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0370 - Teufelsspiele mit Raketen

0370 - Teufelsspiele mit Raketen

Titel: 0370 - Teufelsspiele mit Raketen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teufelsspiele mit Raketen
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Richter erwirkt hatte.
    »Ich kann mich erinnern«, sagte der kleine Mann, als wir ihm das Nötige erklärt hatten. »Ein Mr. Brown kam heute Morgen an und fragte, ob wir ihm für ein paar Stunden einen kleinen Lagerraum vermieten könnten. Er wollte angeblich Eier umpacken. Da das alte Kühlhaus seit ein paar Wochen leer steht, habe ich ihm die Schlüssel gegeben. Er bezahlte prompt und gab ein anständiges Trinkgeld.«
    Ich ließ mir den Mann mit dem Allerweltsnamen Brown beschreiben. Die Schilderung des Verwalters war so dürftig, dass wir nichts damit anfangen konnten. Ich zeigte ihm die Fotos aller Mitglieder der Gang, die wir bis jetzt kannten, aber er schüttelte immer wieder den Kopf. An Husky Kimow und Arty Dark dagegen erinnerte er sich sehr gut.
    Die beiden waren jedes Mal, wenn sie mit ihrer Ladung kamen, in eine benachbarte Kneipe spaziert, erzählte uns der Mann.
    Während Kimow und sein Beifahrer sich in der Kneipe amüsierten, luden zwei Leute die Kisten von Huskys vorsintflutlichem Gefährt. Sie hatten sich so wenig sehen lassen, dass wir von ihnen keine brauchbaren Personenbeschreibungen erhalten konnten.
    Auf dem Lastwagen waren die »Eier«, wieder abgefahren worden. Über Herkunft und Typ des Lastwagens wusste niemand etwas zu sagen. Keiner hatte darauf geachtet.
    Im alten Kühlhaus hatten die Burschen ihre Spuren zurückgelassen: Werkzeuge, Nägel und Latten, einige große Rollen Packpapier. Sie hatten also die Kartons mit Packpapier überklebt und sie in eine Art Lattenverschlag eingenagelt.
    Auf einmal fasste mich Phil am Arm. Er deutete auf den Menschenstrom, der sich gerade in eine der riesigen Auktionshallen drängte.
    Jetzt sah ich ihn auch: Gus Walter, Vormann bei Rod Trimp! Eilig mit dem Menschenstrom fortrudernd, verschwand er im Innern der Halle. Phil und ich hetzten über die Dover Street.
    ***
    Wir rissen die Tür auf, durch die Gus Walter verschwunden war. Ein langer Gang öffnete sich vor uns.
    Gus Walter rannte zwanzig Yards vor uns.
    Sekunden später waren wir knapp hinter ihm. Er flüchtete durch eine Tür, deren oberer Teil verglast war, und drehte den Schlüssel um. Die Aufschrift Lavatory auf dem weiß lackierten Holz verriet’, dass es sich bei dem darunterliegenden Raum um eine Toilette handelte.
    Ein Schlag mit dem Kolben von Phils Special ließ die Glasfüllung zersplittern. Noch ein Schlag, und die gezackten Scherben am Rand klirrten hinterher.
    Phil fasste durch die entstandene Öffnung und schob den Riegel auf.
    Der Raum war leer, das kleine Fenster stand offen. Als ich vorschnell den Kopf durchsteckte, spritzte neben mir der Verputz von der Außenmauer.
    Gus Walter duckte sich hinter einem Stapel alter Heringsfässer und belegte das Fenster mit Sperrfeuer.
    Ich wischte mir den Mörtelstaub aus den Augen, ließ Phil am Fenster zurück und rannte den Weg zurück.
    Ich kam auf die Straße und sah Gus Walter in einem hellblauen Chevrolet verschwinden. Mich bemerkte er nicht. Ich spurtete los und warf mich in den Jaguar. Dass mein Schlitten hart, aber auch bei hohem Tempo zuverlässig in die Kurven ging, kam mir jetzt zugute. Ich drosselte und gestattete zwei anderen Wagen, sich zwischen uns zu schieben.
    Es ging zum West Broadway, der am Washington Square in die Fifth Avenue einmündet. Dann bog Gus Walter hinüber zum East River ab.
    Er hielt vor dem Huygins, einem Hotel in der 108. Straße Ost. Das Huygins ist eine Bleibe für mittlere Geschäftsleute und gut verdienende Vertreter, das Einzelzimmer für 12.50 Dollar, Bad und fließendes Wasser inklusive, versteht sich.
    Ich wartete fünf Minuten, dann ging ich hinein. Hinter der Rezeption thronte ein schnurrbärtiger Kerl mit streng blickenden Augen.
    »Ich möchte zu Mr. Walter«, erklärte ich ihm.
    Er zog die buschigen Augenbrauen hoch, die ein gewichtiges Gegenstück zu dem Feldwebelschnurrbart bildeten.
    »Wohnt nicht hier!«, sagte er lakonisch.
    »Er muss aber hier gewesen sein.«
    »Welche Haarfarbe hat der Herr?«, erkundigte er sich, dienstbeflissen seinen Schnurrbart zwirbelnd.
    Ich schob ihm das Bild des Gangsters über den Tisch.
    Er zwängte sich eine Brille mit Stahlgestell auf die blaurot gefärbte Nase, hielt das Foto weit von sich ab und gab es mir dann wieder zurück.
    »Das ist Mr. Mallahan. Zimmer 213, 2. Stock.«
    Er nickte, und ich marschierte auf den Lift zu.
    Zimmer 213 lag fast am Ende des Ganges. An der Türklinke baumelte das obligate Schild Bitte nicht stören Ich drückte trotzdem

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