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0369 - Das Grauen aus dem Bleisarg

0369 - Das Grauen aus dem Bleisarg

Titel: 0369 - Das Grauen aus dem Bleisarg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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rechten Winkel zum Grabstein. Dies ließ darauf schließen, dass jemand versucht hatte, sein Grab zu verlassen oder schon aus ihm herausgeklettert war.
    Als ich in die Knie ging und Erde zwischen die Finger nahm, um sie genauer zu untersuchen, bekam ich eine Gänsehaut. Die aufgewühlte Erde war nicht normal.
    Das passte einfach nicht auf diesen Totenacker, auch wenn er sehr alt war und in seiner Erde Menschen begraben lagen, von denen nur mehr Asche zurückgeblieben war.
    Und jetzt dieser aufgewühlte Boden.
    Da war bestimmt jemand hervorgekrochen. Eine andere Möglichkeit kam für mich nicht in Betracht. Ich dachte an die schmutzige Kleidung der Frau und brachte die Person automatisch mit dem aufgebrochenen Grab in Verbindung. Ja, da musste etwas dran sein.
    Aber wo steckte dieser Jemand? Hielt er sich vielleicht im Totenhaus verborgen?
    Ich kam wieder hoch und drehte mich blitzschnell um.
    Der Schatten war plötzlich verschwunden. Er musste hinter mir gelauert haben, und als ich aufstand, war er einfach zur Seite gehuscht.
    Weg und fertig…
    Ich starrte in den Nebel. Etwas anderes blieb mir nicht übrig. Zudem wollte ich nicht daran glauben, dass es Suko gewesen war.
    Vielleicht handelte es sich bei diesem Schatten um die Person, die dem Grab entstiegen war.
    Deshalb rechnete ich mit einem Zombie!
    Stehen bleiben konnte ich hier auch nicht. Zudem wollte ich auch keinen Rückzug antreten und ging praktisch auf die Gefahr zu. Ich näherte mich dem Punkt, wo ich auch den Schatten gesehen hatte.
    Wenn er dort noch lauerte, würde ich ihn stellen. Dann sollte er ruhig kommen. Eine geweihte Silberkugel war immer schneller als er.
    Die Waffe hatte ich noch nicht gezogen. Die Jacke war dafür geöffnet, und meine rechte Hand bereit, sofort zuzugreifen.
    Der Nebel veränderte die Geräusche. Er war wieder dichter geworden. Meine eigenen Schritte kamen mir vor wie das Schleifen von Papier, wenn ich durch das hohe Gras ging.
    Manchmal spürte ich auch das kalte Gefühl der Gefahr im Nacken und wurde dann immer sehr vorsichtig.
    Noch griff mich niemand an. Auch von Suko hörte und sah ich nichts. Das aufgebrochene Grab lag mittlerweile so weit hinter mir, dass es von den grauen Schleiern längst verdeckt worden war. Dafür erschienen dann, wie von Gardinen umweht, die nächsten Grabsteine.
    Es war eine Dreiergruppe. Solche Steine hatte ich auf diesem Friedhof noch nicht zu Gesicht bekommen. Sie standen sehr dicht nebeneinander, waren ziemlich schmal und kamen mir vor wie auf den Kopf gestellte Platten.
    Ich ging noch näher heran. Da ich von der Rückseite kam, musste ich um sie herumschreiten, da es mich plötzlich interessierte, wer hier begraben lag.
    Es waren Namen eingeritzt. Lesen konnte ich sie nicht, da grünes Moos sie wie ein dicker Saum bedeckte. Um die Namen lesen zu können, musste ich die Schicht erst abkratzen.
    Mein Taschenmesser holte ich hervor, klappte es auf und machte mich an die Arbeit.
    Schon bald stellte ich fest, dass unter dieser Erde eine Familie lag.
    Mutter, Vater und Kind. Sie alle drei waren bereits im vorigen Jahrhundert gestorben.
    Wieder stemmte ich mich hoch. Da es um mich herum sehr still war, hörte ich auch das leise Geräusch in meinem Rücken. Ein Sirren musste es gewesen sein. Etwas berührte meine Haare, mein Gesicht, auch das Kinn, den Hals – und wurde zugezogen.
    Ruckartig ging das, sodass ich keine Chance bekam, die Würgeschlinge zu lösen.
    Hinzu kam das Pech meines schlechten Standes. Der nächste Zug oder Ruck beförderte mich so heftig nach hinten, dass ich das Gleichgewicht verlor und rücklings zu Boden fiel. Zum Glück war die Erde weich, auch lagen keine großen Steine im Weg, aber ich war erst einmal außer Gefecht gesetzt, denn atmen konnte ich nicht mehr.
    Dafür noch hören.
    Es war ein hartes, gemeines Lachen, das überging in ein hämisches Kichern. Schritte näherten sich mir.
    Mühsam drehte ich den Kopf nach rechts.
    Aus dem grauen Nebel erschien die Gestalt. Sie kam mir vor wie ein Cowboy, der ein Lasso hielt. Wenn ich bei dem Vergleich blieb, musste ich das gefangene Rind sein.
    Sehr schnell war er da. Nach jedem Schritt verkürzte er auch das verdammte dünne Seil. Ich sah seine dunkle Kleidung, das hellere Gesicht, den aufgerissenen Mund und wusste plötzlich, wen ich vor mir hatte, denn die beiden spitzen Zähne, das Markenzeichen schlechthin, waren einfach nicht zu übersehen.
    Ein Vampir lief auf mich zu!
    ***
    Suko hatte mehr Glück!
    Auch er bewegte

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