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037 - Enthüllungen

037 - Enthüllungen

Titel: 037 - Enthüllungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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tust, was ich dir sage, lasse ich vielleicht noch einmal Gnade vor Recht ergehen!«
    Bel'ar stieß ein enttäuschtes Zischen aus, behielt aber ihre drohende Position bei. Den Kopf zwischen die Schultern geklemmt, eilte Asleif aus ihren unmittelbaren Wirkungsbereich.
    Wieselflink streifte er zwischen den Regalen entlang und klaubte verschiedene Bauteile zusammen.
    »Ich habe alles, was die Herrschaften wünschen«, versicherte er unablässig, während er seine Arme voll packte. »Sie werden mit mir zufrieden sein.«
    Zwischendurch warf er immer wieder ängstliche Blicke zu Bel'ar, die einfach nichts von ihrem schrecklichen Aussehen verlieren wollte. Trotz seiner technischen Kenntnisse war Asleif nur ein typischer Vertreter seiner Zeit, der sich die Welt eher durch das Wirken übernatürlicher Kräfte als durch naturwissenschaftliche Phänomene erklärte.
    Als der Händler endlich alles zusammen hatte, nahm Matt seine Umhängetasche von der Schulter und öffnete sie. »Die Sachen kommen hier rein«, erklärte er, »aber sei vorsichtig beim Einpacken.«
    Asleif schreckte furchtsam zurück, als er einen Blick ins Innere des Behälters warf. Er konnte genau sehen, dass sich der Boden auf widernatürliche Weise bewegte, fast so, als sei er lebendig! Matts strenge Miene ließ ihn jedoch die Angst überwinden. Mit spitzen Fingern drapierte er die Sende und Empfangsteile in der Tasche, als könnte jeden Moment eine Giftschlange empor schnellen und ihn beißen.
    Als endlich alles verstaut war, hielt Matt dem verdutzten Händler die Tasche entgegen.
    »Wenn das Pärchen wieder zurück kommt, gibst du ihnen die Tasche mit«, befahl er. »Und mach den beiden einen guten Preis, ist das klar?«
    Asleif nickte beflissen. »Alles soll so geschehen wie Ihr es wünscht.« Seiner zitternden Stimme war anzumerken, dass er die Wahrheit sagte. Er hatte viel zu viel Angst vor den Herrschern der Unterwelt, als dass er einen schmutzigen Trick gewagt hätte.
    Zufrieden eilte Matt zum Vordereingang, um zu sehen, ob die Luft rein wahr. Er öffnete die Tür einen schmalen Spalt weit und sah nach draußen geradewegs in das dunkle Gesicht eines Mannes, der wiederum zwischen den Holzläden des Verkaufsstandes hindurch spähte.
    Als der Zahnlose bemerkte, das er entdeckt war, rannte er sofort davon. Trotzdem blieb Matt der Anblick des schadhaften Gebisses im Gedächtnis haften. Schließlich war er es gewesen, der Jazz alias Lieutenant Garrett entzahnt hatte.
    Verdammt, was machte dieser miese Weltrat-Agent hier? Vorsichtig schloss Matt die Tür und eilte zu Bel'ar und Asleif zurück.
    »Alles okee?«, erkundigte sich der Händler, der langsam wieder Lebensmut schöpfte.
    Matt packte den Kerl am Kragen und zog ihn dicht zu sich heran. »Gibt es hier einen Hinterausgang?«
    Asleif wedelte ängstlich mit der Hand, um in die rechte Ecke des Raumes zu deuten. Tatsächlich! Halb verdeckt hinter einem Regal zeichnete sich eine weitere Tür ab. Matts Lippen verzogen sich zu einem wölfischen Grinsen.
    »Gut«, verkündete er. »Wir verschwinden jetzt, und du öffnest deinen Laden, als ob nichts gewesen wäre. Aber wage ja nie wieder, ein Schäferstündchen für dein Altmetall zu verlangen, oder die Dämonen der Finsternis werden augenblicklich erscheinen und dich in die Tiefen der Unterwelt zerren!«
    Asleif nickte so heftig mit dem Kopf, dass sein Angstschweiß in dicken Perlen durch die Luft wirbelte. »Ich schwöre, das ich euch als meine Götter anerkenne und mein Leben nach euren Gesetzen ausrichten werde«, versicherte er eifrig.
    Matt verzog das Gesicht. Du meine Güte, hoffentlich hatten sie hier nicht den Keim zu einer neuen Religion gelegt! »Tu einfach nur, was wir dir aufgetragen haben«, schärfte er dem Händler ein. »Übergib die Tasche und erzähle niemanden, dass du uns begegnet bist.«
    Bel'ar hatte inzwischen ihre Kutte übergeworfen und sich unkenntlich gemacht. Gemeinsam eilten sie zur Hintertür hinaus und tauchten im Gewirr der engen Gassen unter.
    Asleif sah den beiden unheimlichen Gestalten noch nach, als sie schon längst wieder verschwunden waren. Er konnte gar nicht fassen, dass er noch lebte. Der furchtbare Dämon hatte ihn wirklich verschont!
    Die grüne Göttertasche andächtig gegen die Brust gepresst, sank der Händler auf die Knie und küsste den Boden, auf dem Bel'ar eben noch gestanden hatte. Die Stelle schmeckte salzig und roch seltsam nach Fisch und Meer. Plötzlich kamen dem Händler die Legenden über die

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