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0370 - Teufelsspiele mit Raketen

0370 - Teufelsspiele mit Raketen

Titel: 0370 - Teufelsspiele mit Raketen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teufelsspiele mit Raketen
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sich?«
    Unser Kollege zuckte mit den Schultern.
    »Das kann ich euch nicht versprechen. Mark ist verschlossen wie eine Auster. Selbst damals hat er uns nichts gesagt, obwohl er vor Wut kochte. Aber wenn die Leute älter werden, ändern sie oft ihre Ansichten. Vielleicht ist er heute bereit zu sprechen. Er weiß alles über Rod Trimp. Schließlich hat er ihn jahrelang bespitzeln lassen.«
    Ich warf einen Blick auf Phil.
    »In zwei Stunden sind wir wieder zurück, wenn’s eine Pleite war«, meinte mein Freund.
    ***
    Fünfundvierzig Minuten später parkte ich meinen Jaguar vor einem Haus in der 122. Straße. Wir hangelten uns an einem wackeligen Treppengeländer drei Stockwerke hoch und suchten uns aus einer endlosen Reihe von Türen die richtige aus. In die Füllung eingelassen war eine altmodische Klingel, die einen Knebel aufwies, den man nach rechts drehen musste. Es hörte sich an wie eine Fahrradglocke.
    Ein alter Mann öffnete. Er hatte ein kantiges, für sein Alter sehr straffes Gesicht. Eine Strähne seines langen, schlohweißen Haares fiel in seine Stirn.
    Er sah uns nur einen kurzen Augenblick an.
    »Kommt rein«, grunzte er. »Es brauchen nicht alle Leute zu wissen, dass mich die Polente besucht.«
    »Gratuliere zu Ihrer Menschenkenntnis«, sagte ich.
    »Das hat damit nichts zu tun. Ich wusste, dass ihr euch an den alten Streit mit Rod erinnern würdet. Jetzt wollt ihr anscheinend von mir wissen, ob er im Augenblick Gin oder Whisky säuft. So leid es mir tut: Ich weiß es nicht.«
    Wir folgten ihm in eine Art Wohnzimmer. Auf dem Tisch vor der Couch stand eine Reihe leerer Gläser. Zwei große Aschenbecher waren nicht groß genug gewesen, sie liefen über.
    »Sie kennen Rod Trimp sehr gut«, fing ich an.
    »Das ist leicht übertrieben, Gents. Ich habe ihn seit fünf Jahren nicht mehr gesehen. Ich habe mir erzählen lassen, dass er seit ein paar Wochen wieder in der Stadt ist.«
    »Sie haben also keine Ahnung?«
    Er ging hinaus in die Küche. Als er wiederkam, hatte er eine Flasche und zwei Gläser in der Hand.
    Wir ließen ihn einschenken und tranken ihm zu. Es war guter alter Scotch. Mark Sempers Geschäfte schienen nicht schlecht zu gehen.
    »Guter Tropfen, was? Um auf Rod zurückzukommen: Es gibt keinen Menschen in den Staaten, der besser weiß als ich, was für ein brutaler Kerl er ist. Bei mir hat er immer noch eine Rechnung offen. Aber das geht niemanden außer uns beiden etwas an.«
    »Mr. Semper«, sagte ich, »Sie wissen, dass sein letzter Coup kein gewöhnliches Gaunerstückchen mehr ist, sondern die Sicherheit unseres Landes bedroht.«
    Semper fuhr sich mit den Fingern durch die weißen Haare, griff sich die Flasche und schüttete sich ein gehöriges Quantum in ein Glas, dass er von einem Wandbrett holte.
    »So ist Rod nun mal, Agent Cotton. Damit müssen Sie sich abfinden. Er sieht nichts außer sich selbst. Wenn er sich für etwas interessiert, dann nur, wenn es für ihn eine Bedeutung hat. Sobald diese Voraussetzung nicht mehr gegeben ist…«
    Er stand auf, nahm sein Glas und ging zum Fenster hin. Ich wusste, er dachte jetzt an das Mädchen, das man damals aus dem Hudson gezogen hatte.
    »Sie können uns helfen, Rod Trimp hinter Schloss und Riegel zu bringen«, sagte Phil leise.
    »Sie überschätzen mich. Ich könnte Ihnen höchstens ein paar Tipps geben.«'
    »Nur heraus damit«, ermunterte ich ihn.
    Die Flurglocke schrillte in unsere Unterhaltung hinein.
    Semper stand auf, zog sich den Morgenrock enger um die Schultern und ging zur Tür.
    Wir hörten, wie er sich draußen mit einem Mann unterhielt. Semper sprach ungewöhnlich laut. Wahrscheinlich wollte er uns so an dem Gespräch teilhaben lassen.
    »Du bist zu spät aufgestanden, Sonny«, sagte er zu dem Besucher. »Dein Boss hat dich umsonst hergeschickt. Ein Mord mehr oder weniger wird ihn nicht vor dem elektrischen Stuhl retten können.«
    Wir spitzten die Ohren. Rod Trimp hatte seinen Henker geschickt, weil er fürchtete, Mark Semper könnte sein Wissen an die Polizei weitergeben.
    »Geh hinein!«, forderte der Eindringling den Alten auf. Phil und ich standen bereits zu beiden Seiten der Tür. Zuerst kam Semper, hinter ihm marschierte der Gangster, der uns zusammen mit Gus Walter und Dave in dem Haus an der 14. Straße bewacht hatte.
    Der Pistolenlauf in seiner Rechten presste sich zwischen die Schulterblätter Sempers.
    »Gib’s auf!«, sagte Phil ruhig. »Wir sind zwei gegen dich allein. Wirf deine Kanone weg, oder du hast keine

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