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0370 - Gestrandet im Jenseits

0370 - Gestrandet im Jenseits

Titel: 0370 - Gestrandet im Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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versuchte, um Stunden in die Vergangenheit zu greifen. Dorthin, wo schon einmal ein künstliches Tor existiert hatte. Zugleich lieferte Anicas Bewußtsein ihm das Bild der fremden Dimension, um den Übergang und das Auffinden der Spur zu erleichtern.
    Um diese Zeit achtete niemand mehr auf die drei Menschen auf dem Friedhof, zumal dieser Bereich ohnehin abgelegen war.
    Dann… flammte es im Inneren des Kristalls hell auf. Ein Lichtschauer hüllte Ted Ewigk und Nicole ein. Anica sprang unwillkürlich zurück, drei, vier Meter weit.
    Ted Ewigks Augen blitzten. »Ich habe…… die Verbindung«, sagte er, als sie bereits durch das Weltentor stürzten, das unmittelbar vor ihnen aufriß. Die letzte Silbe verhallte in einer fremden, öden Steinwelt unter einem grünen Himmel. Hinter ihnen schloß sich das Tor wieder. Der Riß in der Welt, durch den gerade noch für den Bruchteil einer Sekunde die heimatliche Abendsonne geschienen hatte, schloß sich.
    Sie waren angekommen.
    Die Hexe Anica hatte sie verschwinden sehen. Etwas hatte sich im gleichen Moment, in dem sie selbst auf Distanz ging, über Teodore Eternale und Nicole Duval gestülpt und sie förmlich verschlungen wie das Maul eines riesigen Ungeheuers. Als die Hexe dann wieder näher kam und sich vorsichtig an die Stelle herantastete, war da nichts. Es schien, als hätte es die beiden Menschen niemals gegeben.
    Unschlüssig wartete Anica Canova noch eine Weile, dann kehrte sie langsam zurück zu dem Mietshaus, in dem sie ihre Wohnung im Obergeschoß hatte.
    Sie fragte sich, ob sie diese Magiere, denen sie heute begegnet war, jemals wiedersehen würde oder ob die Unendlichkeit sie für immer verschlungen hatte.
    Sie hatte jetzt Zeit zum Nachdenken, viel Zeit.
    Und sie hatte Angst vor der Rache der Hölle.
    ***
    Der ERHABENE der Dynastie öffnete zu eben dieser Zeit sein eigenes Weltentor und glitt ebenfalls hinüber in die Jenseitsdimension. Der ERHABENE spürte einen vertrauten Schatten der Erinnerung. Diese Welt stimmte mit dem überein, was Vassagos Spiegel gezeigt hatte, und die Erinnerung an jenen Moment, in dem durch einen fremden Einfluß, durch den Angriff eines anderen Dhyarra-Kristalls, der Dämon mit dem Zauberschwert aus der eigentlichen Bahn abgelenkt wurde, um in diese grüne Welt zu rutschen. Ursprünglich hatte der ERHABENE ihn dorthin senden wollen, woher er selbst jetzt kam.
    Ein überscharfer Verstand, der nicht menschlich war, analysierte die Lage und fand die Dreiecks-Verbindung zwischen den Bezugspunkten.
    Ein Wesen von menschlicher Gestalt, gehüllt in einen silbernen Overall, den blauen Schultermantel und den Helm, der mit der Gesichtsmaske den ganzen Kopf umschloß, stand unter einem grünen, wolkenverhangenen Himmel auf bräunlichem Felsgestein. Für einen Augenblick glaubte der ERHABENE im Moment seiner Ankunft eine Art Dhyarra-Echo gespürt zu haben, aber dann war es wieder vorbei.
    Wenn es ein Echo gegeben hatte, dann mußte es von dem Kristall im Schwert ausgelöst worden sein. Der ERHABENE aktivierte seinen eigenen Kristall erneut und versuchte, den Schwert-Dhyarra anzupeilen.
    ***
    »Ab jetzt also beginnt die Jagd«, sagte Ted Ewigk düster. »Jetzt wissen sie, daß mein Machtkristall noch existiert.«
    Nicole fuhr herum. »Sag mal, kannst du eigentlich auch zwischendurch noch einmal an etwas anderes denken?« fauchte sie. »Wer sagt denn, daß sie ausgerechnet auf dich kommen? Du bist doch tot, nicht wahr? Vom ERHABENEN selbst besiegt! Wie sollten sie vermuten, daß du noch lebst? Eher könnte der Verdacht entstehen, daß noch jemand einen Machtkristall erschaffen hat. Ein anderer Alpha!«
    Ted lachte leise.
    »Du träumst, Nicole«, sagte er. »Selbst wenn es so wäre, würden sie trotzdem die Jagd eröffnen. Denn der ERHABENE kann keine Gefahr in seinem Rücken dulden. Es darf immer nur einen Machtkristall geben, sonst kommt es unweigerlich zum Kampf. Er muß angreifen, Nicole. Und er wird es tun. Sie werden anpeilen, wo mein Dhyarra benutzt worden ist, und mich über kurz oder lang finden. Ich werde Rom verlassen müssen.«
    »Vielleicht auch nicht«, sagte Nicole. »Warte erst mal ab, was wir hier ausrichten können.«
    »Mal abgesehen davon«, behielt Ted den Faden, »wäre es ein viel zu großer Zufall, wenn es noch einem Alpha gelänge, einen Machtkristall zu schaffen. Das sind Jahrhunderteereignisse, manchmal geschieht es erst nach Tausenden von Jahren wieder! Und das weiß auch die Dynastie… 47 Was ist das denn da?« Er

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