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0364 - Mein Job in der Todeszelle

0364 - Mein Job in der Todeszelle

Titel: 0364 - Mein Job in der Todeszelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mein Job in der Todeszelle
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Anrufer fort: »Ich hätte nämlich für Sie einige interessante Neuigkeiten. Die Dame ist mir bekannt. Ich komme am besten mal zu Ihnen rauf, Agent Decker«, sagte er vorsichtig.
    »Nein, ich mache Ihnen einen anderen Vorschlag, Mister… Entschuldigung, wie war Ihr Name?«
    »Hornissen.«
    »Well, Mr. Hornissen, ich komme zu Ihnen raus. Das ist für Sie wahrscheinlich angenehmer.«
    »Nein, keineswegs, Agent Decker. Es ist für mich nicht einmal ein Weg von zwei Minuten. Ich wohne praktisch im Schatten des FBI.« Er versuchte einen Scherz zu machen. Aber seine Stimme klang gequält Phil fischte sich das Telefonbuch heran und begann zu blättern.
    »Nein, Mr. Hornissen. Es braucht niemand zu wissen, dass Sie uns in 26 dieser Sache behilflich sind. Warten Sie nur einige Minuten, dann…« Phil warf den Hörer auf die Gabel. Der andere hatte aufgelegt.
    Mein Freund hatte die Adresse im Telefonbuch gefunden, raste zur Fahrbereitschaft hinunter und verlangte einen Wagen.
    ***
    Nach drei Minuten legte Phil seinen Zeigefinger auf den Knopf der Türschelle. Das schwarze Schild trug in weißen Buchstaben den Namen Edward Hornissen. Phil stand vor der Teakholztür eines Luxusappartements.
    Auf das Schrillen der Klingel antwortete das Kläffen eines Hundes.
    Phil wartete zwanzig Sekunden und klingelte noch einmal. In diesem Augenblick wurde die Tür geöffnet.
    Ein Butler, wie ihn sonst nur alte Grafen in noch älteren Romanen zu besolden pflegen, stand in der Türfüllung.
    »Mein Name ist Phil Decker, FBI«, erklärte mein Freund und zückte den Stern, »wollen Sie mich bitte, Mr. Hornissen melden.«
    Der Butler musterte Phil, bestrafte den Stern mit Verachtung und sagte würdevoll: »Bedaure, Mr. Hornissen ist leider…«
    »Noch in seinem Appartement, denn ich habe gerade mit ihm telefoniert«, unterbrach Phil.
    Im Hintergrund wurde eine Tür aufgerissen. Ein Mann in den fünfziger Jahren mit angegrauten Schläfen starrte auf Phil.
    »Woher um Himmels willen«, wetterte er, »ich habe Ihnen doch nicht meine Adresse genannt.«
    »Findigkeit des FBI«, sagte Phil lakonisch.
    »Kommen Sie herein, Agent Decker«, sagte Mr. Hornissen dann.
    Der Butler trat ehrfürchtig einen Schritt zurück. Hornissen kam auf Phil zu und begrüßte ihn mit Handschlag.
    Die beiden Männer gingen in einen Raum, den Hornissen als Bibliothek bezeichnete.
    »Bitte, nehmen Sie Platz«, sagte Hornissen. Er wies auf einen schweren Ledersessel, der auf Rollen stand.
    Phil betrachtete sein Gegenüber. Ausgeprägte Nase, starkes Kinn, hellgraue Augen.
    An der Wand hing ein Frauengemälde. Phil lief ein Schauer über den Rücken. Er kannte die Frau.
    ***
    Die erste Visite begann um 7.30 Uhr. Im Einzelbett auf Zimmer 69 lag ein Mann, fast vollständig in Bandagen eingepackt. Vom Kopf waren nur die Nase und die Augen zu erkennen.
    Die rechte Hand lag angewinkelt auf der Brust, ebenfalls gut in Bandagen verpackt.
    Bei der Visite um 7.30 Uhr ließen die Ärzte das Zimmer 69. aus.
    Um 8.15 Uhr betraten zwei Männer das St.-Mary-Hospital. Sie gingen zum Lift und drückten den Knopf zum obersten Stockwerk der Unfallstation.
    Sie kamen aus dem Aufzug, hatten weiße Arztkittel an und gingen mit schnellen Schritten auf Zimmer 69 zu.
    Ohne anzuklopfen, betraten sie den Raum. Leise schlossen sie die Tür hinter sich. Der Mann im Bett schien zu schlafen.
    Draußen auf dem Flur stand ein fahrbares Bett. Einer der beiden Männer öffnete die Tür, spähte hinaus und zog das fahrbare Bett in das Zimmer 69.
    Die Männer in den weißen Kitteln manövrierten das Gestell mit der Geschicklichkeit eines Krankenpflegers, der 50 Jahre im Dienst ist, neben das Bett des Schwerverletzten.
    Dann griffen sie behutsamer, als man bei ihrem Anblick vermutet hätte, zu.
    Der Patient schlug nicht einmal die Augen auf, als er umgebettet wurde.
    »Der steht unter Morphium«, sagte einer der Männer.
    »Umso besser für uns«, knurrte der andere, »dann macht er wenigstens kein Theater.«
    ***
    Sie nahmen eine Decke, breiteten sie über den Patienten und rollten los. In diesem Augenblick kam eine Schwester ins Zimmer. Sie starrte auf das Bild, das sich ihr bot, und wollte schreien. Bevor sie einen Ton über die Lippen bringen konnte, presste einer der beiden Männer ihren Mund zu, riss sie ins Zimmer, stopfte ihr ein Taschentuch in den Mund, band ihr die Hände auf den Rücken und warf sie aufs Bett. Dann fesselten sie ihre Füße.
    Seelenruhig schoben die beiden Männer das fahrbare Bett

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