0366 - Das Rätsel der Biostation
ein Trugschluß.
Die künstlichen Fischmenschen waren weit schneller als er, und als der erste Pfeil in seiner Nähe detonierte und die Wasserdruckwelle ihn zur Seite warf, wurde ihm klar, daß er sich zum Kampf stellen mußte. Er hielt an, drehte sich um und feuerte. Einer der Roboter explodierte und fiel aus.
Der Übriggebliebene brachte sich schnell in Deckung und feuerte aus sicherer Entfernung auf Nippel. Mit elegantem Schwung wollte der Kadett seine Waffe in Anschlag bringen, als sie seinen Fingern entglitt und auf den Meeresboden sank. Er reagierte nicht schnell genug, um nach unten zu tauchen und sie aufzufangen, bevor sie den Grund berührte. So kam es, daß sie in einen vergitterten Ventilationsschacht eines Kuppelbaues fiel und im Dunkeln verschwand. Kadett Nippel starrte hinterher, und noch ehe er einen Entschluß fassen konnte, detonierte knapp neben ihm ein weiterer Pfeil. Diesmal war die Druckwelle stärker, und er überschlug sich fünfmal, ehe er das Gleichgewicht wiedererlangte. Er ließ sich in die Tiefe sinken und verschwand im Eingang des Kuppelbaues, in dem sich nun irgendwo seine Waffe befinden mußte. Erst einmal war er hier sicher.
Er durchschwamm mehrere Räume, bis er einen Schacht entdeckte der nach oben führte. Der Gedanke, daß auch der Roboter innerhalb des Gebäudes nicht so achtlos mit seinen Sprengpfeilen umgehen konnte, beruhigte ihn etwas. Auf der anderen Seite war er sehr darauf bedacht, seine Ultraschallwaffe wiederzufinden. Sonst würde er niemals heil die Schleuse erreichen.
Das Innere des Kuppelbaues unterschied sich in nichts von jenen, die sie bereits untersucht hatten.
In diesem Fall schien Kadett Nippel keine besondere Aufgabe beschieden zu sein. Auch war er sich darüber im klaren, daß er diesmal den Helm nicht abnehmen konnte, um sich vor dem Erstickungstod zu retten - sollte er wirklich so lange hierbleiben müssen. Aber das war ihm im Augenblick völlig gleichgültig. Er mußte seine Waffe wiederfinden. Alles andere spielte keine Rolle.
Über das Außenmikrophon seines Kampfanzuges vernahm er ein Geräusch. Es klang wie das Schaben von Metall auf Fels oder einem anderen harten Material. Das mußte der Roboter sein, der ihn verfolgte. Er beeilte sich und versuchte, sich die Lage des Schachtes vorzustellen, in den seine Waffe gefallen war. Er fand einen weiteren Schacht und schwamm nach oben. Dicht unter der gewölbten Kuppel entdeckte er einen Raum, der mit einer Unmenge von Kontrolltafeln und unbekannten Geräten angefüllt war. Kadett Nippel spürte, daß ihn wieder die alte Entdeckerlust packte. Er vergaß die akute Gefahr, in der er schwebte und begann mit den Kontrollen zu spielen. Er entsann sich der Fischschwärme, die vorher, als Rhodan ähnliche Kontrollen bediente, von der Antenne angezogen worden waren. Bei seinem sprichwörtlichen Glück war es durchaus möglich, daß er Impulse auslöste, die die Roboter so beeinflußten, daß sie zum Abzug gezwungen wurden. Als seine Hand auf dem vierten Hebel lag, den er gerade vorziehen wollte, sah er zufällig auf. Durch die Eingangstür schwamm der Fischroboter und hielt an, als er den gesuchten Terraner erblickte. Er schien zu wissen, daß sein Opfer hilflos war. Dann legte er mit bedächtigen Bewegungen einen der gefährlichen Sprengpfeile in die Harpune und richtete sie auf Kadett Nippel.
Dieser duckte sich, und dabei riß er den Hebel nach vorn.
Der Erfolg war verblüffend.
Der Fischmensch erstarrte zur Bewegungslosigkeit. Mit der immer noch schußbereiten Waffe in den Händen sank er zu Boden. Dort blieb er liegen.
Kadett Nippel starrte auf ihn und wagte es nicht, sich zu rühren. Er glaubte vorerst noch an eine Falle. Aber dann, als nach langen zehn Minuten noch immer nichts geschah, schwamm er aus seiner Deckung. Er nahm dem desaktivierten Roboter die Harpune ab, gab die Suche nach seiner verlorengegangenen Ultraschallwaffe auf und tauchte in den Schacht, der zum unteren Teil des Kuppelbaues führte. Als er den Eingang erreichte, atmete er erleichtert auf. Ein Gefühl sagte ihm, daß die Gefahr beseitigt war - wenigstens innerhalb der Stadt. Durch das Umlegen des Hebels mußte er einen Funkimpuls ausgelöst haben, der das Programm der angreifenden Roboter annullierte. Eine andere Erklärung gab es nicht.
Vor der Schleuse begegnete er Rhodan und Gucky. Über Interkom sagte der Mausbiber: „Die Menschen sind am komischsten, wenn sie mit sich selbst reden. Du tust das zwar nur in Gedanken, mein lieber
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