die Kreuzung zu kommen, die G-men konnten es aber nicht mehr schaffen.«
    »Dann sieht es also schlecht aus für Jerry«, meinte Phil, »das Gangstersyndikat lässt nicht mit sich spaßen. Die Brüder meinen es ernst.«
    »Das wusste Jerry auch.«
    »Chef, ich arbeite doch an dem Kidnapping Rose Leaver. Und Rose Leaver ist unser V-Mann zum Gangstersyndikat. Auch Jerry arbeitet gegen das Syndikat. Liegt es da nicht nahe, dass ich…?«
    »Genau das habe ich erwartet, Phil. Deshalb habe ich Sie gerufen. Wenn Sie Jerry unterstützen würden, wäre meine Sorge um Jerry etwas geringer.«
    ***
    Auf dem Fußboden eines großen, unbeheizten Raumes fand ich mich wieder. Eine trübe Funzel brannte von der Decke. An der Tür saßen zwei Gorillas.
    Ich konnte nicht mehr sagen, ob meine Nieren von der freundlichen Begrüßungszeremonie schmerzten oder von der Kälte, die in den Körper kroch. Schließlich war ich nur mit dem Schlafanzug bekleidet.
    Ich wusste auch nicht, wie lange ich schon in diesem Verlies war.
    Die Gorillas hockten auf umgestülpten Kisten. Sie widmeten ihre ganze Aufmerksamkeit dem Kartenspiel.
    Ich reckte mich hoch. Hände und Füße waren mit erstklassigen Handschellen ausgerüstet. Sie waren fabrikneu, wie ich feststellen konnte.
    »He, ihr, nennt ihr das Gastfreundschaft?«, brüllte ich aus Leibeskräften.
    Die beiden Gorillas fuhren herum, wie von der

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