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037 - Quellen der Lust + Die Mätresse des Prinzen

Titel: 037 - Quellen der Lust + Die Mätresse des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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leicht gab sie nicht auf.
    „Also, Jack St. Lawrence“, sagte sie mit gesenkter Stimme, die ihn wie warme, verführerische Wellen umspielte, „ist es Ihnen in intimen Situationen lieber, wenn eine Frau freizügige Seiden-Dessous trägt oder wenn sie gut verpackt in einem verstärkten Korsett und Handschuhen mit zwanzig Knöpfen vor Ihnen steht?“
    Er knirschte mit den Zähnen und schloss die Augen noch fester. Unerträglich provokative Visionen von Brustknospen hinter transparenter Seide und von Brüsten, die über den Rand schwarzer Satin-Fischbeinkorsetts quollen, durchzuckten sein Hirn. Dies war die Bestrafung, die sie ihm auferlegte. Doch die seidene Unterwäsche vor seinem inneren Auge verrutschte ... das Korsett wurde geöffnet ... der Blick blauer Augen durchbohrte ihn, und nach süßem Wein schmeckende Lippen lockten ihn näher ... verführerisch und anklagend zugleich. Was für ein Heuchler er doch war.
    Sich selbst unter dem Vorwand seiner Pflicht gegenüber dem Prinzen zu verleugnen.
    Sie zu verleugnen im Namen seiner verdammten ...
    Knurrend setzte er sich auf, knallte seinen Hut auf den Sitz und hatte im Handumdrehen ihren Sitz erreicht und sie an den Schultern gepackt. Er zog sie zu sich heran und erstickte ihren erschrockenen Aufschrei mit einem leidenschaftlichen Kuss, der nach und nach in eine behutsame Erkundung überging und Ewigkeiten zu dauern schien. Bis ihr Widerstand schmolz und sein klarer Verstand und seine Selbstbeherrschung nur noch winzige Sandkörner im heißen Strudel seiner Begierde waren.
    Irgendwann inmitten dieses Gefühlswirbels sank er zwischen den Sitzen auf ein Knie und drückte sie fest an sich. Ihre Beine waren zwischen dem Sitz und seinem Körper gefangen. Sie erwiderte den Kuss mit einer Leidenschaft, die der seinen in nichts nachstand, und ihre Lippen waren so süß, wie er sie in Erinnerung hatte. Zuerst tastete sie sich mit ihrer geschmeidigen Zunge nur zaghaft an ihn heran, doch dann wurde sie sicherer und fordernder, als hätte sie sich daran erinnert, welch verführerische Macht sie dadurch ausüben konnte.

    Er hätte nicht erwartet, dass ihre Schultern sich so stark und sehnig anfühlten, und dieser Gedanke feuerte seine Begierde nur noch mehr an. Wohlgeformt und doch kräftig, das war eine Kombination, die ihn überraschte und faszinierte. Plötzlich gehörte alles in den Bildern, die er eben heraufbeschworen hatte – die nackte Haut, die geschwollenen Brustknospen und die geröteten Lippen – unzweifelhaft zu ihr.
    Und nun saß sie hier vor ihm, fand offensichtlich immer mehr Gefallen an ihm und schien bereit zu sein ...
    Ein lautes Schnarchen und eine Bewegung auf dem Sitz neben ihr durchdrangen den Nebel der Leidenschaft. Im selben Moment lösten sie sich voneinander, und im Bruchteil einer Sekunde saß er wieder auf seinem Sitz. Er atmete schwer und hatte den Eindruck, in einem Körper gefangen zu sein, in dem jeder Muskel als Zeichen des Protests zuckte.
    Die schnarchende Mercy schmatzte im Schlaf und drehte sich so um, dass sie nun mit der Wange gegen die Kutschenwand lehnte. Er konnte kaum schlucken, als er zusah, wie die alte Frau zurück in den Tiefschlaf fiel. Erleichtert zog er sein Jackett aus und zwang sich, Mariahs fragendem Blick zu begegnen.
    Ihre Augen waren weit geöffnet und ihre Lippen von den leidenschaftlichen Küssen gerötet. Obwohl ihre Frisur noch immer perfekt saß, schaffte sie es irgendwie, zerzaust und bereit für mehr auszusehen. Diese Lust, diese Begierde hätte ihn überkommen, wenn er sie in jener Nacht geküsst hätte.
    „Jetzt wissen Sie, wie ich es mag“, brachte er hervor, wie um sein ungestümes Verhalten zu rechtfertigen.
    Sie ließ sich nicht ansehen, ob der Grund, den er für seine stürmische Gefühlsanwandlung angab, sie schockierte.
    „In der Tat. Der Prinz scheint ein recht guter Küsser zu sein.“ Nach einer kurzen Weile warf sie ihm ein knappes Lächeln zu, griff gelassen nach ihrem Block und fuhr fort, sich Notizen zu machen. Während sie sich aufs Schreiben konzentrierte, fuhr sie sich mit der Zungenspitze über ihre Lippen – wo sich Sekunden vorher noch die seinen befunden hatten.
    Gütiger Gott. Er schloss die Augen, um den Anblick nicht weiter ertragen zu müssen.
    Sie machte sich Notizen über seinen Kuss.

6. KAPITEL
    Als die Kutsche die herbstliche Landschaft durchquerte, fand Mariah Zeit, sich wieder ein wenig zu fassen. Sie beschloss, Jack St. Lawrence’ Arroganz – und seine Anziehungskraft –

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