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0368 - Samarans Todeswasser

0368 - Samarans Todeswasser

Titel: 0368 - Samarans Todeswasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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es auch dort an der anderen Luft gelegen.
    Wer konnte es sein?
    Im nächsten Moment erfuhr ich es, denn der andere begrüßte mich mit einer triumphierend klingenden Stimme, in der auch noch wilder Haßmitschwang. »Willkommen bei mir, John Sinclair!« Jetzt wußte ich Bescheid. Es war tatsächlich ein Todfeind von mir, zu dem mich der Spuk geschafft hatte. Der Kerl hieß Akim Samaran!
    ***
    »Das war mal wieder ein gelungener Abend«, sagte der Bürgermeister zu Horace F. Sinclair, als sie an der Theke stehend noch einen letzten Schluck genommen hatten.
    »Ich bin der gleichen Meinung.«
    Der Bürgermeister tippte Sinclair gegen die Brust. »Über die eine Sache werden wir noch sprechen. Es ist gar nicht schlecht, was Sie da in die Diskussion geworfen haben. Wir sollten tatsächlich für Lauder einen Umweltplan aufstellen.«
    »Was ich rechtlich dazu beitragen kann, werde ich machen.«
    Der Bürgermeister schaute auf seine Uhr. »Aber nicht heute mehr. In den nächsten Tagen rufe ich Sie an. Einverstanden?«
    »Sicher.«
    »Wie kommen Sie nach Hause, Horace?«
    »Ich habe meinen Wagen mitgebracht.«
    Der andere lachte. »Deshalb nur die drei Bier in den letzten fünf Stunden.«
    »Genau.«
    »Dann wünsche ich Ihnen eine gute Heimkehr. Grüßen Sie auch Mary von mir.«
    »Mach ich. Und Sie Ihre Frau auch.«
    »Klar.« Der Bürgermeister verschwand winkend aus dem Lokal.
    Toby, der Wirt, hielt ihm noch die Tür auf. Die kalte Nachtluft strömte in den Schankraum und wirbelte die Rauchschwaden durcheinander.
    Bis auf Horace F. Sinclair hatten alle Stammtisch-Freunde und auch die übrigen Gäste das Lokal verlassen. »Dann möchte ich auch zahlen, Toby«, sagte der ehemalige Anwalt.
    »Nicht noch einen letzten Drink, Sir?«
    »Nein.«
    »Auf Kosten des Hauses;«
    »Auch darauf nicht, Toby. Wenn mich die Polizei erwischt, bin ich dran.«
    Der Wirt grinste. »Aber Sie doch nicht, Sir.«
    Sinclair wedelte mit der rechten Hand. »Da denken Sie falsch. Ich mag es nicht, wenn Menschen vom Gesetz her unterschiedlich behandelt werden. Ob ein armer Schlucker oder ein reicher Bonze, vor dem Gesetz sind alle gleich, Toby.«
    Der Wirt differenzierte lieber. »Sollten Sie alle gleich sein.«
    »Ja, wahrscheinlich haben Sie recht. Aber das ist leider ein Thema für sich. Was habe ich zu zahlen?«
    Toby rechnete zusammen. Aus der Küche kam seine Frau und begann damit, die Gläser von den Tischen abzuräumen. Sie sah geschafft aus und freute sich darauf, daß am nächsten Tag die Gaststätte geschlossen war. Da Horace F. Sinclair noch eine Runde gegeben hatte, war die Rechnung höher ausgefallen. Er zahlte und verabschiedete sich von den Wirtsleuten per Handschlag.
    »Warten Sie, Sir, ich bringe Sie noch zur Tür.« Toby eilte voraus und öffnete. Er streckte seinen Kopf in die Kälte. »Wir haben wieder eine herrliche Luft. Freuen Sie sich, Sir, daß Sie wieder nach Lauder gezogen sind und nicht mehr in London wohnen. Da würden Sie sicherlich im Mief ersticken.«
    »An manchen Tagen schon. Gute Nacht, Toby.«
    »Gute Nacht, Sir. Und angenehme Heimfahrt.«
    »Die werde ich haben.« Hinter dem pensionierten Anwalt wurde die Tür geschlossen. Horace F. Sinclair ließ seinen Mantel offen. Die paar Schritte bis zu seinem Wagen konnte er auch so zurücklegen.
    Er war in Gedanken versunken, denn das Gespräch mit dem Bürgermeister war interessant gewesen. Dieser Mann machte sich Gedanken, was die Zukunft von Lauder anging. Besonders viel lag ihm an der Umwelt. Sie sollte nach Möglichkeit erhalten bleiben.
    Es war in der Tat eine herrliche Nacht. Klar und kalt. Sinclair hoffte, daß bald der Frühling kam. Der Winter dauerte schon lange genug. In einer Woche schrieb man bereits März. Dann begann laut Kalender die wärmere Jahreszeit.
    Für Gäste stand auch ein Parkplatz bereit. Eine schmale Zufahrt mündete an dem mit schwarzer Asche bestreuten Platz. Daneben schloß sich die Schafswiese des Nachbarn an. Sie schimmerte hell, denn das Gras wurde von der gefrorenen und verharschten Schneeschicht vollständig bedeckt.
    Sinclairs Wagen stand so, daß er mit der Schnauze zur Ausfahrt hinzeigte. Die Schlüssel steckten in der rechten Jackentasche, und Sinclair zog sie hervor.
    An eine Gefahr dachte er nicht im Traum. Was konnte in Lauder schon großartig passieren?
    Nichts…
    Obwohl es ja schon Dinge gegeben hatte, die sehr mysteriös gewesen waren. Sinclair dachte an den Friedhof der Verfluchten, einen Fall, der für ihn und seinen Sohn

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