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0369 - Das Grauen aus dem Bleisarg

0369 - Das Grauen aus dem Bleisarg

Titel: 0369 - Das Grauen aus dem Bleisarg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich am Rande des Totenackers entlang, nur eben in eine andere Richtung. Und aus den Schwaden erschien plötzlich ein kantiger Schatten, der in seiner Größe so gar nicht auf den Friedhof und in die Umgebung passen wollte.
    Es war der Bus!
    Als Suko – ein vorsichtiger Mensch – dies erkannte, blieb er zunächst einmal stehen. Er wollte keine offenen Fallen einrennen und sich vergewissern, dass niemand in der unmittelbaren Nähe des Busses lauerte.
    Es war natürlich schwer, den Nebel zu durchdringen, aber der Inspektor hatte Glück.
    Kein Mensch war in der unmittelbaren Umgebung, und so bewegte er sich mit behutsam gesetzten Schritten auf das Fahrzeug zu.
    An der Fahrerseite blieb er stehen.
    Kein Kopf schaute über den Rand der Fenster. Die Scheiben waren beschlagen. Tropfenbahnen hatten ihre Spuren hinterlassen, und auch auf dem Metall lag die Feuchtigkeit wie eine zweite Haut.
    Suko legte eine Hand auf die Motorhaube. Sie fühlte sich noch warm an. Aus diesem Grunde musste das Fahrzeug erst vor kurzem gestoppt worden sein. Viel Vorsprung konnten die Leute seiner Ansicht nach nicht haben. Der Chinese gingtrotzdem auf Nummer sicher, öffnete die Tür und warf einen Blick in den Bus.
    Er war leer.
    Weder der Fahrer noch ein Fahrgast hielten sich dort auf, und Suko drückte die Tür schnell wieder zu.
    Er selbst wusste nicht, wo sich dieses Totenhaus oder die Gruft befand. Aber die Menschen hatten ihm unbewusst eine Hilfe gegeben. Mit so vielen Personen musste man einfach Spuren hinterlassen, und danach suchte der Chinese.
    Am Ausstieg fand er sie, und er sah sie auch weiter, denn das harte Gras war vom Druck der Füße nach unten getreten worden, sodass Suko diesen Spuren bequem folgen konnte.
    Sie führten vom Bus weg und dabei in eine Richtung, in der Suko seinen Freund John Sinclair nicht finden würde. Auch als sie einen Bogen schlugen, geriet er auf die andere Seite eines flachen Hügels, entdeckte einen schmalen Trampelpfad und auch die sich dort abzeichnenden Abdrücke der Füße.
    Suko lächelte scharf. Er brauchte nur mehr diesen Spuren zu folgen, um das Ziel erreichen zu können.
    Ihn umgab die Stille des gespenstischen Nebels. Hinzu kam die unheimlich wirkende Umgebung des Friedhofs, die alten Grabsteine, die platten Gräber, die zertretenen Flächen, dazu grauweiße Schneereste, das alles wirkte wie eine tote, menschenfeindliche Landschaft auf einem anderen Stern.
    Und das nach allem greifen wollende Gespinst zeichnete sich erst nur verschwommen ab und nahm dann immer deutlichere Konturen an, je mehr sich Suko diesem Monument näherte.
    Es war in der Tat ein Totenhaus. Schlicht gebaut in seiner rechteckigen Form. Keine marmornen Säulen, die ein Eingangsdach stützten, wie man es oft in den USA sah. Hier hatte sich nur jemand eine ziemlich einfache Grabstätte schaffen wollen.
    Suko blieb vorsichtig.
    Es war nicht nötig, da sich keiner der Personen, die er suchte, vor dem Haus aufhielt.
    Dennoch kam es Suko vor wie die berühmte Ruhe vor dem Sturm. Sämtliche Fußspuren wiesen in eine Richtung.
    Zum Eingang hin!
    Suko schritt nicht direkt darauf zu. Er reagierte so, wie er es auch bei der Entdeckung des Busses getan hatte. Einmal ging er um das Totenhaus herum und schaute nach, ob in den Mauern irgendwelche Fensteröffnungen zu sehen waren.
    Bis auf das Eingangstor konnte Suko keinen weiteren Durchbruch entdecken. Der Rest des Bauwerks bestand aus glatten Steinen.
    Blieb das Tor.
    Als Suko es erreichte, drückte er den Kopf vor und legte sein Ohr gegen das Holz.
    Weder Stimmen noch Schritte vernahm er. Hinter dem Eingang schien eine tödliche Ruhe zu herrschen, als wäre das Haus menschenleer. Daran wollte Suko nicht glauben, deshalb legte er seine Hand auf die Klinke und drückte das schwere Stück Eisen nach unten.
    Die Tür war nicht verschlossen. Sie knarrte ein wenig in den Angeln, als sie der Chinese aufzog und zunächst nur durch den Spalt in das Innere des großen Grabmals schaute.
    Mit einer tiefen Dunkelheit hatte er gerechnet und war umso überraschter, als er den dunkelroten Schein der Fackeln sah, die das Innere ausfüllten.
    Vier Fackeln waren es genau, die ihr zuckendes Licht verbreiteten und auch die entsprechenden tanzenden Schatten schufen, die geheimnisvoll über die Wände glitten.
    Gegenstände sah Suko keine. Dieser Raum hinter der Tür war bis auf die Lichtquellen völlig leer. Er entdeckte auch keinen Sarg, und ihm fiel ein, dass ja von einer Gruft gesprochen worden

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