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0370 - Teufelsspiele mit Raketen

0370 - Teufelsspiele mit Raketen

Titel: 0370 - Teufelsspiele mit Raketen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teufelsspiele mit Raketen
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Steckdose.
    Behutsam wie eine Säuglingsschwester befestigten sie die drei Mikrofone mit Klebestreifen an der Kiste, steckten die Zuleitungen in die zugehörigen Anschlüsse des Verstärkers und drehten den Lautstärkeregler auf bis zum Anschlag.
    Mehr als das Rauschen des Störpegels kam dabei nicht aus dem Lautsprecher.
    »Keine Uhr!«, sagte Bill enttäuscht. »Vielleicht eine Ruhestromanlage, die mit einer eingebauten Batterie arbeitet, vielleicht ein chemischer Zünder. Auf jeden Fall müssen wir das Ding schleunigst von hier wegbringen. Wenn Sprengstoff drin ist, blasen wir das ganze Viertel in die Luft, wenn wir es voreilig öffnen.«
    Ich zeigte ihm mein Telefon.
    »Macht, dass ihr hier rauskommt«, sagte er. »Räumt wenigstens dieses Haus. Ich versuche inzwischen, von der First National Bank den dicksten Panzerwagen aufzutreiben.«
    So peinlich mir die ganze Angelegenheit war, es blieb mir nichts anderes übrig, als mit Phil von Tür zu Tür zu gehen und mein Sprüchlein herzusagen.
    »Es tut mir leid, dass ich Ihnen so viel Umstände machen muss, aber…«
    Meine Mitmieter verhielten sich prächtig. Sogar die alte Mrs. Hazer aus dem vierten Stock, die sich seit zwei Jahren nicht mehr aus ihrem guten Zimmer bewegt hatte, folgte brav. Sie murmelte zwar einige endgültige Urteile über den leichtsinnigen Lebenswandel der heutigen Jugend, aber sie beruhigte sich schnell. Zwanzig Minuten später hielt ein Tresor auf Rädern vor dem Haus. Zwei Zoll dicke Panzerplatten schirmten den Laderaum ab.
    Fast eine Stunde lang wurden wir auf die Folter gespannt. Enthielt die Kiste Dynamit, um mich in die Luft zu jagen? Oder war es nur ein weiteres Gerät der Northern Electronics ?
    Nach 58 Minuten nervenzerreißenden Wartens hatten wir die Antwort auf unsere stummen Fragen. Die Kiste enthielt den Tod.
    ***
    Der Panzerwagen, dem zwei Streifenwagen mit flackerndem Rotlicht und heulenden Sirenen Platz schafften, rollte auf das Gebäude der Navy in Brooklyn zu. Wir hängten uns mit dem Jaguar in gehörigem Abstand an, um zu verhindern,,dass die nachfolgenden Fahrzeuge zu dicht aufschlossen. Ich hatte kein gutes Gefühl bei der Sache, denn wenn die Höllenmaschine in diesem dicht besiedelten Stadtviertel platzte, war der Teufel los.
    Mir fiel ein Stein vom Herzen, als die Kiste endlich auf dem Schießstand ausgeladen wurde. Aber noch konnten wir nicht aufatmen.
    Bill Maddox ging mit äußerster Vorsicht dem Inhalt der Kiste zu Leibe.
    Es dauerte endlos lange, aber bei einer solchen Arbeit ist Eile eine tödliche Angewohnheit.
    »Er winkt uns!«, schrie Phil plötzlich. Wif stürzten hinaus und stolperten über die aufgerissene Erde.
    Bill sah bleich aus.
    »Dort«, sagte er nur und deutete auf die geöffnete Kiste. In der Kiste hockte ein Mensch.
    Zu zweit hievten wir den starren Körper heraus und legten ihn auf die Erde.
    Es war Dave, der Gangster, der sich zu spät zum Reden entschlossen hatte.
    Schweigend starrten wir ihn an. Rod Trimp, der grausame, unbarmherzige Gangsterboss, hatte wieder einmal seine Zähne gezeigt.
    Wir stiefelten zurück bis zu dem Beobachtungsbunker, hinter dem wir unseren Wagen geparkt hatten. Phil schaltete das Sprechfunkgerät ein und bestellte die Mordkommission.
    »Das Maß ist voll«, sagte mein Freund, als wir zurückfuhren. »Geld hat Trimp verrückt gemacht. Aber er wird keinen Cent’davon zu sehen bekommen, dafür verbürge ich mich.«
    »Heute Abend läuft die Frist ab, die er uns gesetzt hat«, erinnerte ich.
    »Ob er die Drohung mit der ausländischen Macht in die Tat umsetzt?«, fragte Phil.
    »Keine Ahnung. Ich glaube nicht so recht daran. Aber wir werden sofort sämtliche ausländischen Botschaften unter Beobachtung stellen lassen. Wenn jemand eine Kiste hineinschaffen will, greifen wir zu.«
    »Wenn allerdings Trimp und seine Kumpane eins der Lenksysteme nach Kanada oder über die mexikanische Grenze schaffen, wird uns diese Maßnahme nicht viel nützen.«
    »Daran glaube ich nicht, Phil. Die Straßen werden zu stark kontrolliert. Sie müssten in jedem Fall das Gerät Hunderte von Meilen quer durch die Vereinigten Staaten schaffen. Ich halte Rod Trimp nicht für so verbohrt, an das Gelingen dieses Planes zu glauben.«
    »Warten wir’s ab«, knurrte Phil. »Kein Gangster handelt wie ein vernünftiger Mensch, und Rod Trimp ist der gefährlichste Gangsterboss, mit dem wir es seit langer Zeit zu tun gehabt haben.«
    In einem waren wir uns einig: Rod Trimp würde vor keinem Risiko

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