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037 - Quellen der Lust + Die Mätresse des Prinzen

Titel: 037 - Quellen der Lust + Die Mätresse des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dachte an das bezaubernde Halsband und die dazu passenden Ohrringe, die Richard ihr geschenkt hatte, Kleinigkeiten, die sie verkauft hatte, kurz nachdem er sie verstoßen hatte. „Nein. Ehrlich gesagt, ich mache mir nichts daraus. Ich finde sie kalt und leblos. Mir sind Saphire weitaus lieber, auch wenn ich das nicht als Schwäche bezeichnen würde.“
    „Was würden Sie als Ihre Schwäche bezeichnen?“
    Sie erwog die Möglichkeit, über diese Frage mit einem kurzen Lachen hinwegzugehen und dann das Thema zu wechseln, doch wenn sie das tat, würde sie ihn nicht nach seinen Schwächen fragen können. Und die würde sie zu gern kennenlernen.
    „Blumen“, erwiderte sie. „Vor allem Rosen.“
    „Irgendeine besondere Farbe?“
    „Rosa ist mir am liebsten.“
    Er lächelte ihr zu, und ihr stockte der Atem. Himmel, er war so schön, wenn er ernst war, aber wenn er lächelte ... o je! „Ich bin entzückt, dass ich Ihnen nicht nur ihre Lieblingsblumen mitgebracht habe, sondern auch noch in Ihrer Lieblingsfarbe. Was noch?“
    Es dauerte einen Moment, ehe ihr wieder einfiel, worüber sie gerade gesprochen hatten. Dann räusperte sie sich. „Katzen. Bücher. Kunstgegenstände.“
    Er nickte und sah sich in dem Zimmer um. „Sie besitzen einige schöne Stücke.“ Mit einer Kopfbewegung deutete er auf das Gemälde, das über dem Kaminsims hing.
    „Dieses Stück vor allem ist bemerkenswert. Es ist so lebendig, dass ich beinahe zu spüren glaube, wie mir die Gischt ins Gesicht spritzt.“
    Genevieve sah zu dem Bild, das sie gemalt hatte, sah die Wogen, die gegen die Felsen schlugen, und dachte daran, wie sie als junges Mädchen zum ersten Mal mit einem Pinsel eine Leinwand berührt hatte – so voller Hoffnung, die Hände noch ohne die Arthritis, die sie Jahre später als Erwachsene treffen würde, ihr Talent zerstören und ihr das Herz brechen.
    Dann betrachtete sie die Frau, die oben auf den Klippen stand, inmitten von wilden Blumen, den Blick auf das Meer gerichtet, die Miene undurchdringlich, doch Genevieve wusste, wer sie war. Oder doch zumindest, wer sie sein sollte.
    „Danke. Es ist eines meiner Lieblingsstücke.“
    Er erhob sich, ging zu dem Kaminsims und beugte sich vor, um das Gemälde gründlicher betrachten zu können. „Die Strichführung ist ungewöhnlich“, sagte er.
    Genevieve zog die Brauen hoch. Für einen Verwalter zeigte er ungewöhnlich viele Kenntnisse. „Sie verstehen etwas von Kunst?“
    Er zögerte einen Moment, bevor er sich umdrehte und ihr über die Schulter hinweg zulächelte. „Da Mr. Jonas-Smythe seine Sammlung ständig erweitert, muss ich ein wenig davon verstehen.“ Er kehrte zu seinem Platz zurück. „Das Bild ist nicht signiert.“
    „Nein.“ Sie signierte niemals eines ihrer Werke, eine Frage der Diskretion, denn Richard hatte viele ihrer Bilder in seinen Häusern.
    „Woher haben Sie es?“
    „Es ist ein Geschenk.“ Von ihr an sich selbst, insofern stimmte es, auch wenn es nicht ganz der Wahrheit entsprach. Aber sie beabsichtigte nicht, ihm die Wahrheit zu sagen.
    Er ließ den Blick zur Tür schweifen, und sie folgte ihm. Sophia kam herein, den Schwanz hoch aufgereckt, und ihre ganze Haltung ließ keinen Zweifel daran, dass dies ihr Haus war und jeder, der sich darin aufhielt, von Glück sagen konnte, dass sie es ihm erlaubte.
    „Wie es scheint, wurde Ihre Bemerkung über Ihre Schwäche für Katzen gehört.“
    „Das ist Sophia. Ich fürchte, sie ist sehr scheu ...“
    Sie verstummte, als ihr Haustier, das sich gewöhnlich Fremden nur dann näherte, wenn sie ihr Futter anboten, auf Mr. Cooper zuging, als hinge ihm eine Kette aus Fischen um den Hals. Zu Genevieves Überraschung sprang Sophia ohne Zögern auf Mr. Coopers Schoß. Sie stupste seine Rockaufschläge mit der Vorderpfote an, wischte mit ihrem pelzigen Schwanz über seine Nase und ließ sich dann auf seinen Schenkeln nieder, als wäre dies ihr persönlicher Schlafplatz. Während sie die Pfoten in Mr. Coopers Hose presste, sah sie Genevieve aus zusammengekniffenen Augen an und schnurrte so laut, dass es sich anhörte, als wären drei Katzen im Raum.
    Mr. Cooper räusperte sich. „Ah ja, ich sehe, dass sie außerordentlich schüchtern ist.“
    Als er leicht über den Kopf des Tieres strich, schloss Sophia die Augen und reckte ihm den Hals entgegen.
    Genevieve starrte sie verblüfft an. „So hat sie sich Fremden gegenüber noch nie benommen. Es scheint fast, als würde sie Sie kennen.“
    Leichthin zuckte er mit

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