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0368 - Der Henker kam nach 20 Jahren

0368 - Der Henker kam nach 20 Jahren

Titel: 0368 - Der Henker kam nach 20 Jahren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Henker kam nach 20 Jahren
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herausfordernd an. »Ich kümmere mich nicht darum, für welchen Verein , er arbeitet.«
    »Okay, wenn ihr mir nicht helfen wollt, werde ich es bei anderen versuchen. Je weniger Hilfe ich finde, desto schlechter sind für uns die Aussichten, den Jungen, zu retten. Sollten wir ihn nicht retten können, dann sehen wir uns wieder. Dann werde ich euch ins Schauhaus bringen, und ich glaube, dann werdet ihr begreifen, warum ich mich an euren Tisch gesetzt habe. Leider ist es dann zu spät.«
    Ich kniff die Dollarscheine zusammen, steckte sie in die .Tasche und stand auf.
    Ich hatte eine Menge geredet, und meine Kehle war trocken. Ich ging an die Theke.
    »Geben Sie mir einen Whisky-Soda, Trough«, verlangte ich. Er mischte mir das Getränk und schob es mir zu.
    »Fragen Sie die Jungen nach dem Burschen aus, der mit Carlyle losgezogen ist?« erkundigte er sich.
    Ich nahm einen Schluck.
    »Genau das«, antwortete ich, »und ich werde nicht damit aufhören, bis ich einen Hinweis erhalten habe.«
    Er zerrte an seiner Krawatte.
    »Ich kann das für Sie übernehmen, G.-man. Ich glaube, ich hole leichter aus der Gesellschaft einiges heraus als Sie.«
    »Mag sein, Trough, aber ich weiß nicht, wie Sie es verwerten würden. Sie könnten in die Versuchung kommen, Ihr Wissen an Kilroy oder einen anderen Gang-Boß zu verkaufen, oder sogar selbst einzusteigen. Ich verstehe, daß es Ihnen nicht gefällt, wenn ich hier herumsitze. Es verdirbt Ihr Geschäft, aber vorläufig werden Sie mich nicht los.«
    Ich trank das Glas leer und steuerte eine andere Gruppe Jugendlicher an. Selbstverständlich hatten sie mein Gespräch mit ihren Kumpanen beobachtet, und offensichtlich hatten sie ihre Verhaltungsweise für den Fall, daß ich auch zu ihnen kam, festgelegt, denn als ich ihren Tisch erreichte, standen sie auf, sahen durch mich hindurch, als wäre ich Luft, und verließen die Inn.
    Ich ging zum nächsten Tisch, aber als die drei Boys, die dort saßen, ebenfalls aufstehen wollten, explodierte ich.
    »Erzählt mir nicht, ihr müßtet unbedingt nach Hause zum Abendessen«, fauchte ich. »Setzt euch!«
    Artig sanken, sie auf ihre Stühle zurück. Ich setzte mich.
    »Die Sache liegt so«, begann ich und kaute ihnen die Geschichte vor. Sie hörten sie sich ohne ein Wort an, ihre Gesichter blieben ausdruckslos.
    Als ich geendet hatte, wagte es einer von ihnen, die Achseln zu zupken.
    »Können wir jetzt gehen?« fragte er mürrisch.
    »Habt ihr keine andere Antwort für mich?«
    »Ich kenne den Jugen nicht, den Sie suchen, G.-man.«
    »Ich auch nicht«, echoten die beiden anderen.
    »All right, ich halte euch nicht auf.«
    Obwohl sie offensichtlich jetzt keine Lust mehr hatten, zu gehen, blieb ihnen keine andere Wahl, als die Inn zu verlassen.
    Ich blieb bis drei Uhr nachts in der Kaschemme, und ich verdarb dort gründlich die Stimmung. Ich wurde nicht müde, die Jungen und Mädchen anzusprechen.- Nicht alle reagierten feindlich, aber keiner gab mir einen handfesten Hinweis. Die meisten allerdings sahen in mir den Polizisten, und sie betrachteten die Polizei als Feind und Gegner.
    Um drei Uhr gab ich meine Bemühungen auf. Troughs Laden war zu diesem Zeitpunkt so gut wie leer. Selbstverständlich hatte es sich unter den Jugendlichen längst herumgesprochen, daß sich ein G.-man in der Inn auf hielt. Eine ganze Anzahl zog es daraufhin vor, den Besuch zu verschieben.
    Ich verzichtete darauf, mit der Subway bis zu dem Platz zu fahren, an dem ich den Jaguar stehengelassen hatte. Ich ging zu Fuß.
    Ich dachte an den Mann, den alle suchten, an Sidney Carlyle, einen Schwerverbrecher, den zwanzig Jahre Zuchthaus nicht zur Vernunft gebracht hatten, und den nur ein Gedanke beherrschte: sich die Beute zu holen, die er schon einmal mit Gewalt an sich gerissen hatte.
    Ich erreichte den Jaguar, fuhr nach Hause und legte mich ins Bett. Nach nur einigen Stunden Schlaf frühstückte ich rasch, fuhr ins Büro und traf Phil.
    Auch Phil zeigte sich ziemlich niedergeschlagen.
    »Keine Spur von Kilroy und seinen Leuten«, sagte er. »Die Überwachungsabteilung hat nur leere Wohnungen im Auge bemalten. Ich habe mit einem Dutzend Burschen gesprochen, von denen sonst Informationen zu bekommen sind, aber keiner weiß etwas über Kilroy.«
    »Es bleibt uns nichts anderes übrig als weiterzumachen. Ich werde heute nachmittag Troughs Laden wieder aufsuchen, und ich werde den Boys und den Girls so lange auf die Nerven fallen, bis sie sich entschließen, mir zu

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