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0368 - Samarans Todeswasser

0368 - Samarans Todeswasser

Titel: 0368 - Samarans Todeswasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schnickschnack auf der Jacke.
    »Die Hände auf das Dach, Alter!«
    Sinclair zuckte zusammen. Okay, er war nicht mehr der Jüngste, aber Alter wollte er auch nicht immer genannt werden. Die Flächenberührten das Wagendach, und Sinclair spürte die Kälte der Eisschicht auf seiner Haut.
    Und auch das Messer.
    Die Richtung der Klinge war kaum verändert worden. Nur stach die Spitze jetzt nicht mehr gegen sein Kinn, sondern in das Nackenfleisch, wo sie ebenfalls eine punktgroße Wunde hinterlassen hatte.
    »Bleib weiterhin so brav!« flüsterte der Messerheld und gab seinem Kumpan einen knappen Befehl.
    Der Kerl griff zu. Sinclair stöhnte auf, als er die Finger in seinem Haar spürte, die den Kopf nach hinten rissen. Im nächsten Augenblick war etwas Schwarzes da, das sich vor seine Augen legte.
    Ein Tuch!
    »Stillhalten, nur stillhalten!« flüsterte der Kerl mit dem Messer, und der andere zog den doppelten Knoten im Nacken des Anwalts fest, so daß das Tuch nicht mehr rutschen konnte, auch wenn Sinclair seinen Kopf heftiger bewegte.
    »Alles klar.«
    »Gut, dann führ ihn ab.«
    Horace F. Sinclair spürte die griffharten Finger an seinen Oberarmen und wurde herumgerissen. Jetzt drehte er seinem Fahrzeug wieder den Rücken zu.
    »Und nun, Alter, werden wir dich wegführen!« wurde ihm gesagt. »Du hast keine Chance.«
    Sinclair ging aufrecht. Den Kopf hielt er stolz erhoben. »Ihre Chancen stehen auch nicht besser.«
    Der Messerheld lachte. »Wenn du wüßtest, Alter.«
    Der zweite Gangster faßte ihn in Höhe des rechten Ellbogens an, damit er ihn dirigieren konnte. Sinclair gab sehr genau acht. Sie gingen die gleiche Strecke, die er auch mit seinem Wagen gefahren wäre, auf die Ausfahrt des Parkplatzes zu.
    Der Anwalt gab zu, daß sich die zwei Typen einen verdammt günstigen Zeitpunkt ausgesucht hatten. Um diese Zeit trieb sich in Lauder niemand mehr auf den Straßen herum. Im Winter erst recht nicht. Selbst den Hunden und Katzen war es zu kalt.
    Der Bodenbelag änderte sich. Nicht mehr über Asche schritten sie, sondern auf Pflaster. Sie mußten jetzt den Weg erreicht haben, der als Bürgersteig parallel zur Straße führte.
    »Stopp!«
    Sofort hielt Horace an. Eine Wagentür wurde geöffnet, und die Hand des ihn Führenden legte sich auf seinen Kopf und drückte ihn in die Knie, so daß Sinclair in den Wagen gedrückt werden konnte.
    Als »Hilfe« bekam er noch einen Stoß in die Seite. »Bleib ruhig sitzen, Opa, sonst wird mein Freund zum Tier!«
    »Das ist er doch schon.«
    Der Typ, der sich neben Sinclair gesetzt hatte, begann zu lachen.
    »Sogar Humor hast du noch. Finde ich toll. Nur schade, daß er dir gleich vergehen wird.«
    »Und wo bringt ihr mich hin?«
    »Gar nicht mal weit von hier. Du kennst dich aus, da bin ich sicher, und du wirst sehr überrascht sein.«
    »Halt dein Maul, verdammt!« Der Messerheld hatte gesprochen, bevor er den Wagen startete. Beim Anfahren wurden die im Fond sitzenden Männer gegen das Polster gepreßt.
    Horace F. Sinclair aber dachte nicht so sehr an sich, sondern mehr an seine Frau. Er wußte, wie ängstlich Mary immer war und welche Sorgen sie sich machte.
    Hoffentlich behielt sie die Nerven…
    ***
    Die Nerven hatte sie nicht behalten. Die letzten Vorgänge wareneinfach über ihre Kraft gegangen. Sie wußte auch nicht, wie lange sie regungslos gesessen und über das Geschehene nachgedacht hatte. Irgendwann, so gegen ein Uhr, war ihr zu Bewußtsein gekommen, daß sie etwas unternehmen mußte. Aber allein konnte sie nicht viel tun.
    Während sie sich mit müden Schritten dem Telefon näherte, erinnerte sie sich wieder an das helle Gesicht, das sie hinter der Scheibe gesehen hatte.
    Mary Sinclair konnte sich gut vorstellen, daß dieser ihr unbekannte Typ etwas mit dem Verschwinden ihres Mannes zu tun gehabt hatte. Plötzlich wurde ihr bewußt, wie hilflos sie eigentlich ohne ihren Mann war. Er nahm eigentlich immer alles in die Hand, sie hatte andere Aufgabe, und es fiel ihr schwer, eine Entscheidung zu treffen, obwohl kein Weg daran vorbeiging.
    Sergeant McDuff, der Polizeigewaltige von Lauder, lag natürlich längst im Bett. Er wurde hellwach, als er hörte, was geschehen war.
    Zehn Minuten später schon war er bei Mary Sinclair, ließ sich Details berichten und handelte auch.
    Er trommelte einige Polizisten aus dem Schlaf und fuhr mit ihnen wieder ab.
    »Ich komme zurück«, hatte er zum Abschied gesagt.
    Nun wartete Mary auf ihn. Im Arbeitszimmer ihres Mannes hielt sie

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