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037 - Quellen der Lust + Die Mätresse des Prinzen

Titel: 037 - Quellen der Lust + Die Mätresse des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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tippte sich auf den Mund und zog so seine Aufmerksamkeit auf ihre vollen, rosigen Lippen ... die so perfekt geformt waren. „Wie steht es mit Blumen?“
    „Woher soll ich wissen, was – Gärten . Er mag Gärten“, verkündete Jack schroff, verschränkte die Arme vor der Brust und schaute aus dem Fenster. „Redet ununterbrochen über wundervolle Gärten auf diesem oder jenem Landsitz.“ Er verzog das Gesicht zu einem Grinsen. „Vielleicht könnten Sie sich etwas dreckige Erde hinter jedes Ohr schmieren.“
    „Erde hinter die Ohren“, wiederholte sie stoisch und machte sich Notizen. Er legte sich seinen Stock über die Knie und umklammerte beide Enden wie eine Keule, obwohl ihm klar war, dass ihm eine solche Waffe in dieser Art von Kampf nicht weiterhelfen würde.
    „Was glauben Sie, ist er eher ein visueller oder ein taktiler Typ?“ Er sah sie finster an, und sie wurde deutlicher: „ Beobachtet er lieber oder berührt er lieber?“ Mit dem Stift in der Hand schien sie über ihre eigene Frage nachzugrübeln. „Es schien ihm zu gefallen, über meine Haare zu streicheln.“
    „Dazu kann ich nichts sagen“, brachte er hervor, verwirrt und verärgert zugleich.
    „Ich frage Sie bloß deshalb, weil Sie meine einzige Informationsquelle sind. Und manche Männer mögen es, wenn die Reize einer Frau ungehemmt und schamlos offenbart sind. Andere hingegen tragen lieber Schicht um Schicht ihrer spitzenverzierten Rüstung ab, um ihre intimen Geheimnisse zu entdecken.“
    Die Reize einer Frau ... spitzenverzierte Rüstung ... intime Geheimnisse ... Jedes ihrer Wörter war wie ein Zauberspruch, der aufreizende Vorstellungen in seinem Gehirn heraufbeschwor.
    „Ihre Fragen sind völlig inakzeptabel“, stieß er hilflos hervor. „Es handelt sich hier um meinen zukünftigen König. So von ihm zu sprechen ist ... ist unanständig. “
    „Nicht unanständiger als von ihm ausgeschickt zu werden, um ihm eine Frau zu besorgen“, antwortete sie so spöttisch, dass ihm das Blut ins Gesicht stieg. „Und doch schien Ihnen das keine Schwierigkeiten zu bereiten.“
    „Das ist etwas völl... völlig anderes“, brachte er mit glühendem Kopf hervor.
    „Weil es lediglich um die Ehre einer Frau geht? Mir ist klar, dass Sie eine solche Unterscheidung machen. Doch Sie können sicherlich verstehen, warum ich es nicht kann.“
    Was für ein arrogantes Weib. Wie konnte sie es wagen, ihre Ehre mit der des Prinzen auf eine Stufe zu stellen! Doch schon während ihm dieser Gedanke kam, befielen ihn Gewissenbisse. Sie waren nicht mehr im Mittelalter, wo das Recht der ersten Nacht das unumstößliche Privileg der Mächtigen war. Er schüttelte sich. Herrgott noch mal, hier ging es um den Prinzen von Wales, den Thronerben! Sie musste doch einsehen, dass seine Bedürfnisse ...
    Bei diesem Wort stutzte er. Bedürfnisse? Er musste sich eingestehen, dass es hier mehr um Privilegien ging. Der Prinz hatte keine Bedürfnisse, die nicht schon vor langer Zeit im Überfluss befriedigt worden waren. Nun, dann war er eben dafür zuständig, die Wünsche des Prinzen zu erfüllen – es sollte ihm eine Ehre sein, diese Rolle zu übernehmen. Und es war schließlich nicht so, als ob sie nicht davon profitieren würde.
    „Nun gut.“ Sie brach das Schweigen und machte sich eine weitere Notiz. „Sie weigern sich, mir die Vorlieben des Prinzen mitzuteilen, und daher muss ich mich eben nach Ihren richten.“

    „Nach meinen?“ Er starrte sie mit offenem Mund an.
    „Als sein Repräsentant. Das erscheint mir angebracht. Sie jagen zusammen, bewegen sich in den gleichen Kreisen und bewundern die gleichen eleganten Damen, oder etwa nicht? Daher muss logischerweise alles, was Ihnen gefällt, auch ihm zusagen.“
    Ungläubig und sprachlos machte er sich auf das Schlimmste gefasst. Sie wollte ihn an Berties statt aushorchen! Und ihn so dafür bestrafen, dass er es gewagt hatte, ihr in jener verhängnisvollen Nacht einen Kuss zu verweigern. Dass er geschwiegen hatte, als er die Wahrheit hätte sagen sollen. Dass er sie dem Prinzen auslieferte – und ihr eine Verbindung aufzwang, die sie offensichtlich nicht wollte.
    Kurz, sie würde ihn für das ganze Ausmaß ihres verletzten Stolzes büßen lassen.
    Jack legte seinen Stock beiseite, lehnte sich mit dem Rücken in eine Ecke der Kutsche und streckte die Beine auf dem Sitz neben sich aus. Dann schob er sich den Hut tief ins Gesicht und verschränkte die Arme, um jede weitere Diskussion mit ihr abzublocken.
    Doch so

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