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037 - Das Geheimnis der Knochengruft

037 - Das Geheimnis der Knochengruft

Titel: 037 - Das Geheimnis der Knochengruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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auf die Anzeige in dem Provinzblatt
aufmerksam wurde.
    Während des Gespräches zeigte sich immer deutlicher die Absicht des
Vicomte, es auf einen Versuch mit der bescheidenen Schwedin ankommen zu lassen.
    »Ihr Dienst wird nicht sehr schwer sein«, meinte er schließlich.
    »Es gibt zwar eine Menge in diesem Haus zu tun, aber die Arbeiten sind
gerecht verteilt. Mir kommt es nur darauf an, dass Marie, unsere alte Hausdame,
eine Stütze bekommt.« Er erhob sich, griff nach seinem Stock mit dem
Schlangenkopf und ging mit humpelndem Gang auf und ab. »Marie hat es längst
verdient, dass man sich um sie kümmert, aber sie gehört zu der alten Generation
und kann ohne Arbeit nicht leben. In der Anzeige, die ich aufgeben ließ, war
die Rede davon, dass die Person, die in meine Dienste treten will, möglichst
ohne jeglichen Anhang sein solle. Die Gründe sind einfach: Es gibt hier in
dieser abgelegenen Gegend kaum eine Möglichkeit sich zu zerstreuen. Es ist
keine Seltenheit, dass eine Angestellte oft wochenlang nicht aus dem Schloss
herauskommt. Sie haben selbstverständlich Ihre freie Zeit, und es steht Ihnen
zu, diese so einzuteilen, wie Sie mögen. Aber es ist nicht ausgeschlossen, dass
gerade der Chauffeur anderweitig beschäftigt ist, so dass Sie gezwungen sind,
im Schloss zu bleiben. Es gibt hier eine große Bibliothek, mehrere kleine
Galerien und eine Menge zu entdecken. Sie können sich frei im Schloss bewegen.
Nur auf eines muss ich hinweisen: Ich bin Forscher, es gibt Laboratorien, wo
ich den Zutritt strengstens untersagen muss. Es lagern dort Gifte und
Chemikalien, die eine verheerende Wirkung haben können. Dem Schloss
angegliedert ist eine kleine Forschungsstätte, in der ich mich mit Tier- und
Pflanzenversuchen beschäftige. Auch dort ist Ihnen der Zutritt nicht gestattet.
Ich werde Ihnen alles im Schloss zeigen. Sollten Sie Interesse an einer
Arbeitsaufnahme in meinem Hause haben.« Er sah die junge Schwedin
erwartungsvoll an.
    Morna Ulbrandson nickte. »Natürlich, sehr gern.«
    »Das freut mich. Den Lohn kennen Sie, wir haben eingangs darüber
gesprochen. Es macht Ihnen nichts aus, sofort in meine Dienste zu treten?«
    »Nein. Ich könnte gleich anfangen. Nur müsste ich die Angelegenheit mit
meinem Gepäck noch regeln. Es befindet sich noch in meinem Zimmer in der Rue
Gabriel.«
    »Darum wird sich mein Diener kümmern! Und nun kommen Sie, ich werde Sie im
Schloss herumführen und Ihnen all das erklären, was notwendig ist – für Sie und
Ihre Arbeit.«
    Morna erhob sich und ging an der Seite des Vicomte, der ihr zuerst das
Zimmer zeigte, in dem sie untergebracht werden sollte.
    Es war ein gemütlicher Raum mit antiken Möbeln.
    Während des Rundgangs erfuhr Morna Ulbrandson einiges über die Geschichte
der Familie, über den Bau des Schlosses und die Bewohner, die hier schon
während dreier Jahrhunderte gelebt hatten. Die Schwedin hörte aufmerksam zu,
als der Vicomte von seinem Urgroßvater erzählte, der die erste Alchimistenküche
im Schloss errichtet hatte. Sie durfte sogar einen Blick in das ehemalige Labor
werfen, in dem der Großvater des jetzigen Vicomte versucht hatte, aus Eisen
Gold zu gewinnen. Der Raum war dunkel, riesige Becken zogen sich unter dem
Deckenbogen hin, sowie hölzerne Gestelle, in denen alte Tonkrüge und lange
schmale Behälter hingen. Rechts hinter einer wuchtigen, zerkratzten und
verrußten Säule war eine in den Boden eingelassene Feuerstelle, ein mächtiger
Kamin, in dem ein riesiger, vom Rost zerfressener Topf hing.
    »Der Rest der Anlage«, bemerkte der Vicomte. »Mein Labor schließt sich
hinter der Zwischenwand an. Die ehemalige Alchimistenküche ist somit ein Teil
meines eigenen Forschungslabors geworden.«
    Sie gingen durch den Keller, und Morna bekam die zahlreichen Regale mit den
Weinflaschen zu sehen und erfuhr, welche Sorten gewöhnlich zu welchen Speisen
serviert wurden.
    »Manchmal ist mein Sohn da. Armande ist Romantiker. Es gibt hier in diesem
Gestell eine Weinsorte, die am Tag seiner Geburt von mir aufgekauft wurde. Es
ist mit der jüngste Wein im Keller. Immer, wenn mein Sohn mitspeist, ist es angebracht,
eine Flasche dieses Weines bereitzustellen. Ich werde Ihnen zuvor einen Hinweis
geben.«
    Der Vicomte sah sich um, als wolle er noch etwas erklären, aber dann zog er
es doch vor, es zu unterlassen. Er wies noch einmal auf seine Essgewohnheiten
hin und erwähnte seine Lieblingsspeisen. Der Vicomte hatte darauf hingewiesen,
dass er Wert darauf lege,

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