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0368 - Der Henker kam nach 20 Jahren

0368 - Der Henker kam nach 20 Jahren

Titel: 0368 - Der Henker kam nach 20 Jahren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Henker kam nach 20 Jahren
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hat er es nicht getan. Kilroy hatte von Trough erfahren, daß wir Carlyle suchten. Ich vermute, daß er, als der Zauber losging, annahm, daß uns Carlyle in die Finger gefallen sei, und er riskierte bedenkenlos die Kugel, um ihn loszueisen.«
    »Aber der Alte war doch nicht Carlyle?«
    »Nein.«
    »Kilroy wird mächtig enttäuscht sein, wenn er sieht, daß er dem falschen Mann aus der Patsche geholfen hat. Übrigens — er hat sich mit seiner Hilfeleistung in die Patsche geritten. Daß er sich für Carlyle interessiert, beweist, daß die Ermordung Stocks auf sein Konto kommt.«
    Inzwischen waren noch drei Streifenwagen in der 127. Straße eingetroffen. Ich bat einen Fahrer, uns zur 150. Straße zu fahren.
    Während der Wagen mit flackerndem Rotlicht und Sirenengeheul durch die Straßen raste, fragte Phil:
    »Ich habe keine Erklärung dafür, warum der Alte plötzlich auf uns geschossen hat. Ich glaubte, wir hätten ihm einen Gefallen getan, als wir ihn aus dem Kreis der Jungen herausholten?«
    »Er türmte, weil wir ihn vorher schon gesehen haben.«
    »Wo?« fragte Phil überrascht.
    »In Rogans Laden. Hast du ihn nicht wiedererkannt?«
    »Nein, ich behielt die Halbstarken im Auge.«
    Der Fahrer drehte kurz den Kopf.
    »Wollen Sie zu Rogan in der 150.?« fragte er.
    »Richtig!«
    »Ich glaube, da ist eine üble Sache passiert. Ich hörte vor einer halben Stunde die Furiksprechmeldung mit. Sie fanden dort einen alten Mann. Er muß niedergeschlagen worden sein, aber ich weiß nicht, ob er tot ist.«
    Er war tot.
    Jack Rogan lag auf dem Fußboden des Hinterzimmers. Sein weißes Haar war blutdurchtränkt.
    »Er muß mit einem stählernen Gegenstand niedergeschlagen worden sein. Es kann der Lauf einer Pistole gewesen sein. Sein Mörder hat mehrfach zugeschlagen. Wahrscheinlich war der erste Schlag nicht tödlich, aber er brachte ihn um, als er schon auf dem Boden lag«, erklärte uns der Arzt der anwesenden Mordkommission.
    Ich Wechselte einen Blick mit Phil. »Jetzt weißt du, warum der Alte nicht von uns gestellt werden wollte. Wir hätten Blutspuren am Lauf seiner Kanone gefunden.«
    »Aber warum kam er in diesen Laden? Warum wollte er Rogan sprechen? Und warum brachte er ihn schließlich um?«
    »Die Antwort ist einfach. Er kam aus den gleichen Gründen wie wir. Er wollte von Rogan alles erfahren, was dieser über Sidney Carlyle wußte, und er brachte ihn um, nachdem der alte Hehler ihm die Hot-Water-Inn genannt hatte.«
    »Er kam also auch auf der Suche nach Carlyle zu der Kaschemme?«
    »Selbstverständlich. Ich ' glaube, er hatte durchaus die Absicht, vorsichtig zu sein und uns nicht in den Weg zu laufen. Es war sein Pech, daß die Halbstarken sich mit ihm amüsierten.«
    »Zum Teufel, wieviel Leute laufen eigentlich hinter diesem Carlyle her? Zuerst war es nur Herbie Stock, und es kostete ihn das Leben. Heute wissen wir, daß Kilroy und seine Gang den entlassenen Zuchthäusler finden wollen, und nun taucht plötzlich dieser Alte mit dem Geiergesicht auf und sucht ebenfalls nach Sidney Carlyle und zwar so hemmungslos, daß er einen Mann umbringt und auf zwei G.-men schießt. Dabei weiß kein Mensch, ob an der Geschichte von der versteckten Beute überhaupt ein Körnchen Wahrheit ist.«
    »Niemand weiß über diesen Punkt besser Bescheid als der Alte mit dem Geiergesicht«, antwortete ich. »Außerdem gibt es jetzt nur noch zwei Gruppen, die nach Carlyle suchen. Auf der einen Seite die Kilroy-Gang zusammen mit dem ›Geier‹, und auf der anderen Seite wir, und wenn wir uns nicht sehr anstrengen, wird Kilroy schneller sein als wir.«
    »So, wie ich es sehe, stehen unsere Chancen gleich schlecht«, meinte Phil.
    »Ich weiß nicht, ob ein Mann während zwanzig im Zuchthaus verbrachter Jahre seine Gewohnheiten ändert«, antwortete ich, »aber wenn Sidney Charlyle irgendwelche Gewohnheiten aus der Zeit seiner Freiheit beibehalten hat, wenn er bestimmte Orte aufsucht, die er auch vor seinem Zuchthausaufenthalt auf suchte, dann wird Jim Kilroy ihn vor uns finden, denn über ,all das weiß der Mann, der Jack Rogan umbrachte, genau Bescheid.«
    ***
    Klar, daß wir noch in der gleichen Nacht versuchten, Jim Kilroy oder wenigstens einen seiner Leute zu finden. Wir kannten die Adressen, und wir suchten sie der Reihe nach auf, aber wir fanden nur leere Nester. Selbst die Baracke des Teiggesichtes Lucky Man auf dem Brachland zwischen der Hunts-Point-Avenue und dem Bronx River war leer.
    Ich telefonierte mit dem Chef unserer

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