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0364 - Mein Job in der Todeszelle

0364 - Mein Job in der Todeszelle

Titel: 0364 - Mein Job in der Todeszelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mein Job in der Todeszelle
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seinen Atem auf ihren Wangen.
    »Du brauchst keine Angst zu haben. Ich werde dich nicht berühren. Tritt an das Fenster.«
    »Nein!«, schrie Helen Sunward.
    Er bohrte ihr den Lauf seines Brownings gegen die Rippen. Entsetzt wich sie zur Seite.
    In ihrem Rücken spürte sie die kalte Novemberluft. Die Fensterbank befand sich in Kniehöhe.
    Helen Sunward warf sich mit der Kraft einer Verzweifelten gegen den Mann.
    Der Finger am Abzug krümmte sich.
    Helen Sunward fiel zu Boden.
    Der Mann griff zu, packte die Frau und schob sie über die Fensterbank.
    ***
    Wir mussten mehr über Cumbers und Co. erfahren. Am Samstagmorgen gondelte ich nach Philadelphia.
    Für die 91 Meilen von New York nach Philadelphia brauchte ich 90 Minuten.
    Cumbers Strumpffabrik war ein Gebäudekomplex, der sich im offenen Viereck um einen großen freien Platz mit Springbrunnen und Grünanlage hinzog.
    An der Rezeption trug ich mich in das Besucherbuch ein. Ich war Vertreter, verlangte Mr. Cumbers zu sprechen und geriet an seine Privatsekretärin, ein attraktives Girl mit blondem Haar und aufregend roten Lippen.
    »Mr. Cumbers ist leider nicht im Haus«, flötete sie.
    Sie besaß eine entzückende Stimme.
    »Wann kann ich ihn erreichen?«
    »Das ist schwer zu sagen.«
    »Ist Mr. Reis in der Fabrik?«, fragte ich.
    »Mr. Reis? Ich kenne keinen Mr. Reis«, sagte sie plötzlich schroff geworden.
    Ich verabschiedete mich und verließ das Fabrikgelände. Mit meinem Jaguar kurvte ich zur Privatvilla des Industriellen.
    Ich parkte meinen Wagen etwa zweihundert Schritt vor der Einfahrt, stieg aus und bummelte an der Hecke entlang, die das Anwesen umgab. Als ich das Tor erreichte, bremste hart neben mir ein Wagen. Langsam wandte ich däs Gesicht zur Seite. Der Chevrolet gehörte einem Doc, wie ich von einem Schild an der Windschutzscheibe ablesen konnte.
    Der Doc ging mit hastigen Schritten auf den Eingang zu. In seiner Hand trug er eine Arzttasche.
    Ich staunte, dass er seinem Wagen nicht direkt bis vor die Villa fuhr. Dann sah ich warum: Die schmale Autostraße führte um das Haus herum in den Hof. Zu Fuß war er schneller am Hauptportal.
    Der Doc verschwand hinter dem Portal und kam erst nach einer Viertelstunde zurück. Ich stand neben dem Chevy.
    »Hallo, Doc«, begrüßte ich ihn, als ob er ein alter Bekannter sei.
    »Hallo«, erwiderte er, zögerte jedoch, als er mich genau ansah. »Ich kann mich nicht erinnern, Sie zu kennen«, fügte er hinzu.
    »Da drinnen jemand krank?«
    »Das muss wohl sein. Zum Baseballspielen wird ein Arzt nicht gerufen.«
    »Ist es Mr. Cumbers selbst?«
    Der Doc sah mich geringschätzig von oben bis unten an, drehte sich wortlos um und stieg in seinen Wagen. Er ließ den Motor an. Dann schien er es sich anders zu überlegen, kurbelte das rechte Seitenfenster herunter und sagte: »Sie glauben doch wohl nicht, dass jemand auf Ihre unverschämten und plumpen Fragen hereinfällt.«
    Ehe ich ihm antworten konnte, brauste der Chevy davon. Ich notierte mir seine Nummer.
    ***
    Das Haus reizte mich. Ich betrat den mit Platten belegten Weg und schlenderte zur Villa hinüber. Auf mein Klingeln öffnete mir ein Mann, der eine massive Gestalt hatte. Er sah wie ein Schlächter aus, nicht wie ein Hausdiener.
    »Ich möchte Mr. Cumbers sprechen«, sagte ich.
    »Mr. Cumbers ist nicht zu Hause«, knurrte der Mann.
    »Dann Mr. Reis.« Dieser Name löste auch bei ihm eine Überraschungswelle aus.
    »Mr. Reis, nein…eh, ich kenne keinen Mr. Reis«, sagte er mit festem Ton. »Verschwinden Sie.«
    »Ich möchte gern auf Mr. Cumbers warten«, sagte ich naiv und machte Anstalten, das Haus zu betreten.
    Der Mann reagierte hervorragend. Er schnellte vor und schoss zwei wuchtige Graden gegen meinen Kopf ab.
    Ich bog nach unten weg. Bevor er wieder zuschlagen konnte, versetzte ich ihm einen Schlag aufs Brustbein.
    Er warf die Arme in die Höhe und ging Parterre.
    Was sollte ich jetzt tun? Ich durfte nicht mit Gewalt in das Haus eindringen. Dazu fehlte mir der Hausdurchsuchungsbefehl.
    Ich packte den Türwächter, schob ihn in den Flur zurück und schloss die Tür von außen.
    ***
    Phil saß an seinem Schreibtisch. Vor ihm lag das Magazin von Mrs. Hornissen.
    Das technische Laboratorium hatte das Heft auf Fingerabdrücke untersucht.
    Außer den Prints von Eve Hornissen waren noch einige andere gefunden worden, aber es hatte uns noch nicht weitergeholfen.
    Mein Freund begann in dem Heft zu blättern.
    Die Artikel behandelten kosmetische Fragen und Mode.

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