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037 - Quellen der Lust + Die Mätresse des Prinzen

Titel: 037 - Quellen der Lust + Die Mätresse des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Blutsverwandte übergehen werde. Ohne Einkommen, doch im Besitz eines alten Hauses und einer Kutschenstation in schlechtem Zustand, schuftete sie hart, um zu überleben. In den folgenden Monaten verwandte sie all ihre Energie darauf, das Wirtshaus so herzurichten und zu führen, dass sie und ihre Leute davon leben konnten.
    Infolgedessen war das Eller-Stapleton Inn heute ein florierendes Wirtshaus mit mehr Kundschaft als je zuvor. Nach zwei Jahren harter Arbeit schien es, als stünde sie kurz davor, ihr Leben und ihr Einkommen – trotz der Schulden, die sie aufgenommen hatte – wieder in den Griff zu bekommen, und das reichte ihr als Befriedigung.
    Bis vor einer Woche.
    Zwiebel um Zwiebel steckte sie in die feuchte, würzige Erde, vergrub sie und warnte sie, sich bloß nicht vor dem Frühling herauszuwagen.
    Sie war so in ihre Gedanken vertieft, dass sie Carsons Sohn erst bemerkte, als er hinter ihr stand.
    „Mrs. Eller?“ Sie drehte sich so plötzlich um, dass sie auf ihr Hinterteil fiel und die Zwiebeln, die sie noch in der Hand hatte, über den Boden kullerten. Jamie grinste über das ganze, runde, vor Kälte rot angelaufene Gesicht. „Sie haben Besucher.“
    Sie drückte eine Hand auf ihre Brust, um ihr galoppierendes Herz zu beruhigen.
    „Ach ja? Wer ist es denn?“ Aufgrund der Kälte fing nun ihre Nase an zu laufen. Sie zog sie unüberhörbar hoch.
    „Irgendwelche Herren. Vater sagte, ich solle sie herüber bringen.“ Er trat zur Seite und gab den Blick auf zwei Männer frei, die in einiger Entfernung auf dem Weg standen.
    Mariah sah finster zu den Besuchern in ihren langen Reitmäntel und schwarzen Zylindern hinüber. Wer auch immer sie sein mochten, sie sahen aus wie Bankiers.
    Der Gedanke ließ sie vor Angst erstarren.
    Sie richtete sich auf und sah, dass ihre Röcke sich so nach oben geschoben hatten, dass nun ihre alten wollenen Strümpfe und ihre dreckigen Stiefel zu sehen waren. Ihr Gesicht war mit getrockneter Erde verschmutzt, da sie sich kurz vorher die Haare aus dem Gesicht geschoben hatte. Kurz: sie sah unmöglich aus. Doch sie hatte die mysteriösen Besucher schließlich nicht hergebeten. Steif vor Kälte stand sie mühsam auf und versuchte, ihre Röcke zu ordnen, bevor sie merkte, dass ihre verschmutzten Handschuhe alles nur noch schlimmer machten. Verärgert zog sie sie aus und warf sie in den Korb, der ihre Gartenutensilien enthielt.
    Die Männer standen mit dem Rücken zu ihr und schienen ihren Garten in Augenschein zu nehmen.
    „Sie wollten mich sprechen, Gentlemen?“
    Die beiden Männer drehten sich um.
    Sie erstarrte, als sie in ein Paar kühler bronzefarbener Augen blickte und hatte das Gefühl, gleich in Ohnmacht zu fallen.
    Vor ihr stand – er .
    „Edgar Marchant, Madam – Lord Marchant“, stellte sich der zweite, etwas kleinere Mann vor und tippte sich an die Hutkrempe. Es vergingen einige Sekunden, bis sie „Jack O. Lantern“ erkannte, den Kameraden des Prinzen mit dem runden Gesicht und dem pomadisierten Haar.
    „John St. Lawrence, Mrs. Eller.“ Jack B. Nimble zog seinen Hut und ihr wurde weich in den Knien. Breite Schultern, dunkles Haar, goldfarbenen Augen: er sah genauso aus, wie sie ihn in Erinnerung hatte.
    Sie verschränkte ihre Arme und kämpfte gegen die in ihr aufsteigende Panik an.
    „Gentlemen“, erwiderte sie und dachte, dass diese beiden trotz ihrer höflichen Manieren und ihrer vornehmen Kleidung eben dies nicht seien.
    John St. Lawrence musterte Mariah Ellers verschmutzte Kleidung und ihre rosigen, dreckverschmierten Wangen. So hatte er sich den Empfang durch die temperamentvolle Witwe nicht vorgestellt. Sie sah aus wie eine Magd, die den Kräutergarten jäten sollte. Jünger und reizender, als er sie in Erinnerung hatte, und noch anziehender. Zum Glück hatte Marchant als Erster gesprochen, denn er selbst hatte Angst, keinen Ton herausbringen zu können.
    „Wir sind in einer wichtigen Mission hier“, sagte Marchant überheblich. „Aber vielleicht ist es Ihnen lieber, wenn wir in ein oder zwei Stunden wiederkommen, damit Sie Zeit haben, sich“, und hier warf er einen Blick auf ihre Kleidung, „besser auf unseren Besuch vorzubereiten.“
    Das war kein guter Anfang. Sie wirkte erst erstaunt, dann gekränkt, nachdem Marchant seinen Vorschlag unterbreitet hatte. Zögernd blickte sie auf den Korb zu ihren Füßen und sah so aus, als würde sie ihm am liebsten ihren Spaten in die Brust rammen.
    Verflucht nochmal, Bertie, dachte Jack. Ihn mit einer

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