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0364 - Shimadas Höllenschloß

0364 - Shimadas Höllenschloß

Titel: 0364 - Shimadas Höllenschloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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anmutenden Bewegung schleuderte das Tier noch seinen Kopf in die Höhe. Eine Lohe aus Feuer, Rauch und Gestank drang zudem aus seinem weit geöffneten Maul, stieg in den Nebel hinein und vermischte sich dort mit dem tiefen Blau der Dunstschwaden.
    In der Luft entstand ein kochendes Inferno, das mich nicht weiter kümmerte, denn ich richtete meinen Blick auf den Drachen.
    Sein Körper war durch den Wurf abgetrennt worden, doch er fiel nicht zusammen, sondern explodierte vor meinen Augen und löste sich in der Luft auf.
    Die Einzelteile waren nicht zu zählen, die in die blauen Wolken hineinjagten. Während sie noch durch die magische Macht des Bumerangs verglühten oder irgendwo zu Boden fielen, verspürte ich das Glücksgefühl, das mich durchströmte.
    Ja, ich hatte es geschafft!
    Auch den Schädel gab es nicht mehr. Seine Fetzen waren ebenfalls in alle Winde verstreut worden.
    Shimadas Totengarten, für manche Menschen die Mörderfalle überhaupt, hatte mich nicht vernichten können. Ich war davon überzeugt, die größten Hindernisse und Fallen hinter mich gebracht zu haben. Konnte der Rest jetzt zu einem Kinderspiel werden?
    Es wäre schön gewesen, nur wollte ich daran nicht so sehr glauben. Sicherlich hielt Shimada trotz allem noch irgendwelche Tricks in der Hinterhand, und ich wurde sehr vorsichtig, als ich mich aufmachte, den Bumerang zu suchen.
    Die ungefähre Richtung wußte ich. Quer mußte ich durch Shimadas Totengarten stolpern. Vorbei an knorrigen Bäumen, gespenstischen Sträuchern und durch einen dichten Nebel, der mich wie Watte umgab, zum Glück aber nicht die gleiche Funktion besaß wie der Todesnebel.
    Auf dem Boden sah ich etwas glänzen. Ein leichter, silbriger Schimmer ging von diesem Gegenstand aus. Es war tatsächlich der Bumerang, er hatte die Attacke heil überstanden.
    Ich hob ihn auf, kam wieder aus der gebückten Haltung hoch und schaute automatisch nach vorn.
    Da sah ich das Höllenschloß.
    Zum erstenmal, seitdem ich den Garten betreten hatte, fiel es mir auf. Schwach zeichneten sich seine Umrisse hinter und zwischen den Schwaden ab. Es war seltsam, aber ich wurde einfach das Gefühl nicht los, daß sich dort etwas verändert hatte.
    Ich mußte mich rückerinnern. Okay, ich hatte das pagodenähnliche Dach gesehen. Das war zwar noch vorhanden, trotzdem hatte es eine andere Form angenommen. Meiner Ansicht nach schien es flacher und breiter geworden zu sein, auch mit seinen Rändern stand es weiter vor, und ein Architekt hätte bei dieser Bauweise die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen, weil die Proportionen nicht mehr stimmten.
    Irgendwie waren sie verschoben.
    Ich bekam ein trockenes Gefühl in der Kehle. Yakup war ein guter, ein wilder, dennoch beherrschter Kämpfer. Ich durfte ihm viel zutrauen.
    Aber kam er auch mit Shimada zurecht?
    Bisher hatte sich mir dieser verdammte Dämon nicht gezeigt. Bestimmt lag der Grund darin, daß er sich allein mit Yakup beschäftigt hatte.
    Ich mußte in das Höllenschloß!
    Vielleicht war der Drache das letzte Ungeheuer gewesen, das mich angegriffen hatte, und auch von den Vögeln mit den menschlichen Köpfen hatte ich nichts mehr gesehen.
    Aber sie kreuzten meinen Weg.
    Ich sah sie plötzlich aus dem Nebel erscheinen. Wie lange Schatten huschten sie an mir vorbei, griffen mich nicht an, und ich ließ sie fliegen, denn sie bewegten sich auf die blaue Festung zu.
    Ich lief praktisch hinter ihnen her.
    Meine Füße wühlten sich in den weichen Boden. Manchmal hatte ich Mühe, sie wieder herauszuziehen, und ich kam mir vor wie in einem Sumpf.
    Auf einmal war ich nicht mehr allein. Woher die Gestalten gekommen waren, wußte ich nicht. Aber ich erlebte in den nächsten Minuten so schaurige Szenen, wie ich sie kaum zuvor in meinem Leben gesehen hatte.
    Der sie umgebende Nebel ließ die Gestalten aussehen wie unheimliche Gespenster. Das waren sie im Prinzip auch, denn sie versuchten verzweifelt, zu einem Ziel zu gelangen.
    Ich blieb stehen, um es mir anzusehen.
    Sie konnten zwar laufen, aber sie glichen in der Art, wie sie gingen, irgendwelchen Zombies, die Mühe hatten, sich bei ersten Gehversuchen nach Verlassen des Grabes auf den Beinen zu halten.
    Mit den Armen schlenkerten sie auf und nieder, gleichzeitig schleuderten sie nach jedem zweiten Schritt ihre Beine zur Seite und behielten trotz dieses unregelmäßigen Gehens die Richtung bei.
    Der Instinkt mußte sie leiten, weil es anders einfach nicht möglich war. Denn sie besaßen keine Köpfe

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