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037 - Quellen der Lust + Die Mätresse des Prinzen

Titel: 037 - Quellen der Lust + Die Mätresse des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Brief, als handele es sich um eine Giftschlange. Mit einem grimmigen Blick auf Jack nahm sie die Nachricht schließlich in die Hand und überprüfte das königliche Siegel, bevor sie es aufbrach. Das Zittern des Papiers in ihrer Hand war das einzige Anzeichen dafür, dass der Inhalt des Briefes sie aus der Fassung brachte.
    „Ich glaube, Gentlemen“, sagte sie mühsam, „dass die Ereignisse von letzter Woche Ihrer Hoheit einen falschen Eindruck meines Charakters vermittelt haben.“
    Die Augen des Lords verengten sich, und er setzte sein öliges Lächeln wieder auf.
    „Ich glaube, der Prinz kann sehr wohl eine Frau richtig einschätzen, die eine Jagdtruppe unter den Tisch trinkt, sich vor einem halben Dutzend Männern gleichzeitig zur Schau stellt und zu guter Letzt den Thronerben zu Bett begleitet.“ Er neigte hochmütig den Kopf. „Der Prinz hat die Natur Ihres Charakters schon kennengelernt , werte Dame. Und Sie haben das Glück, dass sie zu seinem Geschmack war.“
    „Kennengelernt ... aber ... der Prinz ...“ Ungläubig starrte sie zu Jack hinüber.
    Er warf ihr einen betont finsteren Blick zu, bevor er sich abwandte. Und hoffte, sie würde verstehen, was geschehen war: dass er den Prinzen in dem Glauben gelassen hatte, in dieser Nacht seien die Witwe und er sich nähergekommen.
    „Ich kann verstehen, dass Sie überrascht sind“, sagte er nachdrücklich, um sein Unbehagen zu kaschieren. „Doch ich würde Ihnen dringend raten, gründlich nachzudenken, bevor Sie ein solches Angebot ausschlagen. Die Vorlieben des Prinzen können sich schnell wieder ändern. Doch die Ehre und der Nutzen, den Sie daraus gewinnen können, werden Ihr Leben lang anhalten. Der Prinz ist sehr großzügig zu seinen Freunden.“
    „Das ist unser geliebter Prinz in der Tat“, fügte Marchant hinzu. „Äußerst großzügig.“
    „Eine Ehre? Die Mätresse eines verheirateten Mannes zu sein?“
    „Unseres zukünftigen Königs“, korrigierte Marchant. „Sie müssen sich darüber im Klaren sein, Mrs. Eller, dass Damen, die dem Prinzen in dieser sehr persönlichen Rolle dienen, nicht lediglich als Kurtisanen oder Mätressen angesehen werden. Ob adlig oder nicht, so dienen sie doch Krone und Vaterland, und es wird ihnen daher der größte Respekt entgegengebracht.“
    Sie schloss ihre Hand fester um den Brief, und es schien ihr schwerzufallen, ruhig zu atmen.
    Jack sah sie düster an. Sie musste doch einsehen, dass der Prinz sie zu einer seltenen Ehre auserkoren hatte – eine Ehre, die selbst die Herzöge des Reichs ihren Gattinnen nahelegten, da sie wussten, dass Frauen, die dem Prinzen gefielen , schnell auch besonders begünstigt wurden. Doch sie gehörte nicht den Gesellschaftsschichten an, deren höchstes Ziel der weitere Aufstieg war. Sie war so aufgewühlt, dass er sich noch unbehaglicher fühlte. Wenn sie nun tatsächlich moralische Bedenken hatte ...
    Er riss sich zusammen. Das war wohl kaum der Fall. Sie verzehrte sich danach, von einem Mann berührt zu werden – selbst von einem Mann, den sie kaum kannte.
    Seine Ohren brannten, als ihm wieder einfiel, woher er das so genau wusste. Und außerdem war sie Witwe . Es war nicht so, als ob sie eheliche Treue schuldig war oder ihre Jungfernschaft bewahren müsse. Wenn sie einigermaßen bei Verstand war, würde sie es sich schnell anders überlegen und Berties Angebot annehmen.
    „Vielleicht benötigen Sie noch etwas Zeit, um alles zu überdenken“, sagte Jack. „Und um alle Vorteile unseres Angebots abzuwägen.“
    „Das glaube ich auch.“ Lord Marchant stellte sich vor sie. „Und vergessen Sie in Ihren Überlegungen bitte auch nicht die hohen Schulden, die Sie für den Ausbau Ihres respektablen Etablissements aufnahmen. Es bedarf nur eines Wortes des Prinzen und die Schulden können bezahlt und aus dem Schuldenverzeichnis getilgt werden.
    Genauso kann er jedoch veranlassen, dass die Summe heute noch bezahlt werden muss. Sie sind sicherlich intelligent genug, um die Vorteile, die Ihnen eine Allianz mit ihm einbringen würden, abschätzen zu können.“
    „Ich glaube, sie hat verstanden, worauf du hinauswillst“, sagte Jack, trat nach hinten und zog Marchant mit sich. „Sollen wir gegen halb fünf wiederkommen, um Ihre Antwort zu erfahren?“
    Mit aufeinander gepressten Lippen sammelte sie ihre Utensilien zusammen, legte sie in eine bereitstehende Schubkarre und ging dann, ohne die Männer eines weiteren Blickes zu würdigen, in Richtung ihres Hauses. Das weiche

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