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0370 - Gestrandet im Jenseits

0370 - Gestrandet im Jenseits

Titel: 0370 - Gestrandet im Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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jetzt? Wie bekommen wir ihn nach Hause? Und vor allem – wer erzählt uns, was passiert ist.«
    Ted streckte den Arm aus.
    »Vielleicht sagen die es uns«, sagte er.
    Nicole wandte sich um und sah die Horde herankommen…
    ***
    Das grelle, grüne Leuchten hatte jetzt die gesamte Steinsäule erfaßt, und immer noch umtanzten die Knochendürren die Plattform. Jetzt begannen auch die Schnüre zu leuchten, mit denen Zamorra gefesselt war.
    An ihrer Festigkeit änderte sich dadurch nichts.
    Es hatte keinen Sinn, sich zu erniedrigen und den Helmträger um Schonung zu bitten. Er würde nicht darauf eingehen. Er bekam ja auch so, was er wollte. Und vielleicht ließ sich der Vorgang schon gar nicht mehr aufhalten…
    Das Leuchten griff auf Zamorra über. Es kroch bedächtig über seine Haut, ging von den Fesseln auf, schuf Verbindungen. Mehr und mehr hüllte es ihn ein.
    Er spürte keinen Schmerz. Nur dort, wo die grün leuchtenden Flächen sich bereits weit ausdehnten, merkte er ein eigenartiges Ziehen und Zerren unter der Haut.
    Jetzt ist es soweit, dachte er, und eine seltsame Gleichgültigkeit erfaßte ihn. Jetzt begann sein Körper auszutrocknen und abzusterben, wurde zu einer Gestalt wie jene, die ihn nach wie vor umtanzten und ihren unmelodischen Zaubergesang von sich gaben.
    Von irgendwoher erklang ein lang anhaltender, gellender Schrei.
    Zamorras Kopf flog herum. Er sah zur Hochebene empor, als könne er dort etwas erkennen. War das nicht Gryfs Stimme gewesen? Was geschah dort oben?
    »Dein Freund stirbt, Zamorra«, krächzte der Helmträger auf seinem Thron. Er schien zu lauschen, aber Zamorra konnte keinen weiteren Laut mehr wahrnehmen. Plötzlich schnarrte der Anführer aber Befehle. Aus Höhlen in der Felswand drangen weitere ausgemergelte Krieger hervor und stürmten die Galerien und Steintreppen hinauf zur Ebene. Dort verschwanden sie mit klirrenden Waffen aus Zamorras Sichtweite.
    Was geschah da oben? War doch noch Hilfe gekommen? Hilfe, die jetzt bekämpft wurde?
    Doch die jähe Hoffnung, die in Zamorra aufgeflackert war, zerstob sofort wieder, als er an sich herunter sah. Für ihn kam diese Hilfe zu spät.
    Selbst wenn Freunde sich bis hierher durchkämpften – bis sie ihn erreichten und befreiten, war er längst verdorrt. Das ständige Ziehen und Zerren unter seiner Haut wurde immer stärker, das Leuchten hatte inzwischen fast seinen gesamten Körper erfaßt.
    Er konnte sich nicht vorstellen, daß das noch wieder rückgängig zu machen war…
    ***
    »Der Schrei hat sie angelockt«, murmelte Ted Ewigk. Er sah der heranstürmenden Horde entgegen, sah die mörderischen Gebisse und Krallen, die Waffen…
    »Gegen die kommen wir nicht an!«
    Nicole nahm ihm die Doppelaxt aus der Hand. »Glaubst du im Ernst, wir verschwänden einfach und ließen Gryf hier zurück?« sagte sie.
    »Wenn wir schnell genug sind…«
    »Ich habe eine andere Idee«, sagte der Reporter. Er nahm wieder seinen Dhyarra zur Hand.
    Nicole hob die Brauen. Was war mit Ted los? Vorhin hatte er kaum gewagt, den Kristall auch nur zu berühren, und jetzt…?
    Der blaue Sternenstein begann zu funkeln und zu glühen. Ebenso glühte plötzlich der Boden zwischen ihm und der Horde der Angreifer.
    Schlagartig verflüssigte er sich und warf Blasen. Die Luft flimmerte in der Gluthitze, die sich über eine Strecke von gut zehn Metern ausdehnte, zu breit für die Heranstürmenden, um den Streifen überspringen zu können.
    Die vordersten erkannten die Gefahr und stoppten ihren Sturmlauf.
    Die hinter ihnen laufenden prallten gegen sie, schoben sie vorwärts, Augenblicke lang sah es so aus, als würden die vordersten Ausgedörrten in den Glutstreifen geschoben, aber dann kam die gesamte Gruppe doch noch restlos zum Stehen. Verwirrt sahen die Unheimlichen herüber. Einer tauchte die Spitze seiner Waffe in die Glut. Als er sie wieder hochzog, tropfte zähflüssiges, heißes Material ab, und der Holzschaft der riesigen Axt fing Feuer.
    »Was nun?« fragte Ted. »Der Boden wird bald wieder abkühlen.«
    »Kannst du sie nicht ausschalten?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Ich müßte sie töten. Einem Feld, das sie erstarren läßt, traue ich nicht über den Weg. Irgend etwas stimmt mit dem Dhyarra-Kristall nicht, Nicole. Er arbeitet nur mit einem Bruchteil seiner eigentlichen Stärke.«
    »Wir können aber keine Ewigkeit lang hier abwarten und immer wieder den Boden erhitzen«, sagte Nicole.
    »Ich werde eine Art Nebelwand aufbauen«, sagte Ted. »In deren Schutz

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