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0370 - Gestrandet im Jenseits

0370 - Gestrandet im Jenseits

Titel: 0370 - Gestrandet im Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Schläfen. Dann schüttelte er den Kopf.
    »Es ist zu wenig Leben in ihm, und es flieht bereits«, sagte er. »Er ist unbrauchbar. Ehe wir mit ihm fertig wären, wäre er bereits tot.«
    Die beiden Ausgemergelten ließen den Druiden einfach fallen und kehrten in die Reihen ihrer Artgenossen zurück. Zamorra zuckte unwillkürlich zusammen.
    Der Anführer wandte sich wieder ihm zu. »Ja«, sagte der rasselnd. »Ich denke, das ist die beste Lösung: ich nehme dich unter meine Krieger auf. Dann, wenn du einer von ihnen bist, wirst du mir auch diese Zaubergegenstände erklären. So werden zwei Probleme auf einmal gelöst.«
    Eine Gnadenfrist? Eine Aufhebung des Todesurteils, eine neue Chance, doch noch zu entkommen? So dumm konnte der Helmträger nicht sein.
    »Was hast du mit mir vor?« fragte Zamorra.
    »Hast du vergessen, daß du nur sprichst, wenn ich es dir erlaube?« krächzte der Anführer. Einer seiner Krieger versetzte Zamorra einen schmerzhaften Fausthieb. Der Parapsychologe krümmte sich zusammen.
    Es dauerte fast eine Minute, bis er sich von dem Schlag wieder einigermaßen erholt hatte.
    »Siehst du«, krächzte der Helmträger. »Das ist es, was wir ändern werden. Du bist schnell, kräftig und geschickt, aber du bist zu schmerzanfällig, verwundbar und sterblich. Wir müssen dich also festigen. Wir werden deinen Körper auf das Wesentliche reduzieren. Danach wirst du nicht mehr zu töten sein. Du wirst sein wie sie.« Er deutete in die Runde der Ausgemergelten. »Du wirst tot sein und doch nicht tot, du wirst unbesiegbar sein. Ich sehe noch genug Lebenskraft in dir, die dir helfen wird, die Umwandlung zu überstehen. Sie darf dir nur stückweise und langsam genommen werden. Glaube mir, es ist eine aufwendige und zeitraubende Prozedur, aber sie lohnt sich. Du wirst mir später dankbar sein.«
    Er streckte den Arm aus und wies auf den Kessel. Wortlos zerrten die Ausgemergelten Zamorra mit sich dorthin zurück, von wo er zu fliehen gehofft hatte.
    Aber er hatte es schließlich nicht geschafft.
    Und er würde es auch kein zweites Mal schaffen…
    ***
    Magnus Friedensreich Eysenbeiß hatte nicht vor, kampflos aufzugeben.
    Immerhin wußte er jetzt, wo sich das Zauberschwert befand. Er mußte es haben, koste es, was es wolle. So wie der Ju-Ju-Stab die letzte Möglichkeit war, sich gegen die Dämonen der Hölle vernichtend zur Wehr setzen zu können, war das Schwert die Möglichkeit, der Dynastie das Fürchten beizubringen.
    Er wußte zwar noch nicht, wie er den Dhyarra-Kristall im Schwert benutzen sollte, ohne darüber Verstand und Leben zu verlieren. Denn der Dhyarra war mit Sicherheit viel zu stark für ihn, und das Beispiel des Dämons Gorquorol war eine deutliche Warnung. Aber wahrscheinlich reichte es schon, die Ewigen zu bluffen und ihnen mit dem Einsatz des Schwertes zu drohen. Und notfalls konnte er immer noch einen niederen Dämon beauftragen, den Dhyarra zu benutzen. Mit dem Leben anderer war Eysenbeiß schon immer in makaberer Großzügigkeit verfahren…
    Von den Sphären der Hölle aus jedenfalls war es für ihn kein großes Problem, jene Jenseitswelt zu erreichen, in der sich das Schwert jetzt befand.
    Er mußte schnell sein, schneller als die Ewigen. Immerhin wußten die jetzt ja auch, wo die Waffe sich befand.
    Eysenbeiß machte sich auf den Weg, in die Jenseitsspähre überzuwechseln.
    Auch diesmal bemerkte er nicht, daß jemand sehr genau registrierte, wohin er sich wandte.
    ***
    In Anica Canovas Wohnung saßen sie jetzt wieder zusammen. Die Hexe schien jetzt auch innerlich bereit zu sein, der Hölle den Rücken zu kehren.
    Sie schilderte Nicole und Ted die verwaschenen Bilder einer fremden Welt, die der Spiegel des Vassago ihr in der Umgebung des Zauberschwertes gezeigt hatte. Nicole und Ted sahen sich fragend an. Keiner von beiden konnte mit der Beschreibung etwas anfangen. Keiner konnte sich erinnern, eine solche Welt jemals betreten zu haben. Dabei war zumindest Nicole schon oft genug durch andere Dimensionen gekommen.
    Die Kämpfe gegen die Dämonen und Schattenkreaturen brachten es mit sich.
    »Wenn wir nicht wissen, was das für eine Welt ist, kommen wir auch nicht hin«, sagte Nicole. Sie sah Ted an. »Du…«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Nein«, sagte er. »Ich riskiere es nicht.«
    Anica sah überrascht und fragend auf; sie hatte von der vorherigen Diskussion ja nichts mitbekommen. Aber Ted wollte sie auch nicht einweihen.
    Wenn Zamorra, Nicole, Gryf und gerade noch Teri Rheken davon

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