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037 - Das Geheimnis der Knochengruft

037 - Das Geheimnis der Knochengruft

Titel: 037 - Das Geheimnis der Knochengruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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versuchte sie, mit Larry Brent Kontakt aufzunehmen. Sie führte den
Lippenstift zum Mund und ließ das Rufsignal dreimal ertönen. Dann wartete sie
auf Antwort. Doch X-RAY-3 meldete sich nicht.
    Zwischen Morna Ulbrandsons Augen bildete sich eine steile Falte. Sie konnte
keinen Fehler an ihrem Kleingerät entdecken. Warum reagierte ihr Kollege nicht
auf den Ruf? Befand er sich in Gefahr?
    Schräg hinter sich hörte sie ein Geräusch und gleich darauf eine Stimme:
»Mademoiselle, Sie haben Mut! Noch keine zwei Stunden im Schloss, und schon
sehen Sie sich die Umgebung an.«
    Morna wandte sich mit einem leisen Ausruf um.
    Zwischen zwei mächtigen Stämmen alter Buchen tauchte der Gärtner auf. Er
stand mitten auf dem schmalen Weg, den verrosteten Schubkarren vor sich, in dem
er das faulende Laub und abgeknickte Zweige gesammelt hatte. Darüber lagen, wie
zwei Speere gekreuzt, Schaufel und Rechen.
    »Haben Sie mich erschreckt«, bemerkte Morna mit dem Anflug eines scheuen
Lächelns. »Wenn ich Sie nicht vorhin schon einmal im vorderen Abschnitt des
Parks in der Nähe des Schlosses gesehen hätte, und wenn der Vicomte Sie nicht
erwähnt hätte, wäre ich jetzt vor Ihnen davongerannt.«
    Bertrand Roussell lachte fast unhörbar: »Na, so fürchterlich sehe ich doch
nicht aus, nicht wahr? Und hier in den Schlossbezirk kann so leicht niemand
eindringen. Die Mauern sind hoch, die Tore immer verschlossen. Und vor alten
Männern, wie dem Diener, dem Vicomte und mir brauchen Sie wirklich keine Angst
zu haben. Wir tun Ihnen bestimmt nichts!« Er lachte abermals wie über einen
besonders gelungenen Witz, ließ den Schubkarren stehen und näherte sich Morna.
    »Aber es gibt auch einen jungen Mann im Schloss. So ganz gefahrlos ist es
also hier für ein junges Mädchen doch nicht. Ich glaube, ich werde mir bei
meinen künftigen Spaziergängen immer jemand mitnehmen, der mich beschützt.«
    »Ah, Sie meinen den jungen Vicomte? Armande?« Der Gärtner winkte ab,
während er in seiner Hosentasche nach einer zerdrückten Zigarette suchte, die
er zwischen seinen rissigen Fingern glattstrich. »Vor dem brauchen Sie erst
recht keine Angst zu haben. Der ist fast nie hier. Selten, dass er mal
auftaucht. Der hat in Paris genug zu tun. Was Ihren Vorschlag betrifft, eine
Begleitung für Ihre Spaziergänge zu suchen, so stelle ich mich gern zur
Verfügung. Sagen Sie, woher haben Sie eigentlich Ihre perfekten französischen
Sprachkenntnisse? Sie sind doch Schwedin?«
    Morna erfand aus dem Stegreif eine Geschichte, der es nicht an
Glaubwürdigkeit mangelte. Für eine Zigarettenlänge hielt sich der Gärtner auf,
dann packte er wieder seinen Schubkarren und schob ihn vor sich her. Sie gingen
den Weg zum Schloss zurück. Mit einem heimlichen Seitenblick auf ihre Uhr
stellte Morna fest, dass sie fast zwanzig Minuten gingen, ehe die ersten
schemenhaften Umrisse des alten Gemäuers sichtbar wurden.
    Sie kamen an dem langgestreckten Seitengebäude vorüber. Daneben gab es eine
Grube, in die Bertrand Roussell den Unrat schüttete. Dafür spuckte er in die
Hände und kippte die Karre um.
    »Ein Haus dieser Länge, und ganz ohne Fenster ist eigenartig, nicht wahr?«,
sagte Morna. Sie entdeckte an verschiedenen Stellen hellere rechteckige
Flächen, die darauf schließen ließen, dass auch in diesem Anbau ursprünglich
einmal Fenster gewesen waren. Die breite hohe Tür war von oben bis unten
vernagelt.
    »Es ist ein Terrarium«, murmelte Bertrand Roussell, ohne den Blick zu
heben.
    »Ein Teil des Labors, ich weiß. Ohne Tageslicht, ohne einen Sonnenstrahl –
ob er die Tiere in besonderen Lebensbedingungen testet?«, fragte sie mit naiver
Neugierde.
    Bertrand Roussell schob sich eine neue Zigarette zwischen die Lippen. Er
warf der Schwedin einen langen Blick zu. »Sie sollten nicht zu viel Fragen
stellen. Es gibt Dinge, die wir nicht begreifen. Der Vicomte geht seine eigenen
Wege, das hängt mit seinen besonderen Forschungen zusammen. Verstehen Sie,
Mademoiselle?« Er winkte ab und warf das verlöschende Streichholz in die
feuchte Grube zu dem faulenden Laub und den Zweigen. »Natürlich verstehen Sie
davon nichts, aber das macht nichts. Die Hauptsache ist: sich um nichts zu
kümmern! Der Vicomte liebt es nicht, wenn neugierige Personen den Lebensraum,
den er sich gewählt und geschaffen hat, mit ihm teilen. Er ist ein sonderbarer,
aber ein guter Mensch!«
    Morna nickte und ging wenig später durch den Haupteingang in das Haus.
    Ihre Sachen waren bereits auf

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