Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0370 - Teufelsspiele mit Raketen

0370 - Teufelsspiele mit Raketen

Titel: 0370 - Teufelsspiele mit Raketen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teufelsspiele mit Raketen
Vom Netzwerk:
Arbeitszeit das Gelände verlassen.«
    »Lassen Sie den Mann herkommen«, sagte ich. »Wir wollen mit ihm sprechen.«
    Während String durch das Telefon die nötigen Anordnungen, traf, zündeten wir uns Zigaretten an.
    Einige Minuten später erschien der Pförtner, nervös seine Mütze zwischen den Fingern drehend.
    »Sie hatten heute am Haupttor Dienst?«
    »Jawohl, Sir«, sagte er zögernd.
    »Wer von den Werksangehörigen hat heute Nachmittag gegen halb fünf das Werk verlassen?«
    »Das kann ich Ihnen genau, sagen, wenn ich in meinem Buch nachsehe, Sir. Auswendig weiß ich das nicht.«
    »Das begreife ich. Wir werden uns das Buch noch ansehen. Ist Ihnen jemand aufgefallen, der es besonders eilig hatte?«
    Er dachte eine Weile nach, dann meinte er: »Kieling, ein Dreher aus Halle 3, hatte es eilig.«
    »Wie heißt der Mann?«, unterbrach Phil und zückte sein Notizbuch.
    »Kieling, er hatte es eilig, Sir, aber merkwürdig ist das nicht. Seine Frau bekam nämlich heute Nachmittag ein Baby.«
    »Trotzdem aufschreiben«, meinte ich. »Und jetzt schauen wir uns mal Ihr Buch an!«
    Mr. String begleitete uns zum Pförtnerhaus. Unterwegs trafen wir Delmer, den leitenden Ingenieur. Er schloss sich uns an und ließ sich in kurzen Worten von String unterrichten.
    In dem Buch waren alle Eintragungen mit genauer Uhrzeit versehen.
    Bei der Durchsicht stieß ich auf eine merkwürdige Tatsache. Von 16.35 Uhr bis 16.45 Uhr hatte laut Liste niemand das Werk betreten oder verlassen. Das schien mir reichlich ungewöhnlich. Volle zehn Minuten sollte niemand das Tor passiert haben, an dem sonst Hochbetrieb herrschte?
    Ich zeigte mit dem Finger auf die Stelle im Buch.
    »Da hatten Sie mal ruhige zehn Minuten«, sagte ich zu dem Pförtner.
    Er nickte eifrig.
    Mr. String begriff meine Bedenken.
    »Sind Sie mal weg gewesen, Mr. Seman?«, fragte er streng. »Sie wissen, dass Sie Ihren Posten unter keinen Umständen verlassen dürfen.«
    »Ich - ich bin eigentlich nicht weg gewesen«, sagte der Mann zögernd. »Nur - um diese Zeit rief mich jemand aus dem Werk an und sagte, mein Wagen auf dem Parkplatz hätte einen Platten. Ich hab schnell nachgeschaut, aber der Wagen stand nicht da, wo ich ihn am Morgen hingestellt hatte. Ich war natürlich beunruhigt deswegen und hab’ ihn gesucht. Er stand auf der anderen Seite, wo die Straße zur Halle 6 entlangläuft. Dann bin ich sofort zurückgegangen.«
    »Ein fingierter Anruf also, um unbemerkt durch das Tor schlüpfen zu können«, stellte ich fest. »Können Sie feststellen lassen, wer um die fragliche Zeit nicht an seinem Arbeitsplatz war, Mr. String?«
    »Sicher, Agent Cotton. Es wird nur einige Zeit in Anspruch nehmen.«
    »Tun Sie’s bitte. Und rufen Sie mich im Distriktgebäude an, wenn Sie das Ergebnis haben. Ich danke Ihnen!«
    Wir ließen String, Delmer und den verstörten Pförtner in der Pförtnerloge zurück und brausten im Jaguar hinüber nach Manhattan.
    ***
    Im Headquarter erstatteten wir Mr. High Bericht. Als wir damit fertig waren, sah er auf die Uhr über dem Schreibtisch. »Die Frist, die uns Rod Trimp gestellt hat, läuft noch diesen Abend ab. Die Regierung wird natürlich offiziell von seinen Drohungen keine Notiz nehmen.«
    Unser Chef sah uns an. Es müsste doch mit dem Teufel zugehen, wenn wir Trimp und seine Helfer nicht fassen und der verdienten Strafe zuführen konnten.
    »Wir werden alles tun, Chef«, sagte ich, »was in unseren Kräften steht.«
    Phil und ich gingen rüber ins Office.
    Trimp hatte sich anscheinend für diesen Coup eine Anzahl Verstecke geschaffen, die nur ein kleiner Kreis seiner engsten Vertrauten kannte. Zu ihnen gehörte ganz sicher Gus Walter, der mir durch die Lappen gegangen war. Das Unternehmen schien bis ins kleinste vorbereitet und genau durchdacht worden zu sein. Zu Rod Trimp passte das eigentlich nicht. Trimp war ein Gewaltmensch, einer von der Sorte, die lieber zehnmal schießen, ehe sie einmal nachdenken.
    Gab es einen Auftraggeber für Trimp?
    Und saß dieser Auftraggeber in der Northern Electronics ?
    Wahrscheinlich hätte es sich gelohnt, in der Firma einmal richtig herumzuschnüffeln, aber woher sollten wir die Zeit dafür nehmen? In wenigen Stunden würde Rod Trimp erfahren, dass sich die Vereinigten Staaten nicht erpressen lassen.
    Ich bat Phil, in der Kantine Kaffee zu besorgen und stiefelte in das Office des Einsatzleiters.
    Frank Magrino machte eine abwehrende Handbewegung.
    »Wenn ich Cotton sehe, sehe ich Arbeit«, grinste er.

Weitere Kostenlose Bücher