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0366 - Zigeunerliebe - Zigeunertod

0366 - Zigeunerliebe - Zigeunertod

Titel: 0366 - Zigeunerliebe - Zigeunertod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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regelrecht zusammengezogen, brannte wie heißes Eisen und sonderte auch den stechenden Geruch ab. Vor dem Scheiterhaufen blieb der Folterknecht stehen, zog seinen Säbel und stocherte in der heißen Asche herum, so daß noch glühende Funkenschwärme in die Höhe flogen.
    Er wußte, daß die Asche noch heiß war. Zudem bekam er den Beweis, denn der Wind schleuderte die feinen Teile in die Höhe und trieb sie ihm auch ins Gesicht.
    Mit dem Säbel bahnte er sich einen Weg. Das Metall schleuderte auf dem Boden liegende, kleine Holzstücke zur Seite, und die dunkle Asche schabte unter seinen Schuhsohlen, als er sich dem eigentlichen Brandgerüst näherte.
    Zwei Schritte davor blieb er stehen.
    Vorhin und beim ersten Hinschauen hatte er es nicht glauben wollen, nun sah er seine Vermutung bestätigt.
    Es gab keine Leiche mehr!
    Der Folterknecht mit dem Engelsgesicht stand da und staunte denleeren Pfahl an. Nach jedem Brand wurde das Metall von Helfern geputzt, das war nicht geschehen. Die Verkleidung zeigte noch denschmierigen Ruß der letzten Verbrennung.
    Das leise Klirren der Kettenglieder ließ ihn aufhorchen. Die Ketten waren vom Wind bewegt worden, und sie hingen wie tote Arme an den beiden Seiten des Pfahls.
    Sonst sah er nichts.
    Keine Leiche!
    Er schaute auch nach unten. Aus Erfahrung wußte er, daß sich die nicht verbrannten Reste der bedauernswerten Opfer zumeist auf dem Boden sammelten, das war diesmal nicht der Fall. Kein heller Knochen schimmerte durch das Grau der Asche, hier war einfach alles anders und nicht mit normalen Maßstäben zu messen.
    Dies kam dem Folterknecht suspekt vor. Er stand steif auf der Stelle, bevor er sich bückte und dabei merkte, wie die Gänsehaut über seinen Rücken kroch.
    Er kannte dieses Gefühl, nur hatte er es sehr lange nicht mehr gespürt, weil er stets der Sieger geblieben war.
    Die Angst kam. Sie kroch in seinen Körper und breitete sich aus wie das Blut in den Adern. Sein Gehirn, sein Denken wurde von dieser Angst umlagert. Erst ein weiteres Klirren der Ketten riß ihn aus seiner steifen Haltung hervor.
    War es der Wind, der die Ketten bewegt hatte?
    Eigentlich konnte das nicht sein, denn er hatte keinen Windzuggespürt. Dann wären auch seine langen, blonden Haare bewegt worden, und er hätte ihn ebenfalls auf der Haut spüren müssen.
    Vorsichtig schaute der Mann in die Höhe.
    Noch immer bewegten sich die Ketten. Die einzelnen, rußgeschwärzten Glieder kamen ihm vor wie lange Schlangenarme, in denen ein Leben steckte, das er sich nicht erklären konnte.
    Sehr deutlich sah er auch die beiden Manschetten, die er immer um die Gelenke seiner Opfer schlang, damit diese sich nicht befreien konnten. Auch sie klirrten gegeneinander, bewegten sich voneinander fort und wirbelten plötzlich auf den Folterknecht zu.
    So schnell wie es nötig war, konnte Diablo nicht reagieren. Er bekam den Kopf zwar noch zur Seite, aber die Eisenmanschette erwischte ihn dennoch.
    Der Schlag an der Stirn war hart. Von der anderen Seite bekam er den Treffer ebenfalls ab und schwankte. Die Haut platzte weg, Blut rann aus der Wunde, er torkelte zurück und hörte das Klirren des Eisens dicht an seinem Ohr.
    Das war gefährlich!
    Im nächsten Moment erwischte es ihn voll. Da wand sich die schmutzige Kette wie eine Würgeschlinge um seinen Hals, und die zweite schlang sich so um seinen Körper, daß auch die Arme an ihn gepreßt wurden und er sich nicht mehr bewegen konnte.
    Die beiden Ketten reagierten zur gleichen Zeit. Die nicht erklärbare Macht oder Kraft führte sie und zog den Mann ohne daß er sich wehren konnte, ruckartig in Richtung des Pfahls.
    Er prallte dagegen.
    An seinem Rücken spürte er das mit Eisen verkleidete Holz, und er wurde so stark gegen den Pfahl gepreßt, wie es bei seinen Opfern auch der Fall war, wenn die Helfer oder er sie anketteten.
    Nicht einmal schreien konnte er, da ihm die Kettenglieder die Kehle zudrückten.
    So konnte er nur die Beine bewegen und mußte stehenbleiben wie ein Gefangener.
    Der Folterknecht mit dem Engelsgesicht konnte anderen Menschen lächelnd Schmerzen zufügen und sie auch töten, er selbst war aber nicht in der Lage, Schmerzen auszuhalten.
    Dabei wurde er nicht einmal gefoltert, nur festgehalten, doch er war intelligent genug, um sich einzugestehen, daß er mit der Verbrennung der Zigeunerin Carmen einen großen Fehler gemacht hatte.
    Einen tödlichen…
    Hatte sie ihm nicht gesagt, daß sie nicht zu töten wäre? Ja, er glaubte sich daran zu

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