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0370 - Teufelsspiele mit Raketen

0370 - Teufelsspiele mit Raketen

Titel: 0370 - Teufelsspiele mit Raketen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teufelsspiele mit Raketen
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ich etwas sagen konnte, kamen von unten merkwürdige Geräusche. Drunten in der Senke rumpelte und ratterte es, als zöge ein kriegsstarkes Panzerregiment mit schrottreifen Fahrzeugen ins Manöver. Die Tür eines windschiefen Schuppens flog auf.
    Zuerst kam eine Wolke grauweißen Qualms, die sich träge über das saftige Gras der Wiese schleppte. Dann kroch ein uralter Lastwagen im Rückwärtsgang heraus. Der Klapperkasten dröhnte und schüttelte, als zerfiele er jeden Augenblick in Kolben, Ventile, Zahnräder und verbogene Achsen.
    »Huskys Lastesel«, erklärte Randall. »Zwei Generationen von Vertretern sind schon an der Wahnvorstellung zerbrochen, ihm einen Neuen verkaufen zu können. Dreimal in der Woche bleibt er damit auf der Straße liegen, aber irgendwie schafft er es immer wieder, die Karre zum Laufen zu bringen.«
    Das Gefährt rumpelte einen tief ausgefahrenen Feldweg herauf. Wir duckten uns hinter die Hügelkuppe.
    Auf der Ladefläche des Wagens waren in einer wackligen Pyramide Eierkisten aufgetürmt. Sie wippten und schwankten von einer Seite zur anderen und drohten jeden Augenblick herunterzufallen, obwohl sie mit Stricken festgebunden waren. Als der Wagen über die Hügelkuppe keuchte, sprang Randall auf die Straße und schwenkte seinen breitrandigen Hut. Weit entfernt, auf dieses Zeichen anzuhalten, nahm die Karre Fahrt auf und rollte an uns vorbei den Abhang hinunter.
    Ich hatte im Führerhaus zwei Männer erkannt; einen alten grauhaarigen und einen zweiten, der mir sehr, sehr bekannt vorkam.
    Dem Sheriff war es buchstäblich im letzten Augenblick gelungen, zur Seite zu springen. Er schickte dem klapprigen, Eiertransporter einen Schwall von höchst originellen, nicht druckfähigen Verwünschungen nach.
    Gleichzeitig mit mir setzte er sich in Bewegung. Wir enterten nebeneinander die Ladefläche und hielten uns an den Stricken fest, mit denen die Eierkisten befestigt waren. Phil war in den Sheriff-Mercury gesprungen und kam hinter uns her.
    Die Karre rumpelte und taumelte bergab, dass ich für den Inhalt der Eierkisten keinen lausigen Cent mehr gegeben hätte.
    Aber jetzt rührte sich vor uns etwas. Aus einem Gebüsch schob sich ein knallroter Dodge Lancer quer über die Straße. Unser Lastwagen, auf dem wir blinde Passagiere waren, wich von der Straße ab, in die Wiesen hinein. Hier beendete er seine Reise, die Vorderräder plumpsten in einen Entwässerungsgraben, Sheriff Randall und ich gegen die Pappkisten mit Eiern.
    Die Tür auf der Beifahrerseite sprang auf, und ein Mann schlich sich am Aufbau vorbei nach hinten. In seiner Rechten hielt er eine automatische Pistole. Vorsichtig äugte er zur Straße. Dort stieg Phil eben aus dem Mercury und kam auf den Lastwagen zu.
    Für uns hatte der Mann kein Auge. Dass sich auf der Ladefläche zwei ungebetene Mitfahrer befanden, konnte er nicht ahnen. Gerade, als er seine Waffe hob und Phil anvisierte, sprang ich ihm auf den Rücken und riss ihn mit mir zu Boden.
    ***
    Sheriff Randall war ein Mahn, der das Vertrauen seiner Mitbürger zu Recht besaß. Wie ein Blitz war er an meiner Seite, fasste mit seinen kräftigen Fäusten das Handgelenk des Gangsters und drehte es unsanft auf den Rücken. Mit einem Schmerzensschrei ließ der Mann die Pistole fallen.
    Fünf Sekunden später war er mit Handschellen versehen. Arty Dark hatte seine Laufbahn als Gorilla bei Rod Trimp beendet und würde nun einen weniger gut bezahlten Job in einem staatlichen Gefängnis annehmen müssen.
    Der alte Husky Kimow saß immer noch hinter dem Steuerrad und versuchte mit zitternden Händen ein Stück Kautabak zwischen die gelben Zähne zu schieben.
    »Warum haben Sie nicht angehalten?«, fragte ich ihn, nachdem ich die Tür zum Führerhaus aufgerissen hatte.
    »Ich konnte nicht. Die Bremsen funktionierten nicht«, stotterte er mit einem besorgten Seitenblick auf den örtlichen Polizeigewaltigen.
    Randalls Augen sprühten Blitze.
    »Das war deine letzte Fahrt mit diesem Mordinstrument, Husky! Ich werde dafür sorgen, dass diese Karre auf den Schrotthaufen kommt, wo sie hingehört. Wie kommt dieser Kerl da in deinen Wagen?« Er deutete auf Arty Park.
    Kimow schaute erst den Sheriff, dann mich, dann die Handschellen an, mit denen der Gangster gefesselt war.
    »Hat er denn was verbrochen?«, fragte er mit argloser und erstaunter , Miene. Ich gab dem Sheriff einen Wink, das Verhör mir zu überlassen.
    »Was haben Sie auf Ihrem Wagen?«, fragte ich ihn.
    »Das sehen Sie doch:

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