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037 - Quellen der Lust + Die Mätresse des Prinzen

Titel: 037 - Quellen der Lust + Die Mätresse des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fühlte –, sondern schien seine schlechte Stimmung nicht einmal zu bemerken. Noch schlimmer war, dass sie die Änderung ihres Transportmittels bereitwillig akzeptierte.
    Den großen, aus gelben Ziegelsteinen erbauten Bahnhof erreichte man durch eine eindrucksvolle, gewölbte Wageneinfahrt. Die Eingangshalle wimmelte von Gepäckträgern, Schaffnern und Passagieren, von denen jeder sie beim Vorübergehen anzustarren schien.
    Wenn sie sich der Aufmerksamkeit bewusst war, die sie erregte, ließ sie es sich nicht anmerken. Sie nutzte jedoch die Gelegenheit, um in aller Ruhe einige der gutgekleideten Männer, die auf den Zug nach London warteten, einer eindringlichen Untersuchung zu unterziehen. Von Kopf bis Fuß.
    Jack platzte fast vor Ärger.
    Wie konnte sie es nur wagen, andere Männer anzustarren und ihre Tauglichkeit als potenzielle Ehemänner abzuwägen, nur wenige Stunden nach ihrer gemeinsamen Nacht? Und wie konnte er es wagen, überhaupt solche Gedanken zu haben, nachdem sie vereinbart hatten, dass besagte Nacht sich nicht mehr wiederholen würde?
    Als sie endlich in ihrem Erste-Klasse-Abteil Platz genommen hatten, und er sah, wie vorbeigehende Männer den Schritt verlangsamten, um einen Blick auf sie werfen zu können, war er aufs Höchste irritiert. Wenn er daran dachte, dass einer dieser unbekannten Männer ihr gefallen und um ihre Hand anhalten könne, umfasste seine Hand besitzergreifend die Heiratserlaubnis in seiner Tasche. Er stellte sich vor, das Dokument – und sie – irgendeinem lechzenden Kaufmann oder lüsternem Bürokraten aushändigen zu müssen, und ballte die Hände zu Fäusten.
    Sie verdiente ein besseres Schicksal. Sie verdiente jemanden, der sie bei Tag wie eine Dame behandeln und nachts wie eine Kurtisane lieben würde. Wo würde sie einen Mann finden, der ihre einzigartige Sinnlichkeit, ihre Leidenschaft und ihren Witz zu schätzen wüsste? Von ihm einmal abgesehen. Und wo würde er eine Frau finden, in deren Armen er vergessen könnte, Mariah berührt und geküsst zu haben ...
    Er lehnte sich zurück und wünschte, sich irgendwie ablenken zu können. Nur wenige Augenblicke später ging sein Wunsch in Erfüllung, wenn auch nicht so, wie er es sich vorgestellt hatte.
    Sie zog Block und Stift aus ihrer Handtasche.
    „Ich dachte, wir sollten eine Strategie entwickeln, um in London keine Zeit und Energie zu vergeuden.“ Sie zückte ihren Stift. „Wo kann ich einflussreiche Geschäftsmänner finden? Bankiers, Börsenmakler, Unternehmer ...“
    „In der City“, antwortete er und versuchte, sich nicht anmerken zu lassen, wie ihn das Thema wurmte. „Die meisten Büros, Banken und Börsen befinden sich in der City, dem wirtschaftlichen Zentrum der Stadt.“
    „Hervorragend.“ Sie machte sich Notizen. „Und ich dachte mir, dass es auch nicht schaden könne, wenn ich mir ansehen würde, wie unser vorbildliches Justizsystem funktioniert. Wo trifft man auf Anwälte und Richter?“
    „Im Temple-Distrikt. In den Inns of Court haben die Anwälte ihre Kanzleien. Die Gerichtsverhandlungen finden dann im Old Bailey statt.“
    „Aha, Inns of Court.“ Sie schrieb eifrig mit. „Und wie steht es mit unserer illustren Regierung? Wo verbringen die Männer, die sich der Politik verschrieben haben, ihre Zeit?“
    „Abgesehen vom Parlament und Westminster? Nun, es ist bekannt, dass in einigen Herrenclubs die wichtigen Entscheidungen getroffen werden.“ Er presste die Lippen zusammen.
    „Und Ärzte? Die benötigen meist einflussreiche Gönner und Unterstützung.“ „Warum setzen wir nicht einfach eine ‚Ehemann gesucht‘-Anzeige in die Times ?“, bellte er verärgert.
    „Glauben Sie, das könnte funktionieren?“, fragte sie mit aufreizend gespielter Unschuld. Er stand auf, griff nach seinem Hut und murmelte, er würde sich ins Raucherabteil zurückziehen.
    Mariah sah ihm hinterher, seufzte und schämte sich ein wenig für ihr Verhalten – aber nicht zu sehr.

14. KAPITEL
    Am späten Nachmittag waren sie in London angekommen und nahmen eine Droschke vom Bahnhof zum Hotel Claridge’s im eleganten Stadtteil Mayfair, einem der besten und angesehensten Hotels der Stadt.
    Jack redete kurz mit dem Empfangschef, der ihnen daraufhin zwei mit allem Komfort ausgestattete Zimmer nach hinten hinaus auf einem der oberen Stockwerke anbot.
    „Nur zwei?“, fragte Mariah, als sie ihren Namen ins Register eintrug.
    „Ich habe hier in der Stadt eine eigene Unterkunft.“
    „Ach, wirklich?“ Sie sah ihn

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