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0368 - Alptraumzeit

0368 - Alptraumzeit

Titel: 0368 - Alptraumzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sagte einer von ihnen.
    Ehe Joany den Dhyarra aus der Handtasche holen konnte, sprangen die Männer sie an. Zwei konnte sie mit Judogriffen abwehren, die anderen überwältigten sie. Am Ende der Straße tauchte mit hochrotem Kopf Wilbur Jeromee auf. Er hatte Joanys Aufschrei gehört. Etwas Hölzernes schwirrte durch die Luft und beschrieb einen weiten Bogen. Ehe Jeromee die Gefahr aus der Luft erkannte, traf ihn der Bumerang und ließ ihn bewußtlos zusammenbrechen.
    Die Aborigines zerrten Joany in eine der Wellblechhütten.
    ***
    Zamorra blieb mitten in der Bewegung stehen. Überrascht starrte er die Dingos an. Nicole und er hatten auch früher schon mit diesen blutgierigen Tieren zu tun gehabt. Aber diese hier stellten keine Bedrohung mehr dar.
    Sie waren tot, und jemand hatte sie hier zwischen die Büsche geworfen. Ein Spaten steckte halb im Boden. Offensichtlich war man noch nicht dazugekommen, die Kadaver zu vergraben, die von Fliegen umschwirrt wurden.
    Drei tote Dingos auf diesem Privatgrundstiick… Zamorra glaubte nicht daran, daß es sich um einen normalen Überfall dieser Tiere gehandelt hatte. Hier mußte etwas anderes im Spiel sein.
    Der Professor wandte sich um.
    Umittelbar hinter ihm stand Alex, der Butler. Zamorra konnte ein Zusammenzucken nicht verhindern. Wie hatte es Alex geschafft, sich lautlos anzuschleichen?
    »Ich bedaure, daß wir einem Besucher diesen unerfreulichen Anblick zumuten müssen, Sir«, sagte Alex ruhig. »Aber es gab noch keine Zeit, die Kadaver zu vergraben. Entschuldigen sie, Sir. Wenn Sie mir nun bitte folgen möchten - dies ist kein guter Platz. Die Fliegen…«
    Zamorra sah Alex prüfend an. »Haben die Biester Ihre Herrschaften oder das Personal angegriffen? Warum?«
    »Dingos sind Killer, Sir.«
    Es mußte in der Nacht geschehen sein, denn noch waren keine Verwesungsspuren zu sehen, trotz der Mittagshitze. Auch stanken die Dingos noch nicht. Die Fliegen waren trotzdem da. Zamorra dachte an den Flugzeugabsturz und die Frau, die angeblich nicht in die Maschine gestiegen war, und zog einen Vergleich mit dem Überfall der Dingos. Er hatte es sich abgewöhnt, an Zufälle zu glauben.
    »Haben die Tiere Schaden angerichtet?« fragte er ablenkend, während er neben den Kadavern niederkauerte. Er griff zur Brust, wo unter dem halb offenen Hemd das Amulett hing. Er konnte es mit einem der filigranen Hieroglyphen aktivieren, ohne hinsehen zu müssen. Das Amulett gehorchte seinem gedanklichen Befehl und tastete die Dingos ab. Bei einem von ihnen begann es leicht zu vibrieren. Zamorra spürte es kaum merklich auf der Haut. Hier war Magie im Spiel.
    »Sir…«, brachte sich Alex in Erinnerung. »Wenn Sie bitte kommen wollen…«
    »Einen Augenblick noch«, sagte Zamorra. Er hakte das Amulett vom Silberkettchen und berührte den Dingo mit der handtellergroßen Silberscheibe. Das Vibrieren wurde nicht stärker. Es handelte sich nicht um herkömmliche Magie. Das Amulett konnte nicht tiefer dringen.
    Sollte er es mit dem Dhyarra-Kristall versuchen?
    Er entschied sich dagegen, als er sich kurz umwandte und bemerkte, wie aufmerksam Alex ihm zusah. Es war ihm ohnehin fast klar, daß dieser Dingo mit Dhyarra-Magie in Berührung gekommen war. Kein Wunder, daß das Amulett nur eine ganz schwache Aura spürte. Aber warum war nur dieser eine Dingo behandelt worden? Und was war dabei geschehen?
    Zamorra hängte sich das Amulett gelassen wieder um.
    »Gestatten Sie mir die Frage, Sir, was Sie da getan haben«, bat Alex eine Spur zu hart. Eine winzige Nuance nur, aber Zamorra entging sie nicht. Plötzlich war er froh, den Dhyarra nicht vorgezeigt zu haben. Alex war eingeweiht, was immer hier auch geschehen mochte, und er stand garantiert auf der Seite seines Chefs. Die angewandte Dhyarra-Magie bewies, daß Angehörige der DYNASTIE am Werk waren - zumindest einer von ihnen. Und das bedeutete mit höchster Wahrscheinlichkeit, daß es sich um Gegner handelte. Seit der erneute Machtwechsel stattgefunden hatte, war die radikale Gruppe der Eroberer wieder am Zuge.
    Unvorbereitet wollte sich Zamorra auf keine Auseinandersetzung einlassen. Außerdem stufte er den Butler nur als die Nummer 2 ein. Er wollte aber an die Nummer 1, und das war Joany Lawrence oder Wilbur Jeromee. Vielleicht sogar beide.
    Es war richtig, daß er seiner Eingebung gefolgt und hierher geflogen war. Was immer die DYNASTIE DER EWIGEN bezweckte - es konnte nichts Gutes sein.
    Zamorra beantwortete die Frage nicht. Er schritt an Alex vorbei

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