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0368 - Der Henker kam nach 20 Jahren

0368 - Der Henker kam nach 20 Jahren

Titel: 0368 - Der Henker kam nach 20 Jahren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Henker kam nach 20 Jahren
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Platz!« Ich mußte mich durch sie hindurchkämpfen. Irgendeiner rief: »Liegt da eine Leiche herum, Polizist?«
    Selbst Kenneth Trough, der Besitzer der Inn, stand auf der Straße.
    Ich ergriff ihn am Arm.
    »Ich brauche Ihr Telefon, Trough!« Seine Kaschemme war leer. Er zeigte mir den Apparat.
    Ich rief das Hauptquartier der City-Police an und bat um die Entsendung von einigen Streifenwagen und zwei Dutzend Beamten.
    »Was war überhaupt los?« fragte Trough, als ich aufgelegt hatte.
    Ich schob mir eine Zigarette zwischen die Lippen.
    »Wir holten einen alten Mann aus einer Horde Ihrer Stammgäste heraus, aber statt sich bei uns zu bedanken, machte er sich aus dem Staube, und als wir ihn zu stellen versuchten, schoß er.«
    »Sprechen Sie von dem Alten, der schon einmal hier war?«
    »Nein, es war ein anderer. Wir begegneten ihm vorher in einer anderen Gegend. Haben Sie ihn schon einmal hier gesehen, Trough? Er hat ein auffallend scharfes Profil und sieht aus wie ein zerzauster alter Geier.«
    Trough schüttelte den Kopf.
    »Bestimmt nicht, G-man. Außer dem Mann, nach dem Sie fragten, war seit Wochen kein älterer Bursche in meiner Inn.«
    Ich sah mich um.
    »Wo ist Kilroy?«
    Der Kneipenwirt biß sich auf die Unterlippe.
    »Er stürmte mit den anderen hinaus, als es draußen knallte.«
    Ich musterte ihn scharf.
    »Trough, Sie lügen«, stellte ich fest. Er schob einen Finger zwischen Hals und Kragen und rieb unbehaglich an seiner Haut.
    »G.-man, ich möchte keinen Ärger mit Kilroy bekommen. Jim ist gefährlich.«
    »Wir werden Sie vor ihm schützen. Packen Sie aus!«
    »Als Sie die Inn verlassen hatten, kam er sofort an die Theke und fragte, was Sie von mir gewollt hatten. Ich sagte ihm, daß Sie einen gewissen Carlyle suchten, und Sie wüßten, daß Carlyle hier bei mir gewesen wäre. Kilroy war ’ne Sekunde lang sprachlos vor Überraschung. Dann schlug er mit der flachen Hand auf die Theke und sagte, er suche nach diesem Carlyle in ganz New York wie ’ne Stecknadel, und er hätte keine Ahnung gehabt, daß der alte Knabe jemals bei mir gewesen sei.«
    Er warf mir einen Blick zu in der Hoffnung, ich könnte mit seiner Auskunft zufrieden sein, aber ich drängte: »Weiter, Trough!«
    »Na ja, G-man, ich mußte ihm das erzählen, was ich Ihnen berichtet hatte, die Sache von dem Jungen, mit dem Carlyle fortgegangen war. Ich hatte gerade den letzten Satz zu Ende gebracht, als es draußen knallte. Eine Sekunde später riß einer der Boys, die draußen herumlungerten, die Tür auf und brüllte ins Lokal: ›Die Polizisten schießen sich mit einem in der Einfahrt herum‹.«
    »Wie reagierte Kilroy?«
    »Mit zwei Sätzen war er an der Tür. Er schrie den Jungen an: ›Mit wem?‹ Der Boy antwortete: ›Mit so einem Alten!‹ Kilroy drehte um und sprang ins Lokal zurück. Die Jungs und Girls, die hier getanzt hatten, wollten natürlich alle zur Tür hinaus. Er fegte kurzerhand beiseite, was ihm im Weg stand, sprang über die Theke und…« Trough zeigte mit dem Daumen über die Schulter. »Die Tür hinter der Theke führt in den Flur. Von dort aus kann man in den Hof gelangen, in den auch die Einfahrt führt. Ich habe nicht nachgesehen, aber ich fürchte, er hat diesen Weg genommen.«
    Mit einer Flanke setzte ich selbst über die Theke. Ich öffnete die Tür und sah den Hausflur. Die zweite Tür, die in den Hof führte, war nicht verschlossen. Als ich sie öffnete, stand ich Phil nataezu gegenüber.
    Er begriff sofort.
    »Ist er auf dem Weg getürmt?«
    »Weiß ich nicht, aber jedenfalls hat Kilroy ihn ’rausgelotst. Ich fürchte, wir können die Suchaktion nach ihm abblasen.«
    Ich ging in die Inn zurück.
    »Kilroy weiß gut in Ihrem Laden Bescheid, Trough?«
    »Er hat jahrelang hier in der Gegend gelebt, G.-man, bevor er nach Manhattan ging. Er kennt hier jeden Stein.« Draußen heulte die erste Polizeisirene. Ich ging hinaus und informierte den Streifenführer.
    »Führen Sie die Suche durch«, sagte ich, »obwohl ich fürchtete, daß Sie keinen Erfolg haben werden. Bemühen Sie sich bitte auch, die Kugeln zu finden, die der Mann auf uns verfeuert hat.« Ich holte Phil aus dem Hof.
    »Unnötig, daß wir uns an der Suche beteiligen. Sie wird doch kein Ergebnis bringen. Kilroy hat dem Alten ’rausgeholfen, und Kilroy kennt den Bezirk wie seine Westentasche.«
    »Warum hat der Gangster sich überhaupt eingemischt? Immerhin riskierte er, daß der Alte ihm im ersten Schreck ’ne Kugel verpaßte.«
    »Offensichtlich

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